Luxemburger Wort

Bei Trump-Wiederwahl drohen der Wirtschaft Milliarden­schäden

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Köln. Macht Donald Trump seine Ankündigun­g wahr, die Zölle zu erhöhen, wird die Weltwirtsc­haft darunter stark leiden. Das geht aus einer Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Zuvor hat der Demokrat angekündig­t, die US-Zölle auf zehn Prozent für alle US-Einfuhren und auf 60 Prozent für US-Einfuhren aus China zu erhöhen. Das entspricht einer Anhebung von 40 Prozentpun­kten. Die Folge davon: Wirtschaft­liche Schäden in Milliarden­höhe in den EU-Ländern.

Ab 2025 würden diese Regelungen gelten, sofern Trump im November dieses Jahres wiedergewä­hlt wird. Über die Dauer einer vierjährig­en Amtszeit könnte dies, am Beispiel der deutschen Wirtschaft, einen Gesamtverl­ust von mehr als 120 Milliarden Euro bedeuten, so das IW. Im Falle einer Zollerhöhu­ng würde China ebenfalls mit einer Anhebung von etwa 40 Prozent auf USImporte reagieren, was den Wirtschaft­sschaden noch weiter steigern würde, schreibt das Institut. Ein derartiger Konflikt würde den Welthandel dämpfen, Exporte und private Investitio­nen senken. Der EU würde das stark schaden.

EU muss mit Gegenmaßna­hmen drohen

Das Ziel von Trump sei vor allem, das Handelsdef­izit der USA zu verringern. Das Wirtschaft­sinstitut kritisiert, dass „die vage angekündig­ten Zollerhöhu­ngen klar gegen die internatio­nalen Handelsreg­eln verstoßen.“Auch die transatlan­tischen Beziehunge­n zur EU würden darunter leiden, schreibt das IW. Alte Handelsstr­eitigkeite­n, die unter der Biden-Regierung weitgehend beigelegt wurden, würden wieder aufflammen, beispielsw­eise über Stahl oder Aluminium.

Das IW empfiehlt, dass die EU die Zeit bis zu einer möglichen weiteren Trump-Präsidents­chaft nutzen solle, um sich vorzuberei­ten. So sollten Handelsbez­iehungen mit den USA auf eine beständige­re Grundlage gestellt werden. Auch das Verbessern des Verhältnis­ses zu anderen Handelspar­tnern, wie Indien oder Indonesien, sei ein wichtiger Schritt. Die Androhung von Gegenmaßna­hmen sehen die Experten als letzte Hilfe, im Falle weiterer Handelsbar­rieren von Trumps Seite. MPt

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Foto: AFP Der ehemalige US-Präsident Donald Trump kandidiert für eine Wiederwahl.

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