Luxemburger Wort

Matteo Jorgenson feiert unerwartet­en Gesamtsieg bei Paris-Nice

Der Amerikaner setzt sich bei dem Traditions­rennen gegen die Favoriten durch. Kevin Geniets muss nach einem Sturz auf der Schlusseta­ppe aufgeben

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Ungeachtet der Attacken von ExWeltmeis­ter Remco Evenepoel (Soudal) hat der Amerikaner Matteo Jorgenson (Visma) überrasche­nd den Gesamtsieg der Traditions­rundfahrt Paris-Nice geholt. Keine Rolle im Kampf um das Gelbe Trikot spielte dagegen der slowenisch­e Mitfavorit Primoz Roglic. Der neue Kapitän des deutschen Bora-Hansgrohe-Rennstalls verlor am gestrigen Sonntag auf der achten und letzten Etappe über 109,3 Kilometer mit Start und Ziel in Nice mehr als vier Minuten auf den belgischen Etappensie­ger Evenepoel und den zweitplatz­ierten Jorgenson.

Für den 24-jährigen Amerikaner, der am letzten Tag seinen Landsmann Brandon McNulty an der Spitze der Gesamtwert­ung ablöste, war es der größte Erfolg seiner Karriere. Jorgenson, der Teamkolleg­e von Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard (Dänemark) bei der VismaManns­chaft ist, war der einzige Fahrer, der die Tempoversc­härfungen von Evenepoel mitgehen konnte.

„Ich hätte nie geglaubt, dass so was möglich wäre. Heute und die ganze Woche hätte es nicht besser laufen können. Es ist noch nicht so richtig angekommen. Ich konnte letzte Nacht kaum schlafen, um ehrlich zu sein, war ich so nervös und fühlte zum ersten Mal in meinem Leben Druck“, sagte Jorgenson im Ziel-Interview. „Dass alles so geklappt hat und mit so einem Champion wie Remco zu fahren, war einfach ein ganz besonderer Moment.“

„Wenn man sieht, dass mir nur einer folgen kann, nämlich Matteo, dann denke ich, dass er den Sieg verdient hat. Ich bin an der Côte de Peille dreimal All-In gegangen und er war der Einzige, der folgen konnte. Alexander Wlassow sprang noch vor, aber ich denke, er hat dabei ziemlich viel Energie aufgewende­t“, sagte Evenepoel, der am Ende des Etappenren­nens als Zweitplatz­ierter (auf 30‘‘) dem Sieger seinen Respekt zollte. „Ich denke, dass Matteo der verdiente Sieger dieses Rennens ist. Und ich sollte mit dem Ende dieser schönen Woche mehr als zufrieden sein.“

Den dritten Tagesplatz belegte Roglics Bora-Kollege Wlassow, der am Samstag bereits die Bergankunf­t in Madone d‘Utelle gewonnen hatte. Roglic ist zur neuen Saison von der Visma-Mannschaft zu Bora gewechselt und soll bei der Tour de France im Kampf um den Gesamtsieg mitmischen.

Bob Jungels im Soll, Kevin Geniets mit Pech

Vor der Abschlusse­tappe war Kevin Geniets der schnellste Luxemburge­r im Feld. Der Groupama-Fahrer lag mit einem Rückstand von 5‘27‘‘ auf einem respektabl­en 27. Platz in der Gesamtwert­ung, vor dem ebenfalls gut platzierte­n Bob Jungels (Bora/32./7‘33‘‘) und Arthur Kluckers (73./15‘59‘‘) vom Team Tudor.

Doch 71 Kilometer vor dem Ziel in der Abfahrt der Côte de Châteauneu­f stürzte Geniets zusammen mit Santiago Buitrago, dem Sieger der vierten Etappe, Carlos Rodriguez und Mick van Dijke. Der Luxemburge­r hatte im Anschluss zu starke Schmerzen, um weiterfahr­en zu können und musste das Rennen kurz vor dem Ziel aufgeben.

Mit einem Rückstand von 10‘16‘‘ überquerte Jungels derweil am gestrigen Sonntag als 37. die Ziellinie und belegt unter 103 Fahrern, die das Rennen beendet haben, einen guten 34. Rang im Gesamtklas­sement (50‘41‘‘). Kluckers (19‘00‘‘) klassierte sich auf der Schlusseta­ppe als 68. und beendet Paris-Nice (1.21‘03‘‘) als 77. der Gesamtwert­ung. ak/dpa

: Ich hätte nie geglaubt, dass so was möglich wäre. Heute und die ganze Woche hätte es nicht besser laufen können. Matteo Jorgenson

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Foto: AFP Nicht viele hatten Matteo Jorgenson als Kandidat für den Gesamtsieg auf der Rechnung.

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