Fußballfrauen erwischen die ungeliebte Dreier-Gruppe
Die Nationalmannschaft muss sich in der EM-Qualifikation mit Albanien und Estland messen. Die Ligaphase dauert bis Mitte Juli
Zwei Gegner, neue Chancen: Luxemburgs Fußball-Nationalmannschaft der Frauen tritt in der nächsten EM-Qualifikation in der einzigen Gruppe an, die mit lediglich drei Teams besetzt ist. Die FLFAuswahl spielt gegen Albanien und Estland, wie die Auslosung am gestrigen Dienstag am UEFA-Sitz in Nyon (CH) ergab. Die Ligaphase der Kampagne dauert von April bis Juli 2024. Gastgeber der Europameisterschaft 2025 ist die Schweiz.
Bei Nationaltrainer Dan Santos löste das Los nicht gerade Begeisterung aus. „Eine Vierergruppe wäre mir lieber gewesen“, sagte der Coach. Zum einen, weil dann noch ein Gegner aus dem Lostopf mit den etwas niedriger eingestuften Teams hinzugekommen wäre. „Und wir hätten gerne zwei Spiele mehr gehabt, um weiter internationale Erfahrung zu sammeln“, so Santos.
Luxemburg wurde in die Gruppe fünf der Liga C gelost, die einzige in allen drei Ligen, die keine Vierer-Gruppe ist. Auch wenn die beiden Gegner der Luxemburgerinnen keine großen Namen sind, sind sie im Vergleich zur FLF-Auswahl favorisiert. Albanien ist die Nummer 73 der FIFA-Weltrangliste, Estland belegt den 98., Luxemburg den 118. Platz. „Albanien ist aus der Liga B abgestiegen und in unserer Gruppe klar die Nummer eins“, sagte Santos. Bislang gab es je zwei Länderspiele gegen die beiden Gegner, allerdings schon vor längerer Zeit. Gegen Albanien stehen ein 1:2 (2013) und ein 0:2 (2015), gegen Estland ein 1:1 (2013) und ein 0:4 (2018) zu Buche.
Insgesamt nehmen 51 Mannschaften an der Kampagne teil. Die EM-Qualifikation wird im gleichen Modus wie die Ligaphase der im Vorjahr eingeführten Nations League ausgespielt. Alle Mannschaften, außer jene der Luxemburger Gruppe, bestreiten an sechs Spieltagen von April bis Juli je ein Heim- und ein Auswärtsspiel.
Die Luxemburgerinnen erfuhren gestern noch nicht, wie ihr Terminplan aussehen wird. Die UEFA mache den drei Verbänden Vorschläge, so FLF-Frauenfußballchefin Carine Nardecchia. Fest stand zunächst nur, dass das letzte Spiel im Juli stattfinden würde.
Neben Gastgeber Schweiz sind danach jeweils die Gruppenersten und –zweiten der Liga A direkt für die EMEndrunde qualifiziert. Die restlichen sieben Plätze werden in zwei Play-off-Runden von Oktober bis Dezember 2024 ausgespielt.
Eine Vierergruppe wäre mir lieber gewesen. Wir hätten gerne zwei Spiele mehr gehabt, um weiter internationale Erfahrung zu sammeln. Dan Santos, Nationaltrainer
Das Hoffen auf einen namhaften Gegner
Theoretisch hat auch Luxemburg eine Chance auf eines dieser sieben EM-Tickets, zumindest aber auf ein Duell mit einem namhaften Nationalteam aus der Liga A. Dafür müsste die FLF-Auswahl in der Liga C Gruppenerster oder einer der drei besten Gruppenzweiten werden. Denn diese treten in den Play-offs gegen die dritt- und viertplatzierten Mannschaften der Liga A an. Die jeweiligen Sieger der ersten Play-off-Runde kämpfen anschließend gegen die besten Teams der Liga B um die sieben EMPlätze.
Soweit wollte Santos nicht vorausblicken. Er äußerte sich sehr vorsichtig zu einer möglichen Zielsetzung. „Aufgrund unserer Erfahrungen in der letzten Kampagne müssen wir von Spiel zu Spiel schauen. Vieles hängt auch immer von der Personalsituation ab. Wir sind noch in einer Phase, in der wir ausbilden und Fortschritte erzielen wollen“, erklärte er.
„Wir versuchen natürlich, Erster oder Zweiter zu werden. Aber man muss realistisch sein. Es wird sehr schwierig, wenn auch nicht unmöglich.“Die FLFAuswahl war 2023 erstmals in der Nations League angetreten, hatte nach einem guten Start aber die Teilnahme an den Play-offs verpasst.
In der Kampagne geht es erneut auch um Auf- und Abstieg. Luxemburg müsste Gruppensieger werden, um in der darauffolgenden Saison in der Liga B der Nations League anzutreten.