Andrea Amodio kennt die Schattenseiten des Torhüter-Daseins
Jeunesse ist in der Rückrunde noch ungeschlagen. Entscheidenden Anteil daran hat die eigentliche Nummer zwei
Andrea Amodios Leistungen beim Rekordmeister stoßen derzeit auf viel Anerkennung. Doch der 26-Jährige musste in seiner sportlichen Karriere bereits einige Rückschläge überwinden. In der Jugend blieb das Talent des ehemaligen Nachwuchs-Nationaltorhüters nicht lange unentdeckt. Bereits mit 14 Jahren schaffte Amodio den Sprung ins Ausland zum FC Metz, entschied sich jedoch schnell für einen anderen Weg.
„Ich war noch jung und in Luxemburg hatte ich alles, was ich brauchte. Hier waren meine Freunde und Familie. Zudem hatte ich eine gute Schule und in der Fußballschule der FLF regelmäßig Torwarttraining auf hohem Niveau. Nach einem Jahr in Metz wollte ich einfach wieder zurück“, erklärt Amodio, der zunächst wieder in der Jugend von Beles spielte, ehe er mit 16 Jahren in die erste Mannschaft aufrückte. „Das war super. Ich habe unter der Woche mit der Nationalmannschaft trainiert und dann am Wochenende im Verein mit 16 Jahren bereits gegen Männer gespielt. Dadurch konnte ich mich als Torhüter weiterentwickeln.“
Amodio kann mittlerweile auf 84 Partien für Titus Petingen, Differdingen und Jeunesse im luxemburgischen Oberhaus zurückblicken. Zuletzt stagnierte seine Karriere jedoch. In den vergangenen zwei Jahren kam der Schlussmann lediglich auf zwei Pflichtspieleinsätze. Dabei war Amodio am Anfang der Spielzeit 2021/2022 in Differdingen noch gesetzt. In einer schwierigen sportlichen Phase degradierte Trainer Pedro Resende ihn jedoch zur Nummer zwei. „Das hat mich am Anfang geärgert. Ich fand, dass die Entscheidung angesichts der Leistungen nicht gerechtfertigt war.“Weil die Ergebnisse des
Teams stimmten, blieb seine Chance auf einen weiteren Startelfeinsatz aus.
In der Folgesaison plagten ihn dann auch noch Verletzungsprobleme. Amodio musste sich einer Hüftarthroskopie unterziehen und fiel rund sechs Monate aus. Als er das Training wieder aufnahm, hatte Differdingen keinen richtigen Torwarttrainer mehr. Amodio kämpfte sich dennoch zurück und durfte am vorletzten Spieltag der Saison immerhin das Ligaspiel gegen Hostert (1:0) bestreiten. Doch der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten.
Das war super nervig. Ich habe zwei Jahre lang kaum ein Pflichtspiel bestritten und habe der Partie entgegengefiebert. Andrea Amodio
Denn der Schlussmann wurde von Interimstrainer Helder Dias für das Pokalfinale gegen Mersch (4:2) überraschend nicht in den Kader berufen. „Auf einmal fand ich mich auf der Tribüne wieder. Ich hatte tolle Jahre in Differdingen. Aber da war ich wirklich enttäuscht.“Die Trennung im Sommer hatte jedoch andere Gründe. „Differdingen gab die Rückkehr von Pedro Resende bekannt und ich wusste, dass es unter ihm sehr viele Trainingseinheiten gibt. Da ich Vater geworden war, wollte ich etwas kürzertreten“, erklärt Amodio, der dennoch unbedingt in der BGL Ligue bleiben wollte.