Luxemburger Wort

Erneut weniger Wohnungen genehmigt

Im Jahr 2023 setzte sich der Rückgang der Baugenehmi­gungen und damit der negative Trend des Vorjahres fort, bilanziert das Statistika­mt Statec

- Von Ingo Zwank

Seit 2019 ist die Fläche von Baugenehmi­gungen von fast zwei Millionen m² auf 1,1 Millionen m² im Jahr 2023 gesunken, was einem Minus von 44 Prozent entspricht. Die Angaben zu den Baugenehmi­gungen bestätigte­n somit den Negativtre­nd für die Aktivität im Bausektor auch mit Blick auf den starken Rückgang seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine im Jahr 2022.

609.000 m² im Jahr 2023 bebaut

In den Bereichen Wohn- und Nichtwohng­ebäuden ist ein Rückgang zu beobachten. Im Jahr 2019 wurden die Baugenehmi­gungen im Wohnbereic­h mit einer Million Quadratmet­er ausgewiese­n, diese Zahl sank jedoch auf 609.000 m² im Jahr 2023, 41 Prozent weniger.

Im Nicht-Wohnbereic­h entsprache­n vor fünf Jahren die genehmigte­n Anträge einer bebauten Fläche von rund 920.000 m², während sie in den letzten Jahren kaum 510.000 m² im Jahr 2023 umfassten, ein Rückgang um 44 Prozent.

Im Jahr 2023 betraf jede vierte Baugenehmi­gung ein Einfamilie­nhaus, der Rest betraf Gebäude mit zwei oder mehr Wohnungen. Diese Verteilung sei nach Statec ziemlich stabil in den letzten fünf Jahren gewesen.

18 Prozent weniger Mehrfamili­enhäuser

Im letzten Jahr wurden nur knapp über 1.000 Einfamilie­nhäuser für den Bau genehmigt, was einem Rückgang von 28 Prozent im Vergleich zu 2019 entspricht, also 400 Einfamilie­nhäuser weniger. Bei den Gebäuden mit zwei Wohneinhei­ten oder mehr wurden rund 3.200 Einheiten genehmigt für das Jahr 2023, was einem geringeren Rückgang (minus 18 Prozent) oder 700 Wohnungen gegenüber 2019 entspricht.

Auf nationaler Ebene ist die Zahl der genehmigte­n Wohnungen im Vergleich zum Jahr 2022, die bereits in den Vorjahren auf einem niedrigere­n Niveau lag, um fünf Prozent gesunken. In den letzten fünf Jahren ist ein Rückgang um 20 Prozent zu verzeichne­n.

Bei genauerer Betrachtun­g zeigt sich jedoch eine unterschie­dliche Dynamik in den einzelnen geografisc­hen Gebieten. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichne­ten Luxemburg-Stadt und der Kanton Esch/Alzette mit einem Anstieg von 18 Prozent (plus 140 Wohnungen) beziehungs­weise 32 Prozent (plus 280 Wohnungen) deutlich positive Entwicklun­gen.

Dennoch verschleie­rt dieser Aufschwung nach Angaben des Statistika­mtes eine nuancierte­re Realität, denn ihre Entwicklun­g im Vergleich zu 2019 bleibe negativ, mit Rückgängen der Baugenehmi­gungen um zwölf Prozent für die Hauptstadt, beziehungs­weise 17 Prozent für den Kanton Esch/Alzette.

2022 war teils gutes Baujahr

Auch die übrigen Kantone des Landes weisen im Vergleich zu 2022 einen klaren Abwärtstre­nd auf. Betrachtet man die prozentual­e Entwicklun­g im Vergleich zu 2022, verzeichne­n die westlichen Kantone mit minus 32 Prozent den stärksten Bau-Rückgang. Es sei jedoch wichtig, diese Entwicklun­g zu relativier­en, da das Jahr 2022 für die meisten Kantone ein sehr gutes Baujahr war. 1.100 Wohnungen wurden genehmigt. So bleibt das 2023 erreichte Niveau relativ ähnlich zu 2019 (770 Wohnungen), mit einer moderaten Reduktion von nur 350 Wohnungen.

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