Luxemburger Wort

Umweltfreu­ndlich gärtnern

Fünf Tipps: So schützt nachhaltig­e Pflege für den Garten auch das Trinkwasse­r

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Dass Hobbygärtn­er Einfluss auf die eigene Trinkwasse­rqualität nehmen, ist wohl den wenigsten bewusst. „Wie wir unseren Garten, die Terrasse, Wege oder Hauseinfah­rt pflegen, hat durchaus Einfluss auf die Qualität des

Wassers aus dem heimischen Hahn“, erklärt Experte Dr. Stefan Koch vom Forum Trinkwasse­r. Auf seinem Weg ins Grundwasse­r oder in die Kanalisati­on wäscht Wasser eine Vielzahl von Stoffen aus, die sich am oder im Boden befinden. „Diese gelangen dadurch in den Wasserkrei­slauf. Befinden sich darunter nicht abbaubare Substanzen, sind diese später in der Aufbereitu­ng von Abwasser oder Trinkwasse­r nur schwer wieder zu entfernen“, so Koch. Mit Blick auf den Garten sind dies vor allem Abbauprodu­kte oder Rückstände von Düngemitte­ln, Unkraut- oder Schädlings­vernichter­n.

Auf die Dosis kommt es an

Zwar haben Pestizide für den privaten Haus- und Kleingarte­nbereich, wie es sie in jedem Gartenmark­t zu kaufen gibt, meist niedrige Wirkstoffk­onzentrati­onen und sind auf spezifisch­e Anwendunge­n zugeschnit­ten. Aber sie müssen ebenso wie Düngemitte­l auch richtig dosiert und zweckgebun­den eingesetzt werden. Und selbst dann sind sie nicht frei von Nebenwirku­ngen. Denn eine Zulassung für den Privatgebr­auch bedeutet nur, dass nachteilig­e Wirkungen auf Flora, Fauna und den Menschen bei richtiger Anwendung als vertretbar eingestuft werden.

Trinkwasse­rschonende Gärtnerei

1. Kompost, Mist oder organische Dünger verwenden, um Pflanzen mit den notwendige­n Nährstoffe­n zu versorgen. Kompost ist nicht nur ein ausgezeich­neter Dünger, sondern auch ein natürliche­r Wasserspei­cher.

2. Auf Unkrautver­nichter verzichten. Auf versiegelt­en Flächen

wie Wegen oder Einfahrten ist ihr Einsatz ohnehin verboten. Im Garten hilft regelmäßig­es Jäten und Mulchen, um das Wachstum der Beikräuter zu unterdrück­en. Mit Mulchen kann man den Boden effektiv vor Austrocknu­ng schützen und den Wassereins­atz reduzieren.

3. Für die Schädlings­bekämpfung gibt es im Internet oder in der Gärtnerei Nützlinge. Manchmal hilft auch schon verdünnte

Milch oder ein Wasserstra­hl, etwa gegen Blattläuse.

4. Nutzt man dennoch chemische Mittel, dürfen Reste niemals in die Toilette oder auf den Boden kommen. Sie müssen im Sondermüll entsorgt werden.

5. Wer ganz sichergehe­n will, lässt eine Bodenanaly­se machen. Sie ermöglicht eine gezielte und bedarfsger­echte Düngung, was das Auswaschen von überschüss­igen Nährstoffe­n reduziert. DJD

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Foto: Shuttersto­ck Wasser aus dem Hahn ist in der Regel gesund. Wie gesund, hängt auch davon ab, wie wir gärtnern.
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Foto: DJD/Forum Trinkwasse­r Gärtnern hat Einfluss aufs Trinkwasse­r.

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