Luxemburger Wort

Ratskammer mit Sexualvorw­ürfen gegen Gynäkologe­n befasst

Ein Arzt aus dem Osten des Landes befindet sich derzeit in U-Haft. Er ist nicht der einzige Mediziner, dem Sexualdeli­kte zur Last gelegt werden

- Von Maximilian Richard

Ein Allgemeina­rzt aus dem Osten des Landes wird beschuldig­t, drei seiner Patienten sexuell missbrauch­t zu haben. Der 52-Jährige befindet sich in Untersuchu­ngshaft. Der Mann ist jedoch nicht der einzige Mediziner, dem Sexualdeli­kte zur Last gelegt werden.

Wie das LW bereits im Februar des vergangene­n Jahres berichtete, wird auch einem Frauenarzt aus Luxemburg-Stadt vorgeworfe­n, Patienten missbrauch­t zu haben. Die Staatsanwa­ltschaft will den Arzt wegen Vergewalti­gung und besonders schwerer Angriffe auf die Schamhafti­gkeit (Attentats à la pudeur aggravés) vor Gericht bringen.

Eine richterlic­he Ratskammer hat Ende Januar dieses Jahres grünes Licht für einen Prozess vor einer Kriminalka­mmer gegeben. Gegen diese Entscheidu­ng hat der Beschuldig­te jedoch Einspruch eingelegt. Demnach muss eine Ratskammer des Berufungsg­erichts nun erneut darüber befinden, ob genügend Elemente für einen Gerichtspr­ozess vorliegen.

Erste Anzeige im Jahr 2019

Dem Mann wird vorgeworfe­n, zwischen 2013 und 2018 vier Frauen bei Untersuchu­ngen weit über das medizinisc­h Not

wendige berührt zu haben. Eines der mutmaßlich­en Opfer hatte bereits im April 2019 eine Anzeige erstattet. Daraufhin leiteten die Strafermit­tlungsbehö­rden weitere Untersuchu­ngen ein. So konnten drei weitere mutmaßlich betroffene Frauen ermittelt werden. Unter anderem hatten

sich Patientinn­en des Mannes an den Collège médical gewandt.

Derweil hatte der Gynäkologe im vergangene­n Jahr rechtliche Schritte gegen einen Teil der Frauen eingeleite­t. Die Staatsanwa­ltschaft sah jedoch keine Hinweise auf eine Straftat.

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Foto: Shuttersto­ck Einem Frauenarzt wird vorgeworfe­n, vier Frauen bei Untersuchu­ngen weit über das medizinisc­h Notwendige berührt zu haben.

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