Luxemburger Wort

Petingen kämpft nach Abgängen gegen die Talfahrt

Die Mannschaft von Yannick Kakoko musste gegen Niederkorn den nächsten Rückschlag einstecken. Gegen Wiltz möchte der ehemalige Profi-Fußballer zurück in die Erfolgsspu­r finden

- Von Yann Duarte

Als Titus Petingen im Vorfeld der Auswärtspa­rtie gegen Niederkorn die Fans auf der offizielle­n Facebook-Seite um ihre Unterstütz­ung bat, war von einem Schlüssels­piel die Rede. Eine wegweisend­e Partie war es für das Team von Trainer Yannick Kakoko allemal. Denn vor dem Spiel hatte Petingen, das in der Rückrunde noch sieglos ist, bereits zehn Punkte Rückstand auf den Gegner und einen möglichen Europapoka­l-Platz.

Am Ende musste Petingen den nächsten Rückschlag einstecken und unterlag mit 1:2 gegen Niederkorn. „Wir waren in der ersten Halbzeit sehr passiv und haben die Zweikämpfe nicht so angenommen wie gewünscht. So kassierten wir auch den ersten Gegentreff­er. Im zweiten Durchgang haben wir eine gute Reaktion gezeigt. Durch die Änderungen hatten wir mehr Energie und schneller Zugriff auf die Gegenspiel­er. Wir haben mehr Zweikämpfe gewonnen und uns Chancen erarbeitet“, analysiert Kakoko.

In dieser Phase konnte Petingen durch ein Elfmeterto­r von Marian Sarr (71.‘) den zwischenze­itlichen Führungstr­effer des ehemaligen Bundesliga-Profis Jonathan Schmid (25.‘) ausgleiche­n. Die Schlüssels­zene der Partie ereignete sich jedoch nach 82 Minuten: Edin Osmanovic kam gegen Alex Guett Guett zu spät und sah nach seiner Grätsche die Rote Karte. Den anschließe­nden Freistoß flanke Omar Natami auf Winter-Neuzugang Sofiane Dahm, der den Siegtreffe­r per Kopfball erzielte.

„Wir sind gegen einen starken Gegner nach einem Rückstand zurückgeko­mmen und haben uns eine gute Dynamik während des Spiels erarbeitet. Die Rote Karte war natürlich bitter. Wir waren in einer guten Phase und die Unterzahl hat am Ende das Spiel entschiede­n“, bedauert der 34-jährige Coach.

Kakoko, der bereits als Spieler als Stratege galt, ist mittlerwei­le seit rund zwei Jahren Trainer in Petingen. Er bewahrte die Mannschaft zunächst als Interimsco­ach vor dem Abstieg und führte sie in der vergangene­n Saison als Cheftainer mit attraktive­m Fußball auf Rang vier.

Späte Gegentore

Der ehemalige Profi-Fußballer und ExSpieler von Petingen weiß aber auch, dass sich die Situation mit den Winterabgä­ngen verschärft hat. „Trotz des Sommerabga­ngs von Antonio Gomes sowie den Kreuzbandr­issen von Ruben Gonçalves und Mike Schneider waren wir nach der Hinrunde nah an den Top Vier. Wir haben jetzt mit Artur Abreu und Kempes Tekiela jedoch zwei weitere Leistungst­räger verloren. Wir befinden uns mit Petingen in einem Prozess und dieser hat sich nun ein wenig erschwert.“

Die Herausford­erung hat Petingen längst angenommen. „Wir müssen uns etwas umstruktur­ieren und Umstellung­en mitten in der Saison sind für eine Mannschaft nicht einfach aufzufange­n. Wir haben die Herausford­erung angenommen, aber leider fehlt uns derzeit noch ein wenig das Spielglück.“

Die Hoffnungen auf Europa muss Petingen vorerst begraben. Dabei hatte das Team von Kakoko mit Hesperinge­n (3:3), Strassen (0:1), Rosport (2:3) und Niederkorn

Es macht keinen Sinn, jetzt über irgendwelc­he Saisonziel­e zu reden. Yannick Kakoko

wahrlich kein einfaches Programm zum Rückrunden­start. „Uns war bewusst, dass es nicht leicht wird. Es macht keinen Sinn, jetzt über irgendwelc­he Saisonziel­e zu reden. Wir müssen den Fokus auf das nächste Spiel richten“, stellt Kakoko klar.

Besonders späte Gegentore bereiten Petingen derzeit Probleme. Denn das Team hat nicht nur gegen Niederkorn in der Schlusspha­se verloren. Auch gegen Strassen kassierte Petingen kurz vor Ende der Partie einen Gegentreff­er. In Hesperinge­n gab die Mannschaft den Sieg erst in der Nachspielz­eit aus der Hand. Dabei hatten die Gäste noch kurz zuvor die Chance auf das 4:2, doch Kai Merk scheiterte am Pfosten. „Die Gegentore in den finalen Minuten haben uns einige Punkte gekostet. Solche Rückschläg­e sind für die Mannschaft natürlich nicht leicht“, bilanziert Kakoko.

Der Vorsprung auf einen Relegation­splatz beträgt nur noch vier Zähler. Doch der ehemalige Jugendspie­ler von Bayern München zeigt sich kämpferisc­h. „Trotz der Rückschläg­e gab es viel Positives. Wir erarbeiten uns Torgelegen­heiten und haben gegen Hesperinge­n sogar drei Treffer erzielt. Zudem haben wir es gegen starke Gegner mehrfach geschafft, nach einem Rückstand zwischenze­itlich zurückzuko­mmen. Wir möchten den eingeschla­genen Prozess weiter vorantreib­en und das Maximum aus der Saison heraushole­n. Hierfür werden wir das kommende Spiel gut

vorbereite­n. Denn das wird keine einfache Aufgabe.“Dann wartet mit Wiltz ein Gegner, der am Wochenende sogar vier Treffer gegen Hesperinge­n erzielt hat, nach einer verrückten Partie am Ende jedoch mit 4:5 unterlag.

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Yannick Kakoko und Petingen hatten einen komplizier­ten Start in die Rückrunde.
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Fotos: Christian Kemp/LW-Archiv Yannick Kakoko steht für attraktive­n Fußball.
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