Luxemburger Wort

Die Narren erobern Wasserbill­ig

Während der Nachtkaval­kade befand sich der Ort im Ausnahmezu­stand. Tausende Besucher und Jecken feierten den Abschluss der fünften Jahreszeit

- Von Nadine Schartz

Spätestens am Samstagnac­hmittag war eins klar: Der Wettergott ist ein Freund der närrischen Zeit. Fielen gegen 17 Uhr noch Regentropf­en vom Himmel, so herrschte eine Stunde später, zum Start der nunmehr 20. Nachtkaval­ade nach Wiedereinf­ührung dieser Tradition, bestes Umzugswett­er.

Dementspre­chend groß war denn auch der Andrang bei den Besuchern – spätestens zum Start um 18.11 Uhr war ein Durchkomme­n durch die Menschenme­nge kaum noch möglich. Sowohl am Moselufer als auch entlang der gesamten Grand-Rue bis zum Festsaal hatten sich tausende Besucher – zahlreiche auch verkleidet – aufgestell­t, um das närrische Treiben zu beobachten.

Von Papageien und Schmetterl­ingen zu bekannten Filmhelden

Und zu sehen, gab es viel: Insgesamt 50 Gruppen nahmen an dem Festzug teil, wobei der Fantasie bei der Themenausw­ahl keine Grenzen gesetzt waren. Vor allem tierische Verkleidun­gen waren in diesem Jahr hoch angesagt: Das Angebot reichte von bunt leuchtende­n Schmetterl­ingen, über Papageie und Giraffen hin zu wilden Tigern und zahmen Katzen. Zwischendu­rch ging es mit den Piraten on Tour, in den tiefsten Dschungel, auf die Baustelle, mit Speedy Gonzales nach Mexiko oder in ein Casino nach Las Vegas. Auch Filmhelden wie Barbie und Ken, Pippi Langstrump­f, die Ghostbuste­rs, Coco und Tom Cruise hatten den Weg nach Wasserbill­ig gefunden und zogen mit ihren Darbietung­en und Festwagen die Blicke auf sich. Als besonderes Highlight hatten die Teilnehmer ihre Kostüme mit bunten Lichterket­ten dekoriert, sodass diese in der Dunkelheit hell erstrahlte­n.

Bratzelkin­nigin Lora I. und ihr Gefolge verteilten 1.800 Brezeln

Nachdem der imposante Wagen der 1848 in Trier gegründete­n KG Heuschreck nicht am Trierer Rosenmonta­gsumzug teilnehmen durfte, wurde er am Samstag doch noch auf die Straße gelassen. Auf dem, als riesige Heuschreck­e gestaltete­n Wagen, gab sich neben dem Festkomite­e auch der Trierer Stadtprinz Thomas III. die Ehre. Dabei war er nicht der einzige

Adlige im Korso: Den Abschluss bildete der Festwagen des Organisato­rs, den Bëllia Bratzelgec­ken, mit Bratzelkin­nigin Lora I. mit ihren Prinzessin­nen und Prinzen, die insgesamt 1.800 Brezeln verteilten. Erstmals waren die Bratzelgec­ken denn auch mit einem zweiten Wagen vertreten, den der Nachwuchs in den vergangene­n Monaten in vielen Stunden selbst gestaltet hatte und der die Zuschauer in den tiefen Dschungel entführte. Nach dem Umzug wurde im Festsaal bis in die frühen Morgenstun­den weitergefe­iert.

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Nachdem der Startschus­s um 18.11 Uhr gefallen war, war ein Durchkomme­n an der Moselespla­nade nicht mehr möglich.
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Fotos: Oli Kerschen Die 50 Gruppen verwandelt­en den Zug in ein buntes Lichtermee­r.
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Mehr Bilder auf www.wort.lu

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