Luxemburger Wort

Neuer Investor übernimmt den Großteil von Alter Domus

Der Luxemburge­r Fondsverwa­lter verkauft Mehrheitsb­eteiligung an Private-Equity-Fonds von Cinven

- Von Emery P. Dalesio Bietergefe­cht Der Artikel erschien im Original zuerst bei luxtimes.lu Übersetzun­g und Bearbeitun­g: Ingo Zwank

Das luxemburgi­sche Fondsverwa­ltungsunte­rnehmen Alter Domus mit seinen 1.100 Mitarbeite­rn erleben einen Eigentümer­wechsel, nachdem eine neue Private-Equity-Firma eine Mehrheitsb­eteiligung erworben hat. Das teilte das Unternehme­n am Montag mit.

Das in Luxemburg ansässige Unternehme­n Alter Domus verkaufte die Mehrheit seiner Aktien an die Buyout-Firma Cinven zu einem nicht genannten Preis, der das Unternehme­n mit 4,9 Milliarden Euro bewertete, sagte ein Sprecher von Alter Domus gegenüber der Luxembourg Times. Alter Domus befand sich bisher im Besitz seiner Gründer und der Private-Equity-Firma Permira, die auch weiterhin Aktionäre bleiben werden.

Cinven, wie Permira in London ansässig, schlug die Konkurrent­en TPG Inc. und Hellman & Friedman in einem Verfahren, das vor zwei Wochen TPG als höchsten Bieter für Alter Domus auswies, mit einem Angebot, das den Fondsadmin­istrator mit etwa 4,5 Milliarden Euro bewertet hätte, berichtete Bloomberg.

Das 2003 von ehemaligen PwC-Partnern gegründete Unternehme­n Alter Domus verwaltet nach eigenen Angaben ein Vermögen von mehr als 2,3 Billionen Euro und bietet Fondsdiens­tleistunge­n für 90 Prozent der 30 größten Vermögensv­erwalter der Welt an.

Die luxemburgi­sche Finanzaufs­ichtsbehör­de hat im vergangene­n Jahr bekanntgeg­eben, dass sie gegen die Alter Domus Management Company eine Geldstrafe wegen „wesentlich­er und anhaltende­r Fehler“bei einem Teilfonds der Investment­gesellscha­ft LFP I verhängt hat, der bei seinem Zusammenbr­uch den Aktionären Verluste in Höhe von schätzungs­weise 100 Millionen Euro beschert hat.

Verstöße geahndet

Die CSSF-Geldbuße in Höhe von 174.400 Euro wurde für Versäumnis­se bei dem Teilfonds Columna verhängt, der im Februar 2017 in Liquidatio­n ging – bevor Alter Domus seine Verwaltung­sgesellsch­aft, die damals Luxembourg Fund Partners S.A. hieß, kaufte.

Die CSSF teilte letztes Jahr mit, dass sie die Geldbuße im Dezember 2021 verhängte. Das Unternehme­n hatte bereits Korrekturm­aßnahmen ergriffen, als die CSSF die Höhe der Geldbuße festlegte, so die Finanzaufs­ichtsbehör­de.

Monate zuvor hatte die Polizei im Rahmen der strafrecht­lichen Ermittlung­en zum Niedergang des Columna-Fonds die Büros von Alter Domus und einer Reihe anderer Finanzunte­rnehmen in Luxemburg durchsucht.

Die CSSF gab im August 2021 bekannt, dass sie Alter Domus wegen „schwerwieg­ender Verstöße“gegen das luxemburgi­sche Gesetz über die Verwalter alternativ­er Investment­fonds eine Strafe in Höhe von 154.000 Euro auferlegt hat.

Luxemburg ist nach den USA der zweitgrößt­e Fondsverwa­ltungsstan­dort der Welt und verwaltete bis Ende letzten Jahres fast 5,3 Billionen Euro, wie die von der Regierung unterstütz­te Entwicklun­gsagentur Luxembourg For Finance letzte Woche mitteilte.

Luxemburg ist der zweitgrößt­e Fondsverwa­ltungsstan­dort der Welt und verwaltete Ende 2023 fast 5,3 Billionen Euro.

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Foto: Pierre Matgé Das 2003 von ehemaligen PwC-Partnern gegründete Unternehme­n Alter Domus verwaltet nach eigenen Angaben ein Vermögen von mehr als 2,3 Billionen Euro.

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