Luxemburger Wort

Damit „LU-Alert“alle Bürger schnell erreicht

Innenminis­ter Léon Gloden hat die Testphase des Frühwarnsy­stems gestartet. Die Bevölkerun­g ist aufgerufen, die künftige Warnseite zu bewerten

- Von Franziska Jäger

Noch besser auf Krisen und Katastroph­en vorbereite­t sein, das ist das Ziel des verbessert­en Warnsystem­s der luxemburgi­schen Regierung, das möglichst viele Menschen auf verschiede­nen Kanälen schnell erreichen soll.

„In den vergangene­n Jahren waren wir mit unvorherse­hbaren Ereignisse­n wie Unwettern und Überschwem­mungen konfrontie­rt. Ich denke da an den Tornado von 2019, das Jahrhunder­thochwasse­r von 2021 und die Corona-Epidemie“, sagte Innenminis­ter Léon Gloden (CSV) gestern in einer Pressekonf­erenz, bei der er zugleich den Startschus­s für die Testphase des neuen Frühwarnsy­stems gab.

So soll die aktuelle App GouvAlert schrittwei­se ersetzt werden durch die nationale Plattform „LU Alert“, die mit verschiede­nen Behörden des Landes verbunden ist, die wiederum die Bevölkerun­g warnen können. Dies auf verschiede­nen Kommunikat­ionskanäle­n, darunter soziale Medien, eine mobile Anwendung, geolokalis­ierte SMS und Pushnachri­chten durch CellBroadc­ast.

Auch Meteolux, das CGDIS, die Polizei, die Wasser- und Lebensmitt­elverwaltu­ng sowie das Gesundheit­sministeri­um sollen Teil des Kommunikat­ionsnetzwe­rkes werden, das etwa die Verbrauche­r informiere­n kann, wenn gesundheit­sschädlich­e Lebensmitt­el aus dem Handel zurückgeru­fen werden müssen.

Die Überarbeit­ung des bisherigen Warnund Informatio­nssystems war auch notwendig geworden, da mit der 2018 eingeführt­en GouvAlert-App in der Vergangenh­eit keine hundertpro­zentige Abdeckung erreicht werden konnte. Der ehemalige Premiermin­ister Xavier Bettel (DP) bezeichnet­e die GouvAlert-App im Dezember 2022 denn auch lediglich als ersten Schritt.

In jenem Jahr sind Tests der Sirenen, des SMS-Versands und der mobilen Anwendung GouvAlert gemacht worden. Die Ergebnisse zeigten, dass der Sirenenton nicht auf dem gesamten luxemburgi­schen Staatsgebi­et deutlich zu hören war. Dies hat zur Folge, dass ein Teil der Bevölkerun­g nicht wirksam gewarnt werden kann, wenn nur auf dieses Mittel zurückgegr­iffen wird. Auch bei den SMS-Nachrichte­n kam es zu einer Verzögerun­g zwischen Versand und Empfang.

Im März 2022 vergab der Staat das neue Warnsystem an das französisc­he Unternehme­n Intersec S.A., das unter anderem FRAlert in Frankreich eingericht­et hat.

Feedback für neue Plattform erwünscht

„Wir wollen jeden erreichen, nicht jeder ist ein Digital Native, nicht jeder schaut ständig auf sein Handy“, stellte Gloden klar. Zukünftig solle eine einzige staatliche Plattform „schnell und homogen informiere­n“, Gefahren sollen frühzeitig aufgezeigt werden, „um sich so schnell wie möglich bestmöglic­h aufzustell­en“, so der Minister weiter.

Den SMS-Versand solle es weiterhin geben, jedoch mit einer besseren Umsetzung. „Die Website ist so ausgefeilt, dass sie weniger anfällig für Phishing- oder Hackerangr­iffe ist“, erklärte Notfallexp­erte Pol Henrotte.

Die neue nationale Plattform für Katastroph­enwarnung, „lu-alert.lu“, sei zwar noch nicht online, man wolle aber vor dem Start ein Feedback der Bürger. Deshalb sei die Bevölkerun­g eingeladen, auf einer entspreche­nden Testseite einige Fragen zu beantworte­n. Dadurch solle die Benutzerfr­eundlichke­it weiter optimiert und ausgebaut werden.

Léon Gloden wies abschließe­nd darauf hin, dass das zukünftige Warn- und Informatio­nssystem keine personenbe­zogenen Daten sammeln, aufzeichne­n, speichern, verändern, abrufen oder nutzen werde.

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Foto: Sibila Lind Innenminis­ter Léon Gloden (CSV) wünscht sich für die neue nationale Plattform für Katastroph­enwarnung, „lu-alert.lu“konstrukti­ves Feedback von den zukünftige­n Nutzern.
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Foto: Innenminis­terium Die zukünftige­n Testwarnme­ldungen erscheinen „prominent auf dem Bildschirm“, betonte Innenminis­ter Léon Gloden gestern.

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