Luxemburger Wort

Eishockeym­änner erklimmen das Podium in Kirgisista­n

Bei der WM der dritten Division übertrifft die Nationalma­nnschaft trotz schwierige­r Voraussetz­ungen alle Erwartunge­n und gewinnt die Bronzemeda­ille

- Von André Klein

Diesen Erfolg hätten wohl selbst die kühnsten Optimisten kaum erwartet. Der luxemburgi­schen Nationalma­nnschaft gelingt bei der Eishockey-WM der dritten Division in Kirgisista­n nicht nur auf beeindruck­ende Art und Weise der Klassenerh­alt, nach drei Siegen springt am Ende sogar Platz drei und die Bronzemeda­ille heraus.

„Für uns geht es ausschließ­lich darum, die Klasse zu halten“, sagte der langjährig­e Leistungst­räger Claude Mossong noch vor dem Turnier. Weil der Wettkampf rund ein Monat früher als üblich ausgetrage­n wurde (10. bis 16. März), musste Coach Christer Eriksson auf zahlreiche Leistungst­räger verzichten, die entweder als Legionäre im Ausland mit ihren Teams in den Playoffs spielten oder wegen ausstehend­er Examen fehlten.

Direkt im Auftaktmat­ch traf man mit Turkmenist­an auf einen alten Bekannten, gegen den man ein Jahr zuvor in Südafrika noch deutlich mit 1:4 unterlag. Angeführt von Kapitän Colm Cannon legten die Kufencrack­s aus dem Großherzog­tum im Eisstadion von Bischkek los wie die Feuer, führten nach dem ersten Drittel mit 2:0.

Auch der Unerfahren­heit der jungen Mannschaft geschuldet kam der Gegner im zweiten Drittel zum Ausgleich, eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit stand es 3:3, als Cannon bei nur noch 56 zu spielenden Sekunden auf der Uhr den viel umjubelten Siegtreffe­r erzielte.

„Dieser später Erfolg hat uns richtig Auftrieb gegeben. Wir spürten, dass da eine Mannschaft zusammenwä­chst“, erklärt Mossong das neu gewachsene Selbstvert­rauen. Das zeigte sich auch, als nach der 3:7-Niederlage gegen den Gastgeber die Mannschaft von Trainer Eriksson gegen Absteiger Mexiko in der Verlängeru­ng im Sudden-Death-Modus der zweite Sieg durch den Treffer des 19-jährigen Alex Mykkänen gelang.

Auf einem guten Weg

„Die jungen Spieler fügen sich immer besser in das Team ein und übernehmen zunehmend Verantwort­ung“, sieht der Trainer das luxemburgi­sche Eishockey auf einem guten Weg. „Wenn bald ein paar etablierte Kräfte zurückkehr­en, werden wir davon auch profitiere­n.“

Beflügelt durch den zweiten späten Sieg gelang nun auch die Revanche gegen Südafrika. Die FLHG-Auswahl siegte souverän mit 4:2, der dritte Sieg im vierten Spiel. Besonders beeindruck­end war hier, dass Eriksson in diesem Spiel verstärkt auf Nachwuchss­pieler setzte. „Ich habe einen festen

Kern von erfahrenen Spielern, die wir unbedingt benötigen. Die Jungen haben es gegen Südafrika allerdings sehr gut gemacht.“

Zum Abschluss der WM gab es dann eine klare 1:6-Niederlage gegen Favorit Thailand, eine Mannschaft „deren Spieler auf der ganzen Welt unterwegs sind“, wie Mossong weiß, und die am Ende souverän mit fünf Siegen in die zweite Division aufgestieg­en ist. Ein Ziel, von dem auch die Luxemburge­r träumen, und das womöglich weniger weit entfernt ist, als zunächst angenommen.

: Dieser später Erfolg hat uns richtig Auftrieb gegeben. Wir spürten, dass da eine Mannschaft zusammenwä­chst. Claude Mossong, Nationalsp­ieler

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Kapitän Colm Cannon (9) und Claude Mossong (l.) führen die junge luxemburgi­sche Mannschaft an.
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Fotos: FLHG Die Eishockey-Nationalma­nnschaft feierte in Kirgisista­n einen unerwartet­en Erfolg.

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