Siemens schließt Fast Track Diagnostics in Esch/Alzette
Esch/Alzette. Siemens Healthineers, die auf medizinische Geräte spezialisierte Sparte des deutschen Medizinriesen, gab gestern bekannt, dass sie ihre Einheit „Fast Track Diagnostics“schließen will. Die Tochtergesellschaft ist auf Testprodukte für die Polymerase-Kettenreaktion oder „PCR“spezialisiert.
„Die Nachfrage ist seit dem Höhepunkt der Covid-19-Pandemie deutlich zurückgegangen. Fast Track Diagnostics ist ein kleiner Akteur im Bereich der Molekulardiagnostik und macht einen sehr kleinen Teil der Gesamteinnahmen des Diagnostikgeschäfts von Siemens Healthineers aus“, erklärt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Die Mehrzahl der betroffenen 90 Mitarbeiter arbeiten in Luxemburg. Das Unternehmen ist im House of Biohealth in Esch-sur-Alzette angesiedelt. „Gespräche mit den Personalvertretern vor Ort sind im Gange, und die örtlichen Arbeitsvorschriften und -richtlinien werden gemäß der üblichen Unternehmenspraxis eingehalten“, erklärt Siemens Healthineers, das die Einheit bis September 2024 schließen möchte.
Erst vor wenigen Jahren von Siemens aufgekauft
Fast Track Diagnostics wurde 2006 von dem Briten Bill Carman und den Geschäftsführern von Laboratoires Réunis gegründet. Elf Jahre später wurde das Unternehmen von Siemens Healthineers aufgekauft. Der Investor wollte seine Kapazitäten im Bereich der Molekulardiagnostik, die im Vergleich zu Konkurrenten wie Roche eher bescheiden waren, weiter ausbauen.
Anfang 2020, als in Luxemburg noch kein Fall des Coronavirus entdeckt worden war, beschäftigte sich das Team von Fast Track Diagnostics bereits mit dem Virus, da es der Meinung war, dass man es am besten bekämpfen könne, wenn man einen Weg finde, es so schnell wie möglich zu erkennen.
Im September 2020 wurde bekannt, dass Fast Track Diagnostics seit Beginn der Gesundheitskrise seine Produktion um das 20-fache gesteigert hatte. S.MN.