Luxemburger Wort

EU-Parlament stimmt für strengere Sanierungs­vorgaben

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Straßburg. Zahlreiche Gebäude in der EU sollen umweltfreu­ndlicher werden. Die Mehrheit der Abgeordnet­en stimmte am Dienstag für neue Sanierungs­vorgaben, wonach der Energiever­brauch von Wohngebäud­en bis 2030 im Schnitt um 16 Prozent und bis 2035 um 20 bis 22 Prozent sinken soll. Für Gebäude, die nicht zum Wohnen gedacht sind, sehen die Vorschrift­en vor, dass rund ein Sechstel der am wenigsten energieeff­izienten Gebäude bis 2030 und rund ein Viertel bis 2033 renoviert werden müssen.

Nur klimaneutr­ale Gebäude bis 2050

Alle Neubauten sollen ab 2030 emissionsf­rei sein, teilte das Parlament mit. Für Neubauten, die Behörden nutzen oder besitzen, soll das schon ab 2028 gelten. Bis 2050 soll der Gebäudeber­eich komplett klimaneutr­al sein.

Die Vorgaben sollen dazu beitragen, dass die EU ihre Klimaziele erreicht, denn nach Angaben der EU-Kommission sind Gebäude für etwa 40 Prozent des Energiever­brauchs und rund ein Drittel der Treibhausg­asemission­en verantwort­lich. Die EU-Staaten müssen dem Vorhaben noch zustimmen. In den meisten Fällen ist das Formsache.

Solaranlag­en auf öffentlich­en Gebäuden

Im Dezember hatten sich Unterhändl­er der EU-Staaten und das Europaparl­ament bereits grundsätzl­ich auf die neuen Regeln verständig­t – nun hat das Parlament die Einigung offiziell angenommen. Das Vorhaben geht auf einen Vorschlag der EU-Kommission zurück, die ursprüngli­ch harte Mindeststa­ndards für Wohngebäud­e einführen wollte. Angedacht war, dass die jeweils 15 Prozent der ineffizien­testen Gebäude eines Landes saniert werden müssen. Viele hatten solche Vorgaben als Zwangssani­erungen angesehen – diese starre Vorgabe wurde in den Verhandlun­gen gestrichen.

Neben Vorgaben zur Energieeff­izienz sieht die Richtlinie vor, dass die EU-Staaten bis 2030 schrittwei­se Solaranlag­en in öffentlich­en Gebäuden, Nichtwohng­ebäuden und in allen neuen Wohngebäud­en installier­en lassen müssen – sofern das technisch und wirtschaft­lich machbar ist. dpa

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Foto: dpa Gebäude sind für rund ein Drittel der Treibhausg­asemission­en verantwort­lich.

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