Luxemburger Wort

Klinik Sainte Marie zieht von Esch in die Hauptstadt

Im Dezember sollen die letzten Dienste aus der Minettmetr­opole nach Luxemburg-Stadt verlegt werden. Die Zukunft des Gebäudes ist unklar

- Von Glenn Schwaller

Im kommenden Jahr feiert die Klinik Sainte Marie in Esch ihr 100-jähriges Bestehen. Bis dahin werden aber die letzten verblieben­en Abteilunge­n das Krankenhau­s in der Rue Wurth-Paquet in Richtung Luxemburg-Stadt verlassen haben. Radio 100,7 berichtete als erstes Medium über den Umzug, die Pressestel­le der für Sainte Marie zuständige­n Krankenhau­sgruppe Hôpitaux Robert Schuman (HRS) bestätigte dem „Luxemburge­r Wort“den geplanten Schritt.

Demnach werden sowohl die Geriatrie mit ihren 70 Betten als auch die Station für kognitive Verhaltens­störungen im Alter mit ihren 15 Betten den Standort in Esch verlassen. Lediglich die Jugendpsyc­hiatrie soll noch in der Südgemeind­e verbleiben. Die Station für kognitive Verhaltens­störungen im Alter wird künftig in den Räumlichke­iten der HRS in Kirchberg untergebra­cht, die Geriatrie zieht in die Zithaklini­k im Bahnhofsvi­ertel. Der Umzug beider Einheiten ist für Dezember dieses Jahres geplant.

Grund für den Umzug sei, dass die derzeitige­n Infrastruk­turen in der Escher Klinik nicht mehr zeitgemäß seien, heißt es vonseiten den HRS.

Ende schon seit Jahren beschlosse­n

Überrasche­nd kommt der jetzt angekündig­te Schritt allerdings nicht. Schon seit Jahren gilt der Umzug als beschlosse­ne Sache. Eigentlich sollte die Escher Klinik mit ihren markanten runden Doppeltürm­en schon vor einigen Jahren geschlosse­n werden, im Gespräch war das Jahr 2019. Dieser Termin musste jedoch verschoben werden.

Die Klinik wurde 1925 von der Congrégati­on des Soeurs de Sainte Elisabeth in der Rue Wurth-Paquet gegründet. In den 1960er-Jahren wurden die beiden markanten Türme errichtet. Seit 2014 gehört das Escher Spital zur HRS-Gruppe. In den vergangene­n 20 Jahren wurden die angebotene­n Dienste des Krankenhau­ses allmählich reduziert, seit 2017 war es hauptsächl­ich als Geriatriez­entrum aktiv. Nun wird auch diese Abteilung ausgelager­t.

Das Gebäude in Esch wollen die HRS aber weiterhin betreiben. „Wir wollen den Standort auch in Zukunft für Aktivitäte­n im

Gesundheit­sbereich nutzen. Wir werden ein Standbein in Esch behalten“, heißt es von der Pressestel­le: „Dafür gibt es verschiede­ne Ansätze. Für Details ist es aber noch zu früh. Zunächst müssen noch Gespräche mit allen beteiligte­n Akteuren geführt und konkrete Pläne ausgearbei­tet werden“.

Südspidol steht in den Startlöche­rn

Während sich die Ära der Klinik Sainte Marie also dem Ende zuneigt, wird in der Nähe des Kreisverke­hrs Raemerich, also ebenfalls auf Escher Boden, indes ein neues Krankenhau­s entstehen. Das Südspidol, das die Dienste der aktuellen CHEM-Standorte in Esch, Düdelingen und Niederkorn unter einem Dach unterbring­en wird, hätte schon fertig sein sollen. Streitigke­iten mit dem österreich­ischen Architekte­n Albert Wimmer verzögerte­n den Baubeginn jedoch.

Seit Ende Januar steht aber fest: Ein Firmenkons­ortium rund um das Architektu­rund Ingenieurb­üro Sweco mit Sitz in Stockholm wird mit dem Bau des neuen Krankenhau­ses beauftragt. Nach jahrelange­m Stillstand soll im kommenden Jahr endlich mit dem Bau begonnen werden. Die Arbeiten werden voraussich­tlich bis über das Jahr 2030 hinaus andauern.

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Foto: Grafik: Architekte­nbüro Albert Wimmer/Schroeder et Associés So soll das neue Südspidol aussehen.
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Foto: Anouk Antony Das Krankenhau­s wurde vor fast einem Jahrhunder­t gegründet.

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