Gemeinde Lenningen sucht Standort für Zentralschule
Drei Schulgebäude in zwei Ortschaften – für Bürgermeister Karius ist das keine dauerhafte Lösung. Ein Studienbüro soll nun Optionen aufzeigen
Das Thema ist ein Dauerbrenner in der Gemeinde Lenningen: Auf drei Standorte sind die Schulgebäude in Canach und Lenningen verteilt. Der bei den Wahlen im Amt bestätigte Schöffenrat um Bürgermeister Tim Karius möchte in nächster Zeit die Weichen für eine praktischere Lösung stellen.
Zurzeit müssen die Kinder aus der Gemeinde im Laufe ihrer Schullaufbahn mehrmals umziehen. Die Gebäude Kaulenwiss (Zyklus 1) und Ënnert der Buurg (Zyklus 2) befinden sich in Canach, der Standort Kokebierg (Zyklus 3 und 4) in Lenningen. „Aufgrund dieser Aufteilung entsteht durch die drei Standorte ein Zeitverlust, und zwar zulasten der Kinder“, sagt Bürgermeister Karius. Außerdem entspricht das älteste Schulgebäude nicht mehr den gewohnten Standards, sodass im Laufe der kommenden zehn Jahre eine Modernisierung nötig wäre.
„Tabula rasa gemacht“
Schon der vorige Schöffenrat hatte deshalb die Idee eines Neubaus auf einem zentralen Schulcampus entwickelt. Karius und sein Team wollen dies ebenfalls weiterverfolgen, konnten sich aber mit dem geplanten Standort nicht anfreunden. „Wir haben Tabula rasa gemacht“, fasst der Bürgermeister zusammen. Ein Studienbüro soll nun mögliche Flächen bewerten, auf denen die Zentralschule für 300 Kinder entstehen könnte. Wünschenswert wären Grundstücke, die im Besitz der Gemeinde sind, doch davon gibt es nur eine zusammenhängende Fläche im Dorfzentrum von Canach.
Schon weiter fortgeschritten ist das geplante gemeinsame Gebäude für das Gemeindeatelier und das Rettungszentrum des CGIS. Es soll auf der Fläche entstehen, die ursprünglich für die Schule vorgesehen war. Auch Räume für Vereinsfeste und Veranstaltungen sind dort laut Bürgermeister Carius geplant. Noch in diesem Jahr werde sich der Gemeinderat mit der definitiven Planung beschäftigen.
Einen großen Schritt nach vorne hat der Gemeinderat beim allgemeinen Bebauungsplan (PAG) gemacht. Im Februar stimmte er abschließend für den neuen PAG. Die Gemeinde Lenningen zählt zu den landesweit fünf letzten Gemeinden, deren PAG noch nicht vom Innenministerium genehmigt wurde. Im November 2021 hatte der Gemeinderat über die erste Fassung abgestimmt, danach waren über 70 Einwände von Bürgern und umfangreiche Stellungnahmen von Innen- und Umweltministerium eingetroffen. „Für uns war die erste PAG-Version des vorherigen Schöffenrats nicht der große Wurf. Aufgrund der Stellungnahmen mussten wir dann eine ganze Reihe Anpassungen vornehmen“, kommentiert Bürgermeister Karius.
Vor allem das Umweltministerium hatte bei mehreren Flächen Bedenken, sie in Bauland umzuwandeln. Zwei Erweiterungen in Lenningen wurden fallen gelassen, weil sie einen wichtigen Lebensraum für mehrere Vogelarten und eine seltene Fledermausart darstellen. Das Ministerium warnte außerdem vor der Gefahr durch Sturzfluten. Bei starkem Regen könnten nämlich Albach, Reezbach und Lenningerbach plötzlich anschwellen und benachbartes Gelände unter Wasser setzen.
Größtes Baugebiet in Lenningen
Bei nahezu allen Flächen folgte die Gemeinde den Vorschlägen der Ministerien und erweitert nun den Bauperimeter nur noch um 13 Hektar – ursprünglich vorgesehen waren 36 Hektar. Einzige Ausnahme: Das Gebiet Haart in Canach westlich der Rue Hardt könnte in späteren Jahren für den Bau einer Verbindungsstraße gebraucht werden. Dort hatte das Umweltministerium in seiner Stellungnahme „nachdrücklich empfohlen“, die Flächen als Grünzone klassiert zu belassen.
Größtes Baugebiet der Gemeinde wird der Leesebierg in Lenningen hinter der Kirche sein. Auf dem leicht ansteigenden Gelände sollen hauptsächlich Einfamilienhäuser und vereinzelte Mehrfamilienhäuser entstehen.
Der PAG liegt nun dem Innenministerium zur Genehmigung vor. Bald wird also aller Voraussicht nach für die Gemeinde Lenningen dieser Meilenstein abgeschlossen sein.