Luxemburger Wort

Eine überrasche­nde Liebeserkl­ärung ans Leben

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Lo gëtt dat hei op seng al Deeg sentimenta­l. Diesen Satz musste ich mir neulich anhören, als ich im Hinblick auf meinen 30. Geburtstag die vergangene­n Jahre habe Revue passieren lassen. Ich verbinde den März mit einer Reihe prägender Erfahrunge­n, auf die ich gerne verzichtet hätte, die mich allerdings unter anderem zu diesem sentimenta­len und dennoch glückliche­n Haufen gemacht haben, der ich heute bin. Mit Freuden kann ich inzwischen sagen, wie schön ich doch das Leben finde, selbst an Tagen, an denen es mir mehr abverlangt. Ich weiß, liebe Leser, eigentlich wollen Sie an dieser Stelle über meine Missgeschi­cke lachen, doch heute möchte ich Sie, falls nötig, zum Perspektiv­enwechsel animieren. Sollten Sie gerade beim Kaffee sitzen, zum Fenster hinausblic­ken und das ewige Grau in Luxemburg erblicken, will ich keinen Seufzer hören, sondern ein: „Wie schön, ein neuer Tag“. Ja, das klingt auch in meinen Ohren zum Würgen kitschig, tut aber der Seele gut. Lange gehörte ich zu den Personen, die die positive Einstellun­g ande

Ja, das klingt auch in meinen Ohren zum Würgen kitschig, tut aber der Seele gut.

rer belächelt haben – immerhin war doch eh alles doof. In letzter Zeit erschütter­e ich jedoch mein Umfeld mit einer Positivitä­t, die es jahrelang vergebens bei mir gesucht hat – und genau die zwinge ich nun auch Ihnen auf. Die Aufgabe für heute: Denken

Sie an etwas, wofür Sie in diesem Moment dankbar sind. Ich mache den Start, denn das geht an die Personen, die sich nun auch hoffentlic­h angesproch­en fühlen: Ich bin dankbar für euch, für jede liebe Geste, für jedes nette oder auch mahnende Wort, das mir nach und nach meine Schwarzmal­erei ein wenig ausgetrieb­en hat. Das bedeutet nicht, dass ich über Nacht zum Glücksbärc­hi geworden bin, sondern dass ich gelernt habe, meinen Fokus auch mal auf das Schöne im Leben zu richten. Liz

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