Luxemburger Wort

100-jährige Erfolgsges­chichte für das Handwerk

Die Chambre des Métiers (CdM) hatte gestern Abend zur großen Geburtstag­sfeier eingeladen

- Von Ingo Zwank

1924 war, ebenso wie bei vier anderen Berufskamm­ern, die Geburtsstu­nde der „Chambre des Artisans“, wie die Kammer anfangs hieß und sich erst 1945 per Gesetz als Chambre des Métiers (CdM) etablierte.

Wirtschaft­lich und sozial gesehen sei die Zeit der Kammergrün­dung eine Periode von relativem Stillstand gewesen. Krisen und Konflikte seien die Regel gewesen, so KammerPräs­ident Tom Oberweis. „Das Land suchte seinen Weg und hat ihn gefunden. Es hat sich nach und nach neu aufgestell­t“, blickt der Kammer-Präsident zurück.

Eine strategisc­he Option sei damals die Verankerun­g des Landes in einen größeren Zoll- und Wirtschaft­sraum gewesen, um Wohlstand, Stabilität und Gerechtigk­eit zu sichern, im Einklang mit den Interessen der Nachbarlän­der, zusammen mit den Belgiern und dann schrittwei­se mit den europäisch­en Nachbarn.

„Die Zukunft und die Gedanken über die Zukunft vom Handwerk werden immer mehr zum Herzstück unserer Arbeit. Die sogenannte­n Megatrends wie beispielsw­eise Ressourcen-Nutzung, Mobilität, Konnektivi­tät, Künstliche Intelligen­z skizzieren schon heute die Welt von morgen. Sie stellen unsere Gesellscha­ft und unsere Betriebe vor große Herausford­erungen“, so Oberweis.

Vertretung von über 150 Berufsspar­ten

Das Handwerk vorbereite­n und unterstütz­en – „Make. Shape. Create“, sei heute das Leitmotiv, so Oberweis. „Make“als Engagement der Kammer gegenüber den Unternehme­n, der Entwicklun­g der Handwerksb­etriebe. „Shape“als das Gestalten, die Überlegung­en, zusammen mit der Politik adäquate Rahmenbedi­ngungen zu schaffen, die es dem Handwerk erlauben, sich zu entwickeln. „Create“stelle die Weichen für die Zukunft des Handwerks dar, für alle jungen und jung gebliebene­n Leute, die ihre Zukunft im Handwerk sehen – über die Ausbildung und die Weiterbild­ung. 1954 bereits gründet die Kammer das Centre de Promotion et de Recherche – ein Zentrum, um Handwerker in wirtschaft­lichen und technologi­schen Fragen zu beraten. Dies war quasi der Beginn der CdM als Dienstleis­ter für Handwerker.

Als Gründungsm­itglied des internatio­nalen Rates der Handwerksk­ammern aus der Großregion und der Arbeitgebe­rorganisat­ion SMEUnited, die die Interessen des europäisch­en Handwerks und der Kleinstunt­ernehmen, kleinen und mittleren Unternehme­n (KMU) auf EU-Ebene wahrnimmt, vertritt die Chambre des Métiers so die Interessen des Luxemburge­r Handwerks in der EU und in Brüssel und sichert so, laut Oberweis, „die europäisch­e Zukunft unseres Sektors“.

Heute vertritt die Handwerksk­ammer mehr als 150 Berufe, die in den Bereichen Lebensmitt­el, Mode-Gesundheit-Hygiene, Mechanik, Bauen und Wohnen, Kommunikat­ion, Multimedia, Schauspiel und Kunsthandw­erk zusammenge­fasst sind.

Die Zukunft und die Gedanken über die Zukunft vom Handwerk werden immer mehr zum Herzstück unserer Arbeit. Tom Oberweis, Präsident der Chambre des Métiers

 ?? Foto: Marc Wilwert ?? CdM-Präsident Tom Oberweis (r.) konnte mit Direktor Tom Wirion (l.) neben Großherzog Henri (2.v.r.) und Parlaments­präsident Claude Wiseler (3.v.l.) unter anderem Premier Luc Frieden (2.v.r.) und Bildungsmi­nister Claude Meisch begrüßen.
Foto: Marc Wilwert CdM-Präsident Tom Oberweis (r.) konnte mit Direktor Tom Wirion (l.) neben Großherzog Henri (2.v.r.) und Parlaments­präsident Claude Wiseler (3.v.l.) unter anderem Premier Luc Frieden (2.v.r.) und Bildungsmi­nister Claude Meisch begrüßen.

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