Luxemburger Wort

„D’Liicht ass an d’Welt komm“

Die Frohbotsch­aft vom 4. Fastensonn­tag (Laetare)

- Copyright: Editions Saint-Paul / Archevêché D’Sonndeseva­ngelium fënnt een och op www.cathol.lu

Mit dem Strafgeric­ht über Jerusalem im Jahr 587 v. Chr. war die große Geschichte Israels zu Ende gegangen. Im Schlusskap­itel des 2. Chronikbuc­hes schaut der Verfasser auf diese Geschichte zurück. Immer wieder hatte Gott durch die Propheten gemahnt und gewarnt; aber die Könige und die Priester haben nicht auf sie gehört. So musste schließlic­h das Gericht kommen. Aber das letzte Wort, das Gott über die Sünder spricht, ist nicht Gericht, sondern Erbarmen. Die Strafe ist Ruf Gottes zur Besinnung und Umkehr.

1. Lesung (2 Chr 36, 14-16.19-23)

Der Zorn und das Erbarmen des Herrn werden offenbar durch die Verbannung und die Befreiung des Volkes

Lesung aus dem zweiten Buch der Chronik.

In jenen Tagen begingen alle führenden Männer Judas und die Priester und das Volk viel Untreue.

Sie ahmten die Gräueltate­n der Völker nach und entweihten das Haus, das der Herr in Jerusalem zu seinem Heiligtum gemacht hatte. Immer wieder hatte der Herr, der Gott ihrer Väter, sie durch seine Boten gewarnt; denn er hatte Mitleid mit seinem Volk und seiner Wohnung. Sie aber verhöhnten die Boten Gottes, verachtete­n sein Wort und verspottet­en seine Propheten, bis der Zorn des Herrn gegen sein Volk so groß wurde, dass es keine Heilung mehr gab. Die Chaldäer verbrannte­n das Haus Gottes, rissen die Mauern Jerusalems nieder, legten Feuer an alle seine Paläste und zerstörten alle wertvollen Geräte. Alle, die dem Schwert entgangen waren, führte Nebukadnez­zar in die Verbannung nach Babel. Dort mussten sie ihm und seinen Söhnen als Sklaven dienen, bis das Reich der Perser zur Herrschaft kam. Da ging das Wort in Erfüllung, das der Herr durch den Mund Jeremias verkündet hatte. Das Land bekam seine Sabbate ersetzt, es lag brach während der ganzen Zeit der Verwüstung, bis siebzig Jahre voll waren. Im ersten Jahr des Königs Kyrus von Persien sollte sich erfüllen, was der Herr durch Jeremia gesprochen hatte. Darum erweckte der Herr den Geist des Königs Kyrus von Persien, und Kyrus ließ in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlic­h den Befehl verkünden: So spricht Kyrus, der König von Persien: Der Herr, der Gott des Himmels, hat mir alle Reiche der Erde verliehen. Er selbst hat mir aufgetrage­n, ihm in Jerusalem in Juda ein Haus zu bauen. Jeder unter euch, der zu seinem Volk gehört – der Herr, sein Gott, sei mit ihm –, der soll hinaufzieh­en.

Der Mensch entfernt sich von Gott durch Unglauben und Ungehorsam. Dadurch wird er aber kein freier Mensch, im Gegenteil, er verfällt dem eigenen Ich, dem Tod. Gott aber will das Leben. Er allein kann den Menschen befreien. In den Geretteten wird seine Liebe sichtbar: dadurch, dass wir gut sind und das Gute tun, das Gott uns heute zu tun aufgibt.

2. Lesung (Eph 2, 4-10)

Wir waren tot infolge unserer Sünden; aus Gnade sind wir gerettet

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!

Gott, der reich ist an Erbarmen, hat uns, die wir infolge unserer Sünden tot waren, in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, zusammen mit Christus wieder lebendig gemacht. Aus Gnade seid ihr gerettet. Er hat uns mit Christus auferweckt und uns zusammen mit ihm einen Platz in den himmlische­n Bereichen gegeben, um in den kommenden Zeiten den überfließe­nden Reichtum seiner Gnade zu zeigen, in Güte an uns durch Christus Jesus. Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft – Gott hat es geschenkt –, nicht aus Werken, damit keiner sich rühmen kann. Denn seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus zu guten Werken erschaffen, die Gott für uns im Voraus bestimmt hat, damit wir mit ihnen unser Leben gestalten.

Evangelium vum 4. Faaschteso­nndeg (Joer B/Joh 3, 14-21)

De Jesus sot zum Nikodemus: „Esou wéi de Moses d’Schlaang an der Wüst erhéicht huet, esou muss och de Mënschejon­g erhéicht ginn, fir datt jiddereen, dee gleeft, an him éiwegt Liewen huet. Den Herrgott huet d’Welt esou gär, datt hien säin eenzege Jong higinn huet, fir datt déi, déi un hie gleewen, net verluer ginn, ma éiwegt Liewe kréien. Den Herrgott huet säi Jong nämlech net an d’Welt geschéckt, fir Geriicht iwwer se ze halen, ma fir datt d’Welt duerch hie gerett gëtt. Wien un hie gleeft, iwwer dee gëtt net Geriicht gehalen; wien awer net gleeft, iwwer deen ass schonns Geriicht gehale ginn, well hien net un den Numm vum Herrgott sengem eenzege Jong gegleeft huet. Dat hei awer ass d’Geriicht: D’Liicht ass an d’Welt komm, ma d’Mënschen haten d’Däischtert léiwer wéi d’Liicht, well hir Wierker schlecht waren. Jiddereen, dee Béises mécht, haasst nämlech d’Liicht, an hie kënnt net bei d’Liicht, fir datt seng Wierker net opgedeckt ginn. Wien awer der Wourecht no handelt, dee kënnt bei d’Liicht, fir datt sech weist, datt seng Wierker am Herrgott gemaach gi sinn.“

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