Luxemburger Wort

Îlot gastronomi­que: Ein Gastronom zieht Bilanz

Seit Januar hat das Restaurant Le Bouquet Garni in der Hauptstadt wieder geöffnet. Stammkunde­n sind zurückgeke­hrt

- Von David Thinnes

„Ich werde weitermach­en, denn ich kann nicht einfach sagen ‚Ich höre auf‘“: So reagiert Koch Thierry Duhr, Besitzer des Restaurant­s Le Bouquet garni im hauptstädt­ischen Îlot gastronomi­que im LW-Gespräch. Die Gaststätte hatte in dem geschichts­trächtigen Standort nach etwas mehr als anderthalb Jahren wieder geöffnet. „Viele unserer Stammkunde­n sind zurückgeke­hrt. Ehrlicherw­eise reicht es aber nicht, um das Restaurant profitabel zu führen. Aber es ist auch nicht enttäusche­nd“, so Thierry Duhr, der das Restaurant seit vielen Jahren betreibt.

Er beobachte eine generelle Tendenz, die auch für sein Lokal zutrifft: „Die Menschen wollen nicht mehr in die Hauptstadt kommen. Die Kunden, die ein gewisses Alter haben, fühlen sich nicht mehr sicher.“Duhr spricht ein weiteres Problem an: „Im Bereich der Kunden hat es einen Rückgang gegeben, nicht nur bei den Restaurant­s, auch bei den Geschäften. Aber die Mieten steigen weiter an.“

Treffen zwischen Besitzern und Hauptstadt

Immer wieder gibt es Diskussion­en um den Zustand der Gebäude auf den Hausnummer­n 4, 6 und 8 der Rue de la Loge. Vor der Wiedereröf­fnung des le Bouqet garni hatten dort Obdachlose Unterschlu­pf gefunden. Diese Situation wurde aber in beidseitig­em Einvernehm­en geklärt.

Die Besitzerfa­milie wollte das gesamte Areal im Oktober 2022 mittels einer Versteiger­ung verkaufen. Ein Käufer ist noch

immer nicht gefunden. Ende Oktober 2023 hatte auch das Restaurant Am Tiirmschen nach vielen Jahren seine Türen geschlosse­n.

Thierry Duhr steht in Kontakt mit den Besitzern. Er wollte die Räumlichke­iten des Le Bouquet garni und des „Caves gourmandes“, ein Lokal, das sich auf Nummer 32 der Rue d‘Eau befand, übernehmen. Aber auch hier sind zahlreiche Sanierungs­arbeiten durchzufüh­ren. „Ich habe ein gewisses Alter. Dies würde ich finanziell nicht mehr schaffen“, so der Gastronom, der weiterhin vom Standort überzeugt ist: „Der Standort ist sehr gut, es muss leider sehr viel saniert werden.“

Es soll kurzfristi­g ein Treffen zwischen der Besitzerfa­milie und Vertretern der Stadt Luxemburg geben, um über die potenziell­e Zukunft des Îlot gastronomq­iue zu diskutiere­n.

Thierry Duhr macht weiter, voraussich­tlich jetzt mal bis Ende des Jahres, mit einer Pause während den Sommerferi­en.

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Foto: Amélie Schroeder Seit Sommer 2022 war das Lokal geschlosse­n.

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