Eishockeymänner erklimmen das Podium in Kirgisistan
Bei der WM der dritten Division übertrifft die Nationalmannschaft trotz schwieriger Voraussetzungen alle Erwartungen und gewinnt die Bronzemedaille
Diesen Erfolg hätten wohl selbst die kühnsten Optimisten kaum erwartet. Der luxemburgischen Nationalmannschaft gelingt bei der Eishockey-WM der dritten Division in Kirgisistan nicht nur auf beeindruckende Art und Weise der Klassenerhalt, nach drei Siegen springt am Ende sogar Platz drei und die Bronzemedaille heraus.
„Für uns geht es ausschließlich darum, die Klasse zu halten“, sagte der langjährige Leistungsträger Claude Mossong noch vor dem Turnier. Weil der Wettkampf rund ein Monat früher als üblich ausgetragen wurde (10. bis 16. März), musste Coach Christer Eriksson auf zahlreiche Leistungsträger verzichten, die entweder als Legionäre im Ausland mit ihren Teams in den Playoffs spielten oder wegen ausstehender Examen fehlten.
Direkt im Auftaktmatch traf man mit Turkmenistan auf einen alten Bekannten, gegen den man ein Jahr zuvor in Südafrika noch deutlich mit 1:4 unterlag. Angeführt von Kapitän Colm Cannon legten die Kufencracks aus dem Großherzogtum im Eisstadion von Bischkek los wie die Feuer, führten nach dem ersten Drittel mit 2:0.
Auch der Unerfahrenheit der jungen Mannschaft geschuldet kam der Gegner im zweiten Drittel zum Ausgleich, eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit stand es 3:3, als Cannon bei nur noch 56 zu spielenden Sekunden auf der Uhr den viel umjubelten Siegtreffer erzielte.
„Dieser später Erfolg hat uns richtig Auftrieb gegeben. Wir spürten, dass da eine Mannschaft zusammenwächst“, erklärt Mossong das neu gewachsene Selbstvertrauen. Das zeigte sich auch, als nach der 3:7-Niederlage gegen den Gastgeber die Mannschaft von Trainer Eriksson gegen Absteiger Mexiko in der Verlängerung im Sudden-Death-Modus der zweite Sieg durch den Treffer des 19-jährigen Alex Mykkänen gelang.
Auf einem guten Weg
„Die jungen Spieler fügen sich immer besser in das Team ein und übernehmen zunehmend Verantwortung“, sieht der Trainer das luxemburgische Eishockey auf einem guten Weg. „Wenn bald ein paar etablierte Kräfte zurückkehren, werden wir davon auch profitieren.“
Beflügelt durch den zweiten späten Sieg gelang nun auch die Revanche gegen Südafrika. Die FLHG-Auswahl siegte souverän mit 4:2, der dritte Sieg im vierten Spiel. Besonders beeindruckend war hier, dass Eriksson in diesem Spiel verstärkt auf Nachwuchsspieler setzte. „Ich habe einen festen
Kern von erfahrenen Spielern, die wir unbedingt benötigen. Die Jungen haben es gegen Südafrika allerdings sehr gut gemacht.“
Zum Abschluss der WM gab es dann eine klare 1:6-Niederlage gegen Favorit Thailand, eine Mannschaft „deren Spieler auf der ganzen Welt unterwegs sind“, wie Mossong weiß, und die am Ende souverän mit fünf Siegen in die zweite Division aufgestiegen ist. Ein Ziel, von dem auch die Luxemburger träumen, und das womöglich weniger weit entfernt ist, als zunächst angenommen.
: Dieser später Erfolg hat uns richtig Auftrieb gegeben. Wir spürten, dass da eine Mannschaft zusammenwächst. Claude Mossong, Nationalspieler