Dominik Stolz kehrt nach turbulenten Wochen spektakulär zurück
Hesperingens Kapitän erzielt nach dem Ende seiner Suspendierung schon den zweiten Doppelpack. Die Meisterschaft hat der 33-Jährige noch nicht abgeschrieben
Woche für Woche werden den Zuschauern in der BGL Ligue reichlich Tore geboten. Mit bislang 497 Toren wurden in der laufenden Saison im Durchschnitt rund 3,1 Tore pro Spiel erzielt. An den beiden vergangenen Spieltagen wurde dieser Wert mit 28 beziehungsweise 26 Treffern jeweils überboten.
Auch Dominik Stolz hatte einen Anteil daran. Dabei liegen turbulente Wochen hinter dem Offensivspieler. Gegen Ende der Wintervorbereitung kam es bei Hesperingen wegen ausstehender Gehaltszahlungen zu einem Spieler-Streik, welcher in der Suspendierung der beiden Kapitäne Stolz und Clément Couturier gipfelte. Beide durften nicht länger in der Trainingsgruppe 1 mitwirken.
Stolz haderte nicht lange und nahm die Situation an. Beim 4:2-Testspielsieg der zweiten Mannschaft gegen Racing Strasbourg B war er mit je zwei Treffern und Vorlagen gleich an allen Toren beteiligt.
„Es war mental nicht ganz einfach, weil ich es nicht nachvollziehen konnte. Es ist ärgerlich, dass ich zwei Ligaspiele verpasst habe. Doch ich verfüge über ausreichend Erfahrung. Im Endeffekt muss man dranbleiben und schauen, dass man fit bleibt, um nicht zu weit hinterherzuhängen, sobald wieder auf dich gesetzt wird“, erklärt Stolz.
Mittlerweile führt Stolz die erste Mannschaft wieder als Kapitän auf das Spielfeld. Beim torlosen Unentschieden gegen Niederkorn kehrten er und Couturier zurück. „Das wurde uns während der Trainingswoche auf dem Weg zur Kabine mitgeteilt.“
Den offiziellen Grund kennt Stolz nicht. Doch das ist ohnehin zweitrangig für ihn. Denn Stolz will dem Team weiterhelfen und das tat er zuletzt eindrucksvoll. Beim spektakulären 5:4-Erfolg gegen Wiltz schnürte der Offensivspieler einen Doppelpack.
Am vergangenen Wochenende traf er beim 4:1 gegen Fola erneut doppelt, darunter ein sehenswertes Tor aus der Drehung. Auch an den weiteren Treffern war Stolz beteiligt. Den Freistoß, der zum 1:0 führte, holte er heraus. Und auch beim Gegenangriff zum zwischenzeitlichen 3:1 war er zumindest involviert.
„Es war ein gutes Spiel von uns und wir haben in der Höhe verdient gewonnen. Auch wenn wir es in der zweiten Halbzeit mit dem Gegentor zum 1:1 noch einmal unnötig spannend gemacht haben. Wir hätten die Partie schon früher entscheiden müssen. Der Platzverweis (nach 62 Minuten sah Fabio Martins die Gelb-Rote Karte, Anm. d. Red.) hat uns dann in die Karten gespielt. Wir wussten, dass Fola nach ihren beiden Siegen mit breiter Brust auftritt und haben die Aufgabe gut gemeistert“, bilanziert Stolz.
Anwärter auf die Torjägerkanone
Angesprochen auf seine derzeitigen Leistungen, klingen die Worte des Angreifers fast wie eine Drohung an die Konkurrenz. „Clément und ich waren eine Zeit lang raus und hatten während dieser Phase keine Trainingseinheiten mit dem Team. Deswegen war es gegen Niederkorn noch etwas ungewohnt. Aber in den vergangenen beiden Partien habe ich gemerkt, dass ich wieder in den Rhythmus komme. Die Rückrunde ist immer meine Zeit. Da mache ich die meisten Tore!“
Stolz profitiert dabei auch von seinen Mitspielern. „Wir haben sehr viel Qualität vorne und mit Raphael (Holzhauser) noch einen starken Spieler dazugewonnen. Wenn du viele Spieler um dich hast, die technisch auf einem super Level sind und mit denen du gut harmonierst, dann fällt es natürlich einfacher, das eigene Spiel durchzubringen. Offensiv macht es derzeit richtig Spaß.“
Selbst in der Torjägerliste mischt Stolz mit 13 Treffern wieder vorne mit. Einzig Benjamin Bresch (16) und Jorginho (15) haben in der laufenden Saison mehr Tore erzielt. Doch auch das ist zweitrangig für den 33-Jährigen. Viel wichtiger ist für Stolz, dass er Hesperingen mit seinen Leistungen auf Europapokal-Kurs und zumindest in Schlagdistanz zum ungeschlagenen Spitzenreiter Differdingen hält.
Denn Hesperingens Kapitän hat die Meisterschaft noch lange nicht abgeschrieben. „Da ist auf jeden Fall noch etwas möglich. Es sind noch einige Spiele übrig. Wir dürfen uns vor den beiden Partien gegen Differdingen und Düdelingen keine Fehler mehr erlauben und müssen dann in den direkten Duellen abliefern.“
Die Rückrunde ist immer meine Zeit. Da mache ich die meisten Tore! Dominik Stolz
Und Stolz weiß, worauf es dabei neben der Torgefahr ankommen wird. „Wir dürfen nicht so viele Gegentore kassieren, wenn wir noch eine Chance auf den Titel haben möchten. Wir haben unser Augenmerk zuletzt verstärkt auf Defensivarbeit gerichtet und werden auch weiterhin daran arbeiten.“
Vielleicht haben Stolz und. Co am Sonntag (16 Uhr) gegen Racing bereits die Möglichkeit den Sieben-Punkte-Rückstand auf Differdingen zu verkürzen. Denn am Tag zuvor trifft der Tabellenführer auf Verfolger Düdelingen.