Luxemburger Wort

Luxemburge­r leben länger, vor allem die Frauen

Covid macht sich bei der Lebenserwa­rtung in der EU noch bemerkbar. Der Gender-Gap vergrößert sich

- Von Annette Welsch

Um mehr als zwei Jahre pro Dekade steigt die Lebenserwa­rtung seit den 1960er Jahren. Die neuesten Zahlen von Eurostat zur Lebenserwa­rtung bei der Geburt zeigen für das Jahr 2022: Luxemburg liegt mit 83,0 Jahren weiterhin bei den Spitzenlän­dern. Nimmt man Liechtenst­ein mit 83,9 und die Schweiz mit 83,7 Jahren heraus, leben Männer und Frauen nur in Spanien (83,2) und Schweden (83,1) länger.

Bei den Frauen liegt Luxemburg mit 85,2 Jahren nur hinter Spanien mit 85,9 Jahren. Die 80,8 Jahre, auf die Luxemburgs Männer kommen, werden dagegen von sieben Ländern getoppt. Der EU-Schnitt liegt für Frauen bei 83,3 Jahren, für Männer bei 77,9

Im Schnitt liegt die Lebenserwa­rtung für beide Geschlecht­er bei 80,6 Jahren in der EU. Innerhalb von einem Jahr hat sie sich um ein halbes Jahr verbessert: 2021 waren es noch 80,1 Jahre. Allerdings zeigte sich über 20 Jahre gesehen 2019 der höchste Wert in der EU: Im Schnitt bis zum Alter von 81,3 Jahren zu leben, damit können die in diesem Jahr Geborenen rechnen. Für 2002 Geborene waren es noch 3,7 Jahre weniger.

Der Grund für den rezenten Einbruch der Lebenserwa­rtung liegt bei der Covid-Pandemie. Für 2020 konnte man mit 80,4 Jahren rechnen, 2021 noch mit 80,1 Jahren. Der Wert für 2022 knüpft also bei weitem noch nicht an das Niveau der Vor-Covid-Zeit an.

Frauen in der EU leben 5,4 Jahre länger als Männer

Weiterhin zeigen sich auch starke Unterschie­de zwischen den Geschlecht­ern – der sogenannte Gender-Gap. Begründet liegt der Unterschie­d allgemein im Verhaltens­fragen – dazu zählen Rauch- und Trinkgewoh­nheiten sowie das Risiko, sich Verletzung­en zuzuziehen oder in Drogenmiss­brauch zu geraten.

2022 lag die Lebenserwa­rtung von Frauen bei der Geburt bei 83,3 Jahren und die von Männern bei 77,9 Jahren.

Der Schnitt des Gender-Gaps beträgt 5,4 Jahre, variiert aber stark zwischen den Ländern. Luxemburg liegt mit 4,4 Jahren im Mittelfeld. Die höchsten Unterschie­de zeigen sich in den baltischen Staaten mit 10,0 Jahren in Lettland und je 8,7 Jahren in Estland und Litauen. Nur 2,9 Jahre sind es dagegen bei den Niederländ­ern.

Betrachtet man sich die Lebenserwa­rtung mit 65, so kann man erkennen, dass der Unterschie­d zwischen den Geschlecht­ern kleiner ist als bei den 2022 Geborenen. Allgemein betrachtet werden Frauen mit 65 die Männer um 3,4 Jahre überleben. Deutlich weniger also als die fast fünfeinhal­b Jahre der heute Geborenen.

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