Gemeinderäte aus Sandweiler sind sich fast einig
Bei der zweiten Sitzung innerhalb einer Woche wird eine Stellungnahme zum PAG diskutiert. Kritik gibt es bei der Umstufung von Bauland
Die zweite Gemeinderatssitzung in Sandweiler innerhalb einer Woche verlief am vergangenen Freitag ruhiger ab, als die erste. Zur Erinnerung: Zwei Ratsmitglieder der CSV hatten bei dieser Sitzung den Tisch verlassen und waren nicht zurückgekehrt. Dennoch herrschten auch bei der Folgesitzung unterschiedliche Ansichten.
Am vergangenen Freitag wurde die Stellungnahme des Gemeinderates zum allgemeinen Bebauungsplan (PAG) denn auch angenommen. Obwohl es zufriedenstellende Kommentare gab, sparten die Oppositionsparteien nicht mit Kritik. „Die Stellungnahme stellt die Interessen von einzelnen Privatbesitzern an erste Stelle, die Allgemeinheit, der sich der Schöffenrat verpflichtet hat, wird hinten angestellt“, heißt es in einem FacebookPost der CSV Sandweiler.
In der Ratssitzung wurden die 27 Einwände von Einwohnern separat präsentiert und zur Abstimmung gestellt. Vor allem bei einem Punkt gab es Kritik. „Es geht um ein Grundstück bei der Gemeinde-Crèche in der Rue de Contern. Dieses ist aktuell als Bauland, das nur für öffentliche Gebäude benutzt werden darf, ausgezeichnet. Nun wird es vom Schöffenrat zurückgestuft als normales Bauland“, erklärt CSV-Rat Romain Dumong. Man würde sich so die Vergrößerung der Crèche verbauen.
Erklärung von Déi Gréng zur Abwesenheit
Im Nachhinein lobt Dumong die allgemein gute Zusammenarbeit in der Sitzung, zeigt sich aber bei der Nachfrage auf einem Punkt unzufrieden: „Die Frage war, warum die Gemeinde dieses Grundstück nun anders auszeichnet. Und die Antwort lautete: Weil wir das so entschieden haben.“Die CSV hat dann gegen diesen Punkt gestimmt.
Ebenfalls nicht zufrieden zeigt man sich mit der Erhöhung der Baudichte um zwei Prozent. „Natürlich ist es in der Wohnungskrise lobenswert, mehr Wohnraum schaffen zu wollen. Aber bei einem PAP kann ein Bauträger ohnehin fragen, dichter zu bauen. Mit der Erhöhung kann dieser dann noch höher bauen.“
Ähnliche Töne gibt es auch aus dem Lager von Déi Gréng. „Die Stellungnahme ist in einigen Punkten nicht kohärent mit dem Projekt des PAG. Der Schöffenrat stellt die Interessen von Privatbesitzern vor jene der Allgemeinheit“, heißt es in einem Facebook-Post der Sektion.
Auch zur Abwesenheit der beiden Räte Jean-Paul Roeder und Anna Tieben gibt es einen Post: „Unsere Abwesenheit war nicht politisch motiviert. Weil die Gemeinderatssitzung nicht wie üblich am letzten Donnerstag des Monats stattfand, sondern kurzfristig auf den 7. März terminiert worden war, konnten unsere Räte aus privaten Gründen nicht an der Sitzung teilnehmen.“
Roeder, der die vergangenen Jahre den Schöffenposten besetzte, erklärt auf LW-Nachfrage folgendes: „Pläne für die Vergrößerung der Crèche waren bereits fertiggestellt. Nun ist das Grundstück für die Gemeinde verloren. Vorher hatte man wenigstens einen Fuß in der Tür.“Wenn die Crèche vergrößert werden soll, wird ein großes Grundstück benötigt: „Es werden auch Kapazitäten für draußen gebraucht. Auf die Frage, wo die Kinderkrippe sonst vergrößert werden könne, erhielt ich keine Antwort.“
Bei den Wahlen im vergangenen Jahr hatte sich in Sandweiler eine neue Mehrheit gebildet. Die CSV um Bürgermeisterin Simone Massard-Stitz und Déi Gréng traten den Weg in die Opposition an. Jacqueline Breuer (LSAP) bekleidet dieses Amt nun bis Ende September 2025 und wird danach von Claude Mousel (DP) abgelöst.