Joe Schuster will nach zwei Kreuzbandrissen neu durchstarten
Der 23-jährige Handballer wechselt zu einem neuen Verein, der sich aber noch gedulden muss
Mit Joe Schuster wechselt ein Luxemburger Hoffnungsträger innerhalb der dritten deutschen Liga. Ab Sommer wird der 23jährige Allrounder für die SGSH Dragons – eine Spielgemeinschaft der sauerländischen Orte Schalksmühle und Halver – auflaufen. Noch steht Schuster in Diensten des Northeimer HC, für den er insgesamt drei Jahre aktiv war. Im Sommer beendet er sein Studium an der Universität in Kassel (Bachelor in Soziale Arbeit) und beabsichtigt, anschließend einen zweijährigen Master dranzuhängen.
Zur neuen Saison wird der in Petingen geborene und aufgewachsene Spieler von Göttingen nach Lüdenscheid umziehen und damit deutlich näher an Luxemburg und seinem Elternhaus sein. „Ich freue mich sehr, ab Sommer ein Teil der Dragons zu sein. Ich kenne die Dragons aus meiner Zeit beim VfL Gummersbach und weiß deshalb, welche Aufgabe auf mich zukommt“, sagt der 23-Jährige. „Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen, dass sie mir trotz meiner aktuellen Verletzung das Vertrauen schenken.“
Der seit Januar am Kreuzband verletzte Spieler von Petingen und Düdelingen lässt durchblicken, dass er während seiner Reha hart gearbeitet habe und das auch künftig beim Tabellenzwölften der Nord-WestStaffel tun werde, um das Vertrauen mit Leistung zurückzuzahlen. „Ein großes Dankeschön an den Northeimer HC für drei tolle Jahre und die Unterstützung während meiner Verletzungszeit“, kommentiert Schuster seinen Wechsel ins Sauerland.
Mit 17 Jahren wechselte der im AbwehrInnenblock sowie am Kreis und im linken Rückraum einsetzbare Allrounder in die Akademie des VfL Gummersbach. Dort spielte er mit Luke und Loïc Kaysen zusammen. Anfangs noch in der A-Jugend ging es später zum Drittligateam, danach wurde Schuster in den Zweitligakader hochgezogen. „Dort stand ich neunmal auf dem Spielberichtsbogen und hatte etliche Kurzeinsätze, bevor ich nach Northeim wechselte“, erklärt Schuster, ehe ihn das Verletzungspech heimsuchte.
Als das Kreuzband am linken Knie in diesem Januar wieder riss, war eine zweite Operation unumgänglich. Joe Schuster
Rückkehr ins Nationalteam
Denn bereits in der Saison 2022/23 riss dem hoch veranlagten Spieler das rechte Kreuzband und der Meniskus. „Ich habe damals ein Jahr verlängert, um die Reha zu absolvieren. Als das Kreuzband am linken Knie in diesem Januar wieder riss, war eine zweite Operation unumgänglich“, berichtet Schuster, der vor zwei Wochen operiert wurde. „Ich bin voll im Zeitplan. Mein Plan ist es, in diesem Jahr das Aufbautraining zu absolvieren, um spätestens beim Lehrgang mit der Nationalmannschaft wieder auf der Platte zu stehen. Dann ist auch die FLH-Auswahl wieder ein Thema.“Co-Trainer Maik Thiele ist im Raum Gummersbach sehr gut vernetzt und hatte den Kontakt ins Sauerland hergestellt.
„Beschweren will ich mich nicht, ich bin mit den Ärzten und den Physios sehr zufrieden. Es ist immer schwer, vorauszusagen, wie ich auf die Belastung reagiere. Ich hoffe, dass ich im Oktober wieder einsatzbereit bin“, blickt Schuster voraus. Es seien bereits Gespräche mit dem FLH-Trainerteam um Maik Handschke geführt worden. „Ich hoffe, dass ich dann schnell wieder meine Leistung bringe, die Trainer können auf mich bauen“, sagt der 23-Jährige.
Schuster ist ein ehrgeiziger Handballer: „Ich wollte unbedingt wieder in der dritten Liga spielen, in einem professionellen Umfeld. Es ist ein Neuanfang.“
Schuster, der mit seinem Bruder Ben, der beim HB Düdelingen als Co-Trainer fungiert, sowie seinem Freund Yann Hippert (Esch) im regelmäßigen Austausch steht, freut sich auf seinen neuen Club. „Ich sehe den Wechsel als wichtigen Schritt in meiner persönlichen Entwicklung. Ich hoffe, dass ich dem Verein helfen kann, künftig wieder in der Spitzengruppe der Liga anzugreifen. Das Wichtigste aber ist, verletzungsfrei zu bleiben, den Spaß am Handball zurückzugewinnen und wieder richtig fit zu werden.“