Gut gehupt ist nicht gut gefahren
An und für sich ist es recht schwierig mich aus der Ruhe zu bringen. Einige Ausnahmen gibt es jedoch. Wenn beispielsweise meine Mutter mir mal wieder ans Herz legt, doch endlich Ordnung in meine Grundschulsachen zu bringen, die immer noch im elterlichen Keller verweilen, steigt mein Puls auf eine Frequenz, auf die ich nicht stolz bin. Oder wenn jemand ein Stück von meinem Schokoriegel will. Aber meine schlimmste Seite kommt an anderer Stelle zum Vorschein.
Menschen, die grundlos hupen, sind für mich der Inbegriff einer ganz besonderen Spezies: den Sackgesichtern.
In meiner Blechkiste bin ich meistens die Gemütlichkeit in Person. Das kann sich aber blitzschnell ändern, wenn jemand hupt. Hupen bringt mich auf die Palme und macht mich richtig miesepetrig. Menschen, die grundlos hupen, sind für mich der Inbegriff einer ganz besonderen Spezies: den Sackgesichtern. Haben Menschen mittlerweile so wenig Zeit, dass sie nicht zwei Minuten warten können, bis jemand eingeparkt hat? Oder der Busfahrer alle Passagiere aussteigen hat lassen?
Ich hupe so selten, dass es schon mal vorkam, dass Co-Piloten der Kragen geplatzt ist und für mich gehupt haben, als mir jemand bei einer Ampel vors Auto gesprungen ist. Wohlgemerkt wollte die Person den waghalsigen Stunt riskieren und bei Rot die Straße überqueren. Nicht, dass Sie jetzt denken, ich würde unschuldige Fußgänger absichtlich über den Haufen fahren. Generell würde ich behaupten, dass es nicht nur für meinen Puls eine Wohltat wäre, wenn weniger gehupt würde. Denn durch das ganze Gehupe scheinen einige aufgeregte Autofahrer ihre Fahrkünste zu vergessen.
Amélie