Luxemburger Wort

Laurent Jans durchlebt eine ungewöhnli­che Phase in Mannheim

Der FLF-Kapitän hat unter dem neuen Trainer Marco Antwerpen seinen Stammplatz verloren. Mit der Nationalma­nnschaft kann er Geschichte schreiben

- Von Yann Duarte

Laurent Jans muss einen Spagat meistern. Während der 31-Jährige mit der FLF-Auswahl von der EM-Teilnahme träumen darf und in der kommenden Länderspie­lpause zu Rekordnati­onalspiele­r Mario Mutsch aufschließ­en kann, steckt er mit Mannheim mitten im Abstiegska­mpf. Nach 29 Spielen liegt das Team des Nationalsp­ielers in der Tabelle mit 28 Zählern auf Rang 17 und hat drei Punkte Rückstand auf einen Nichtabsti­egsplatz.

„Die Vorfreude auf die Länderspie­le ist natürlich riesig. Aber das ist noch zu weit weg. Ich habe noch wichtige Spiele und Aufgaben mit Waldhof, sodass ich noch nicht so richtig daran denken kann oder will“erklärte Jans noch während des Wintertrai­ningslager­s auf dem offizielle­n Youtube-Kanal des Vereins und ergänzte. „Ich fiebere den Duellen entgegen, aber versuche es momentan noch ein bisschen zu verdrängen.“

Neben der historisch­en EM-Qualifikat­ion würde es Jans auch freuen, wenn er zum Rekordnati­onalspiele­r avancieren sollte. Mit 99 Einsätzen fehlen dem FLF-Kapitän nur noch zwei Partien, um mit Co-Trainer Mutsch gleichzuzi­ehen.

„Das würde mir sehr viel bedeuten, weil mir die Nationalma­nnschaft am Herzen liegt und ich schon etliche Jahre dabei bin. Es ist immer etwas Besonderes für mich, wenn ich näher an die magische Zahl 100 komme“, so Jans. „Der Rekord liegt bei 101 Spielen und ich hoffe, dass ich diesen auch noch knacken werde. Das wäre etwas unfassbar schönes für mich. Auch wenn es dann normalerwe­ise nur vorübergeh­end ist, weil wir sehr

junge und talentiert­e Spieler hinter mir haben. Aber so soll es ja auch sein.“

Viele Veränderun­gen

Mittlerwei­le sind die Spiele der Wahrheit für Luxemburg näher gerückt. Seither hat sich aber auch in Mannheim vieles verändert. Nicht nur in der Geschäftsf­ührung gab es beim Drittligis­ten jüngst personelle Veränderun­gen. Auch auf der Trainerpos­ition gab es Ende Januar einen Wechsel. Nach dem 4:1Erfolg gegen den Hallescher FC wurde Rüdiger Rehm überrasche­nd von seinen Aufgaben entbunden.

Für ihn übernahm Marco Antwerpen, der gleich eine Systemumst­ellung vornahm. Antwerpen spielte fortan mit einer Dreier- beziehungs­weise Fünferkett­e und setzte als rechten Schienensp­ieler zunächst auf Jans. Bei der 0:2Niederlag­e gegen Saarbrücke­n führte der 31-Jährige das Team sogar als Kapitän aufs Spielfeld, ehe er in der 55.‘ ausgewechs­elt wurde.

Seitdem wartet Jans auf einen weiteren Startelfei­nsatz. In den vergangene­n drei Partien kam der Defensivsp­ezialist nur auf fünf Einsatzmin­uten. Beim 2:2 gegen Victoria Köln am Samstag wurde der FLF-Kapitän gar nicht eingewechs­elt. Dabei gehörte Jans unter Antwerpens Vorgänger zum absoluten Stammperso­nal. Lediglich vier Ligaspiele verpasste er unter Rehm in der laufenden Saison. Gegen Saarbrücke­n (1:1) fehlte er in der Hinrunde wegen einer Rotsperre, in den Hinspielen gegen Regensburg (0:2) sowie Victoria Köln (1:1) musste Jans verletzung­sbedingt passen und gegen Bielefeld (1:3) stand er nicht zur Verfügung, weil er mit der Nationalma­nnschaft im Einsatz war.

Zumindest das bleibt Jans in der kommenden Länderspie­lpause Ende März erspart. Denn diesmal pausiert auch die Dritte Liga. „Ich bin glücklich, dass ich kein Spiel fehlen werde. Ich verstehe immer noch nicht, wie das möglich ist, dass es in einer Profi-Liga keine Länderspie­lpause gibt.“Vielleicht kann er danach als Rekordnati­onalspiele­r und mit der erfolgreic­hen EM-Qualifikat­ion im Rücken mit Mannheim wieder auf dem Platz gegen den Abstieg ankämpfen.

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Foto: Getty Images Laurent Jans (r.), hier gegen Ryan Johansson, kam in Mannheim zuletzt nur wenig zum Einsatz.

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