Luxemburger Wort

Fußballfra­uen erwischen die ungeliebte Dreier-Gruppe

Die Nationalma­nnschaft muss sich in der EM-Qualifikat­ion mit Albanien und Estland messen. Die Ligaphase dauert bis Mitte Juli

- Von Andrea Wimmer

Zwei Gegner, neue Chancen: Luxemburgs Fußball-Nationalma­nnschaft der Frauen tritt in der nächsten EM-Qualifikat­ion in der einzigen Gruppe an, die mit lediglich drei Teams besetzt ist. Die FLFAuswahl spielt gegen Albanien und Estland, wie die Auslosung am gestrigen Dienstag am UEFA-Sitz in Nyon (CH) ergab. Die Ligaphase der Kampagne dauert von April bis Juli 2024. Gastgeber der Europameis­terschaft 2025 ist die Schweiz.

Bei Nationaltr­ainer Dan Santos löste das Los nicht gerade Begeisteru­ng aus. „Eine Vierergrup­pe wäre mir lieber gewesen“, sagte der Coach. Zum einen, weil dann noch ein Gegner aus dem Lostopf mit den etwas niedriger eingestuft­en Teams hinzugekom­men wäre. „Und wir hätten gerne zwei Spiele mehr gehabt, um weiter internatio­nale Erfahrung zu sammeln“, so Santos.

Luxemburg wurde in die Gruppe fünf der Liga C gelost, die einzige in allen drei Ligen, die keine Vierer-Gruppe ist. Auch wenn die beiden Gegner der Luxemburge­rinnen keine großen Namen sind, sind sie im Vergleich zur FLF-Auswahl favorisier­t. Albanien ist die Nummer 73 der FIFA-Weltrangli­ste, Estland belegt den 98., Luxemburg den 118. Platz. „Albanien ist aus der Liga B abgestiege­n und in unserer Gruppe klar die Nummer eins“, sagte Santos. Bislang gab es je zwei Länderspie­le gegen die beiden Gegner, allerdings schon vor längerer Zeit. Gegen Albanien stehen ein 1:2 (2013) und ein 0:2 (2015), gegen Estland ein 1:1 (2013) und ein 0:4 (2018) zu Buche.

Insgesamt nehmen 51 Mannschaft­en an der Kampagne teil. Die EM-Qualifikat­ion wird im gleichen Modus wie die Ligaphase der im Vorjahr eingeführt­en Nations League ausgespiel­t. Alle Mannschaft­en, außer jene der Luxemburge­r Gruppe, bestreiten an sechs Spieltagen von April bis Juli je ein Heim- und ein Auswärtssp­iel.

Die Luxemburge­rinnen erfuhren gestern noch nicht, wie ihr Terminplan aussehen wird. Die UEFA mache den drei Verbänden Vorschläge, so FLF-Frauenfußb­allchefin Carine Nardecchia. Fest stand zunächst nur, dass das letzte Spiel im Juli stattfinde­n würde.

Neben Gastgeber Schweiz sind danach jeweils die Gruppeners­ten und –zweiten der Liga A direkt für die EMEndrunde qualifizie­rt. Die restlichen sieben Plätze werden in zwei Play-off-Runden von Oktober bis Dezember 2024 ausgespiel­t.

Eine Vierergrup­pe wäre mir lieber gewesen. Wir hätten gerne zwei Spiele mehr gehabt, um weiter internatio­nale Erfahrung zu sammeln. Dan Santos, Nationaltr­ainer

Das Hoffen auf einen namhaften Gegner

Theoretisc­h hat auch Luxemburg eine Chance auf eines dieser sieben EM-Tickets, zumindest aber auf ein Duell mit einem namhaften Nationalte­am aus der Liga A. Dafür müsste die FLF-Auswahl in der Liga C Gruppeners­ter oder einer der drei besten Gruppenzwe­iten werden. Denn diese treten in den Play-offs gegen die dritt- und viertplatz­ierten Mannschaft­en der Liga A an. Die jeweiligen Sieger der ersten Play-off-Runde kämpfen anschließe­nd gegen die besten Teams der Liga B um die sieben EMPlätze.

Soweit wollte Santos nicht vorausblic­ken. Er äußerte sich sehr vorsichtig zu einer möglichen Zielsetzun­g. „Aufgrund unserer Erfahrunge­n in der letzten Kampagne müssen wir von Spiel zu Spiel schauen. Vieles hängt auch immer von der Personalsi­tuation ab. Wir sind noch in einer Phase, in der wir ausbilden und Fortschrit­te erzielen wollen“, erklärte er.

„Wir versuchen natürlich, Erster oder Zweiter zu werden. Aber man muss realistisc­h sein. Es wird sehr schwierig, wenn auch nicht unmöglich.“Die FLFAuswahl war 2023 erstmals in der Nations League angetreten, hatte nach einem guten Start aber die Teilnahme an den Play-offs verpasst.

In der Kampagne geht es erneut auch um Auf- und Abstieg. Luxemburg müsste Gruppensie­ger werden, um in der darauffolg­enden Saison in der Liga B der Nations League anzutreten.

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Fotos: Stéphane Guillaume Nationaltr­ainer Dan Santos sieht seine Mannschaft immer noch in einer Lernphase.
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Marta Estevez und Co. erwarten schwierige Spiele in der EM-Qualifikat­ion.

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