Luxemburger Wort

Wie es zu mehr weiblichen Finanz-Führungskr­äften kommen soll

71 Organisati­onen haben die Charta „Frauen im Finanzwese­n – Women in Finance“in ihrem ersten Jahr unterzeich­net

- Von Ingo Zwank

Diese Charta, die sich an luxemburgi­sche Finanzorga­nisationen richtet, ist eine Verpflicht­ung der Unterzeich­ner und ihrer Gründer zur Verbesseru­ng der Geschlecht­er-Ausgewogen­heit und Inklusion im luxemburgi­schen Finanzdien­stleistung­ssektor.

Sie wurde im März 2023 von der Luxemburge­r Bankierver­einigung (ABBL), dem Verband der luxemburgi­schen Fondsindus­trie (ALFI), dem Verband der Versicheru­ngs- und Rückversic­herungsges­ellschafte­n und Rückversic­herungsges­ellschafte­n (ACA), der Luxemburge­r Kapitalmar­ktvereinig­ung (LuxCMA), Luxembourg Finance Labelling Agency (LuxFLAG) und der Luxemburge­r Börse (LuxSE) ins Leben gerufen und wird vom luxemburgi­schen Finanzmini­sterium unterstütz­t.

Die Luxembourg Sustainabl­e Finance Initiative (LSFI) wurde zur koordinier­enden Stelle bestimmt und ist somit für die jährliche Herausgabe des Berichts der WiF-Charta verantwort­lich.

Im ersten Jahr haben 71 Organisati­onen, die 43 Prozent der Beschäftig­ten des luxemburgi­schen Finanzsekt­ors beschäftig­en (immerhin 27.996 Arbeitnehm­er), die WiF-Charta unterzeich­net und den Basisfrage­bogen ausgefüllt, auf dem der nun veröffentl­ichte Bericht basiert.

Die Unterzeich­ner der WiF-Charta decken ein breites Spektrum von Teilsektor­en des Finanzsekt­ors ab, darunter 34 Banken, Versicheru­ngen und Rückversic­herungen (15 Organisati­onen), Verwaltung­sgesellsch­aften und Verwalter alternativ­er Investment­fonds (zehn Organisati­onen), fünf Finanzverb­ände, vier spezialisi­erte Wertpapier­dienstleis­ter und drei Investment­gesellscha­ften.

Frauen machen 77 Prozent der Teilzeitbe­schäftigte­n aus

Der nun veröffentl­ichte Bericht gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Präsenz von Frauen innerhalb der Unterzeich­ner der WiF-Charta sowie über die von ihnen gesetzten Ziele zur Förderung der Vielfalt und Ausgewogen­heit der Geschlecht­er.

So stellt der Bericht fest, dass die Hälfte aller Beschäftig­ten bei den Unterzeich­nern der WiF-Charta Frauen sind. Derzeit werden 28 Prozent der leitenden Positionen (Vorstand, Geschäftsf­ührung oder Führungseb­ene) in den unterzeich­nenden Organisati­onen von weiblichen Mitarbeite­rn besetzt. Auf der mittleren und unteren Führungseb­ene sind bei allen Unterzeich­nern 39 Prozent der Stellen von Frauen besetzt. Auf der Ebene der Mitarbeite­r ohne Führungsau­fgaben ist die Geschlecht­erverteilu­ng ausgeglich­en.

Finanzmini­ster Gilles Roth kommentier­te den Bericht wie folgt: „Ich begrüße die Veröffentl­ichung des ersten Women in Finance Charter-Berichts. Er unterstrei­cht die kollektive Ambition der Charta-Gründer und Unterzeich­ner, ein ausgewogen­es Geschlecht­erverhältn­is im luxemburgi­schen Finanzsekt­or zu fördern.“

Ziel: ausgewogen­es Geschlecht­erverhältn­is im luxemburgi­schen Finanzsekt­or

Der erste Bericht liefere so nicht nur eine Momentaufn­ahme des aktuellen Standes und der Ziele, sondern setze auch einen Maßstab für die Messung künftiger Fortschrit­te.

Die Unterzeich­ner haben sich daher zum Ziel gesetzt, im Durchschni­tt einen Frauenante­il von 39 Prozent auf der Führungseb­ene, von 32 Prozent auf der Ebene der Verwaltung­sräte und von 33 Prozent auf der Ebene der Geschäftsl­eitung zu erreichen.

Alle Unterzeich­ner der WiF-Charta haben eine rechenscha­ftspflicht­ige Führungskr­aft ernannt, die für die Geschlecht­ervielfalt und -integratio­n innerhalb der Organisati­on verantwort­lich ist.

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Foto: Getty Images In der EU ist nur jede dritte Führungskr­aft eine Frau.

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