„Die Minister finden, dass die Sportpresse eine gute Qualität hat“
Sportminister Mischo kritisiert die heimische Sportberichterstattung scharf. Premier Frieden wagt für ihn den Versuch der Wiedergutmachung
Ob ein Satz wirklich dafür reichen wird, die Sportredaktionen des Landes mit Sportminister Georges Mischo (CSV) zu versöhnen, sei dahingestellt. Der Satz stammt allerdings nicht von Mischo selbst, sondern vom zuständigen Medienminister Luc Frieden (CSV) in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von Déi Gréng. Die wollten in einer Frage an den Medienminister wissen, ob die Regierung die rezenten Äußerungen des Sportministers über die Berichterstattung der heimischen Sportredaktionen teile.
Bausch bezieht sich hierbei auf ein Interview von Georges Mischo gegenüber der Sportzeitschrift „Mental“, der Anfang Februar erschienen war. Darin kritisierte er die Arbeit der großen Sportredaktionen im Land und bezeichnete die Berichterstattung zum Sport als „lapidar“und „oberflächlich“.
Das sorgte für Unmut in der Medienbranche, in erster Linie bei den Sportredaktionen. Diese sprachen mehrheitlich von einem „Fehltritt“des Ministers. Als Reaktion auf die Kritik Mischos leistete sich sogar das „Tageblatt“ein ironisches Augenzwinkern in Richtung Mischo. Auf ihrer Titelseite vom 4. März kündigte die Tageszeitung über dem Aufmacher-Artikel „Heute mit 15 lapidaren und oberflächlichen Seiten Sport“.
Nach der Kritik Mischos antwortet Premier Frieden stellvertretend für die Regierung und lobt die Arbeit der Luxemburger Medien, ebenso der Sportredaktionen. Das allerdings nur in einem kurzen Satz: „Les ministres estiment que la presse luxembourgeoise, y compris la presse sportive, est de très bonne qualité.“
Georges Mischo hatte im RTL-Podcast Drëtt Hallschent auf die Kritik der Sportredaktionen reagiert. Dass die Berichterstattung der Sportpresse oberflächlich oder lapidar sei, habe er so nie gesagt. Er selbst kenne als früherer freiberuflicher Mitarbeiter für die Sportredaktion von RTL Radio die Qualität der Sportpresse, so Mischo.
Allerdings stehe er hinter seinem Kommentar, dass es der Berichterstattung an Breite fehle. Bei 130.000 Sportlizenzen müsste mehr Sport abgedeckt werden, das vom Behinderten- bis zum Jugend- sowie Frauensport. „Langsam geht es besser, aber wir haben Probleme, Menschen dafür zu begeistern, darüber zu berichten“, so die Antwort Mischos. Es könne nicht sein, dass Topleistungen, „die mit genauso viel Arbeit und Training verbunden sind“, keinen Platz in der Berichterstattung fänden.