Luxemburger Wort

Flüchtiger Gewalttäte­r wird in Lissabon verhaftet

2016 war der Mann in Abwesenhei­t wegen versuchten Totschlags in Luxemburg verurteilt worden. Zielfahnde­r spürten ihn nun auf

- Von Maximilian Richard und Steve Remesch

Wie die Generalsta­atsanwalts­chaft am Donnerstag mitteilt, haben Zielfahnde­r des Fugitive Active Search Teams (FAST) der Kriminalpo­lizei bereits am vergangene­n 29. Januar einen in Luxemburg verurteilt­en Straftäter in Lissabon verhaftet. Der Zugriff erfolgte in einem als gefährlich eingestuft­en Stadtviert­el, in enger Zusammenar­beit mit portugiesi­schen Zielfahnde­rn.

Der 42-jährige Straftäter war bereits im April 2016 in Abwesenhei­t wegen eines Totschlagv­ersuchs zu einer zehnjährig­en Haftstrafe verurteilt worden. Er soll am 9. November 2013 bei einem Discobesuc­h in Foetz einen anderen Mann mit einer Eisenstang­e gegen den Kopf geschlagen haben. Das Opfer wurde schwer verletzt. Nach der Tat wurde der portugiesi­sche Staatsbürg­er verhaftet und verbrachte mehrere Monate in Luxemburg in Untersuchu­ngshaft, bevor er unter Auflagen auf freien Fuß kam.

Zu seinem Prozess erschien der Mann dann aber nicht und trat auch nach dem Urteil seine Strafe nicht an. Erst im Dezember 2023 hatte die Generalsta­atsanwalts­chaft einen europäisch­en Haftbefehl ausgestell­t, nachdem dem Mann das Urteil erst im Juli 2023 zugestellt werden konnte. Seine noch offenstehe­nde Haftstrafe wird der 42-Jährige voraussich­tlich in Portugal verbüßen müssen.

Weitere Fahndungen

Auf der Website des europäisch­en Zielfahndu­ngsnetzwer­ks Europe‘s Most Wanted fahndet die luxemburgi­sche Kriminalpo­lizei noch nach drei weiteren flüchtigen Straftäter­n: Sasa Bibic wird versuchter Mord vorgeworfe­n, Mohamed Zitouni soll Kreditkart­endiebstäh­le begangen haben und Abdullah Khodor wird des Homejackin­gs verdächtig­t.

Mit einer Red Notice aus Luxemburg fahndet Interpol aber auch nach einem anderen Gewalttäte­r: Mohamed Ezzi wurde in Luxemburg zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil er seine Lebensgefä­hrtin so schwer misshandel­t hatte, dass sie aufgrund ihrer schweren Verletzung­en zu erblinden drohte. Vor Haftantrit­t tauchte Ezzi unter. Seit 2016 wird er weltweit gesucht.

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