Nach Wang Bing nun Abderrahmane Sissako
Das Luxembourg City Film Festival hat schon seine erste Hälfte überschritten. Die Highlights: Ein berauschender Auftaktfilm „The Outrun“, die Luxemburg-Premiere von Wang Bings „Youth“, auch dessen Masterclass, etliche Wettbewerbsfilme, die ein erstes Mal gezeigt wurden und nun noch ein zweites Mal dem Publikum präsentiert werden, die „Crème Fraîche“-Veranstaltung für junge Filmschaffende, die „Shorts-Night“mit Kurzfilmen, etliche Luxemburger Koproduktionen wie „Jakobs Ross“, „Kensuke‘s Kingdom“und „Kanaval“, spannende und berührende Dokumentarfilme wie „Embodied Chorus“und „The Eternal Memory“.
Nach dem chinesischen Filmemacher Wang Bing während der ersten Festivalhälfte, gehört nun die zweite dem in Mauretanien geborenen Filmschaffenden Abderrahmane Sissako, der seit Mittwoch beim LuxFilmFest dabei ist und am Freitag seinen neuesten Film „Black Tea“, der bei der Berlinale seine Premiere hatte, zeigen wird.
Am heutigen Donnerstag gibt Sissako dem kapverdianischen Filmemacher Carlos Yuri Ceuninck eine „Carte Blanche“, er darf seinen Dokumentarfilm „Omi Nobu“dem Publikum vorstellen. Dieses Werk ist eine große innere Reise. Der Stoff: Der 77-jährige Quirino lebt seit über 30 Jahren in einem verlassenen Dorf am Ende eines tiefen Tals zwischen Meer und Bergen. Als er beginnt, sich alt zu fühlen, steht Quirino vor dem Dilemma, den einzigen Ort, den er je gekannt hat, verlassen oder sein Leben dort beenden zu müssen. Dieser Film erforscht die intime Beziehung des Menschen zur Zeit; die eingefrorene Zeit in einem verlassenen Dorf konfrontiert uns mit unserer eigenen Sterblichkeit.
Abderrahmane Sissako hat diesen Film ausgewählt und dem Festival sowie Luxembourg Aid & Development, Schirmherr des Filmabends, vorgeschlagen. Nach der Vorführung um 20 Uhr in der Cinémathèque findet eine Gesprächsrunde mit Regisseur Carlos Yuri Ceuninck und Abderrahmane Sissako statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung aber erforderlich. mt www.luxfilmfest.lu