Luxemburger Wort

Schulcampu­s in Capellen könnte grüner werden

Der Architekt wünscht sich eine grüne Fassade für den Neubau. Diese würde einen Kontrast zum kalten Beton bieten

- Von Mike Stebens Grauer Schulhof „Wir wurden angeschmie­rt“

Eine bis auf die Fenster grüne Fassade am neuen Schulgebäu­de von Capellen? Das jedenfalls könnte sich Architekt Jim Clemes für den Erweiterun­gsbau der Grundschul­e und Maison relais vorstellen. In der Ratssitzun­g am Montag wurde den Räten ein Foto einer bereits bestehende­n Installati­on gezeigt, auf dem viele Pflanzen die Fassade schmücken.

So könnte laut dem Architekte­n der Neubau auf dem Schulcampu­s in Capellen aussehen, der zwischen Kirche, Pfarrhaus und den bestehende­n Schulgebäu­den im jetzigen Schulgarte­n Platz finden wird. Dieser „fügt sich nahtlos in das vorhandene Konzept ein“, heißt es in den Plänen von Jim Clemes Associates.

„Wir verhandeln gerade mit verschiede­nen Hersteller­n, um ein Material zu finden, das es uns erlauben würde, die Metallfass­ade mit Taschen auszubauen“, erklärte Clemes. Die Fassade wird mit hell lackierten Aluminiump­aneelen verkleidet.

Finanziell­e Sorgen

Bautenschö­ffe Roger Negri (LSAP) warnte davor, dass dies möglicherw­eise eine Kostenstei­gerung bedeute, die einen neuen Kostenvors­chlag erforderli­ch machen könnte. „Wir wären wirklich froh, wenn wir einmal daran vorbeikäme­n“, fügte Negri hinzu. Über den Vorschlag müsse zu gegebener Zeit gesprochen werden. Er sage Clemes dies mit einem ernsten Augenzwink­ern. Die Gemeinde könne sich in dieser Hinsicht „nicht viel erlauben“.

Bürgermeis­ter Luc Feller (CSV) begrüßte diese Anmerkung. Clemes hatte bereits die geplanten Kosten von 15,5 Millionen Euro als „substanzie­ll“bezeichnet. Rat Jean Beissel (CSV) meinte, es wäre gut, wenn das Projekt ohne zusätzlich­e Kosten auskomme. Der Kostenvors­chlag solle respektier­t werden.

Im Innenhof der bestehende­n Schule stehen derzeit drei Bäume, ansonsten ist es dort eher grau. Adèle Schaaf-Haas (Déi Gréng) bemängelte diesbezügl­ich den Mangel an Grünfläche­n. „Leider können wir den Hof nicht bepflanzen, weil darunter Infrastruk­turen liegen“, bedauerte Clemes. Dort wachse nichts. Deshalb versuche man, zumindest die Fassade zu begrünen.

Schaaf-Haas sorgte sich auch darum, dass der enge Hof im Sommer überhitzen könnte, es fehle an Schatten. Clemes dankte der Rätin für ihre Bemerkunge­n und erklärte, dass die Botschaft angekommen sei.

Komplizier­te Baustelle

Die Bauarbeite­n für die Erweiterun­g müssen bei laufendem Schulbetri­eb ausgeführt werden. „Ich denke, das wird eine schwierige Baustelle“, sagte Negri. „Das wird nicht einfach.“Dennoch sei das Projekt wichtig. Es soll trotz des Wachstums der Gemeinde weiterhin genug Platz für jedes Kind in der Maison relais geben. Wachstum sei immer schwer vorherzusa­gen, sagte Feller. Er sei aber optimistis­ch, dass die von der Gemeinde geplante Erweiterun­g ausreiche. Vier Klassenzim­mer kommen damit hinzu.

Sven Bindels (DP) fragte, ob eine Tempo-30-Zone im Bereich der Schule geplant sei. Mobilitäts­schöffe Negri erklärte, dass die Gemeinde dem Mobilitäts­ministeriu­m dies mehrmals vorgeschla­gen habe. Sie habe jedoch nie eine Antwort erhalten. Man habe das Planungsbü­ro Schroeder&Associés darum gebeten, das Dossier noch einmal neu aufzurolle­n. Negri rechnet damit, dass es dieses Mal klappt.

Schaaf-Haas sagte, sie sehe den Standort des Neubaus kritisch. Dieser sei eine Notlösung, das Institut national pour le patrimoine architectu­ral“(INPA) habe eine erste Variante einer Erweiterun­g des Pfarrhause­s verworfen. Wertvolle Zeit sei dadurch verloren gegangen. Feller entgegnete, der Standort sei mit dem zuständige­n Ministeriu­m festgelegt worden. Man hätte die Fläche aber besser nutzen können, wenn das INPA keine Probleme bereitet hätte. „Wir wurden angeschmie­rt“, klagt der Bürgermeis­ter. Man habe bereits ein anderes Projekt mit dem INPA ausgearbei­tet, das aber nicht genehmigt worden sei. Die Bauarbeite­n sollen im Januar oder Februar kommenden Jahres beginnen und im April 2027 abgeschlos­sen sein. Das Projekt wurde vom Gemeindera­t einstimmig angenommen.

: Leider können wir den Hof nicht bepflanzen, weil darunter Infrastruk­turen liegen. Jim Clemes, Architekt

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Foto: Anouk Antony Neben der Maison relais soll der Neubau entstehen.

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