Schulcampus in Capellen könnte grüner werden
Der Architekt wünscht sich eine grüne Fassade für den Neubau. Diese würde einen Kontrast zum kalten Beton bieten
Eine bis auf die Fenster grüne Fassade am neuen Schulgebäude von Capellen? Das jedenfalls könnte sich Architekt Jim Clemes für den Erweiterungsbau der Grundschule und Maison relais vorstellen. In der Ratssitzung am Montag wurde den Räten ein Foto einer bereits bestehenden Installation gezeigt, auf dem viele Pflanzen die Fassade schmücken.
So könnte laut dem Architekten der Neubau auf dem Schulcampus in Capellen aussehen, der zwischen Kirche, Pfarrhaus und den bestehenden Schulgebäuden im jetzigen Schulgarten Platz finden wird. Dieser „fügt sich nahtlos in das vorhandene Konzept ein“, heißt es in den Plänen von Jim Clemes Associates.
„Wir verhandeln gerade mit verschiedenen Herstellern, um ein Material zu finden, das es uns erlauben würde, die Metallfassade mit Taschen auszubauen“, erklärte Clemes. Die Fassade wird mit hell lackierten Aluminiumpaneelen verkleidet.
Finanzielle Sorgen
Bautenschöffe Roger Negri (LSAP) warnte davor, dass dies möglicherweise eine Kostensteigerung bedeute, die einen neuen Kostenvorschlag erforderlich machen könnte. „Wir wären wirklich froh, wenn wir einmal daran vorbeikämen“, fügte Negri hinzu. Über den Vorschlag müsse zu gegebener Zeit gesprochen werden. Er sage Clemes dies mit einem ernsten Augenzwinkern. Die Gemeinde könne sich in dieser Hinsicht „nicht viel erlauben“.
Bürgermeister Luc Feller (CSV) begrüßte diese Anmerkung. Clemes hatte bereits die geplanten Kosten von 15,5 Millionen Euro als „substanziell“bezeichnet. Rat Jean Beissel (CSV) meinte, es wäre gut, wenn das Projekt ohne zusätzliche Kosten auskomme. Der Kostenvorschlag solle respektiert werden.
Im Innenhof der bestehenden Schule stehen derzeit drei Bäume, ansonsten ist es dort eher grau. Adèle Schaaf-Haas (Déi Gréng) bemängelte diesbezüglich den Mangel an Grünflächen. „Leider können wir den Hof nicht bepflanzen, weil darunter Infrastrukturen liegen“, bedauerte Clemes. Dort wachse nichts. Deshalb versuche man, zumindest die Fassade zu begrünen.
Schaaf-Haas sorgte sich auch darum, dass der enge Hof im Sommer überhitzen könnte, es fehle an Schatten. Clemes dankte der Rätin für ihre Bemerkungen und erklärte, dass die Botschaft angekommen sei.
Komplizierte Baustelle
Die Bauarbeiten für die Erweiterung müssen bei laufendem Schulbetrieb ausgeführt werden. „Ich denke, das wird eine schwierige Baustelle“, sagte Negri. „Das wird nicht einfach.“Dennoch sei das Projekt wichtig. Es soll trotz des Wachstums der Gemeinde weiterhin genug Platz für jedes Kind in der Maison relais geben. Wachstum sei immer schwer vorherzusagen, sagte Feller. Er sei aber optimistisch, dass die von der Gemeinde geplante Erweiterung ausreiche. Vier Klassenzimmer kommen damit hinzu.
Sven Bindels (DP) fragte, ob eine Tempo-30-Zone im Bereich der Schule geplant sei. Mobilitätsschöffe Negri erklärte, dass die Gemeinde dem Mobilitätsministerium dies mehrmals vorgeschlagen habe. Sie habe jedoch nie eine Antwort erhalten. Man habe das Planungsbüro Schroeder&Associés darum gebeten, das Dossier noch einmal neu aufzurollen. Negri rechnet damit, dass es dieses Mal klappt.
Schaaf-Haas sagte, sie sehe den Standort des Neubaus kritisch. Dieser sei eine Notlösung, das Institut national pour le patrimoine architectural“(INPA) habe eine erste Variante einer Erweiterung des Pfarrhauses verworfen. Wertvolle Zeit sei dadurch verloren gegangen. Feller entgegnete, der Standort sei mit dem zuständigen Ministerium festgelegt worden. Man hätte die Fläche aber besser nutzen können, wenn das INPA keine Probleme bereitet hätte. „Wir wurden angeschmiert“, klagt der Bürgermeister. Man habe bereits ein anderes Projekt mit dem INPA ausgearbeitet, das aber nicht genehmigt worden sei. Die Bauarbeiten sollen im Januar oder Februar kommenden Jahres beginnen und im April 2027 abgeschlossen sein. Das Projekt wurde vom Gemeinderat einstimmig angenommen.
: Leider können wir den Hof nicht bepflanzen, weil darunter Infrastrukturen liegen. Jim Clemes, Architekt