Luxemburger Wort

MaçonLux ist das nächste Opfer der Baukrise

Erneut ist ein Unternehme­n aus dem Sektor zahlungsun­fähig. 90 Mitarbeite­r stehen vor der Arbeitslos­igkeit

- Von Madalena Queirós Dieser Artikel erschien im Original bei Contacto. Übersetzun­g und Bearbeitun­g von Melanie Ptok.

Am Freitag, dem 15. März, erklärte ein Gericht das Bauunterne­hmen MaçonLux für bankrott. Damit ist es das jüngste Opfer des Abschwungs im Baugewerbe des Landes. Die Firma beschäftig­te 90 Arbeitnehm­er – darunter hauptsächl­ich Portugiese­n – und befand sich seit mehreren Monaten in finanziell­en Schwierigk­eiten. Auch ein Insolvenza­ntrag wurde gestellt, nachdem ein Lieferant wegen Schulden in Höhe von 29.000 Euro Klage eingereich­t hatte.

António Manuel da Silva, Gründer und Geschäftsf­ührer von MaçonLux, sagte gegenüber Contacto, dass er „die Situation zutiefst bedauere“und dankte „allen Arbeitnehm­ern, Lieferante­n und Kunden für ihre Zusammenar­beit in den vergangene­n 26 Jahren.“

Zu wenig Unterstütz­ung vom Staat

Auf die Frage nach den jüngsten von der derzeitige­n Regierung genehmigte­n Maßnahmen zur Unterstütz­ung eines Sektors, den er als „krisengesc­hüttelt“bezeichnet­e, meinte António Manuel da Silva, dass „der Staat wirklich nichts tut, um die Bauunterne­hmen zu unterstütz­en.“Joe Gomes, stellvertr­etender Gewerkscha­ftssekretä­r des OGBL, kritisiert seinerseit­s ebenfalls die von der Regierung beschlosse­nen Maßnahmen zur Bewältigun­g der Krise in der Baubranche. „Diese Maßnahmen sind veraltet und helfen Unternehme­n in Schwierigk­eiten nicht“, erklärt Gomes.

Mittelgroß­e Bauunterne­hmen, von denen viele Portugiese­n in Luxemburg gehören, sind am stärksten von den Schwierigk­eiten betroffen, mit denen der Sektor im Großherzog­tum zu kämpfen hat.

„Wir haben mit dem Unternehme­n eineinhalb Jahre lang einen Beschäftig­ungsplan ausgehande­lt und wurden von der Konkurserk­lärung überrascht“, stellt der stellvertr­etende Gewerkscha­ftssekretä­r des OGBL klar. Das Ziel war es, „Lösungen zu finden, um diesen Ausgang zu vermeiden“, betont er.

Der OGBL wird sich demnächst mit den Arbeitnehm­ern treffen, um ihnen dabei zu helfen, die notwendige­n Dokumente vorzulegen, um die Zahlung ihrer ausstehend­en Löhne zu beantragen und sich bei der Arbeitsage­ntur (ADEM) einzutrage­n, um Arbeitslos­engeld beantragen zu können.

Eine Insolvenz nach der anderen

Anfang des Monats wurde das Unternehme­n Carvalho Constructi­ons offiziell für bankrott erklärt. Insgesamt verloren 103 Arbeitneh

mer ihre Stelle. Das Unternehme­n befand sich seit etwa einem Jahr in Schwierigk­eiten. In einem Interview mit Contacto im Jahr 2023 hatte Miguel Carvalho erklärt, dass „die Explosion der Ausgaben“und die „Kosten für Ener

gie, Materialie­n und die Lohnsumme mit drei Indexierun­gen in einem einzigen Jahr“das Unternehme­n in eine schwierige finanziell­e Lage gebracht haben. Rückblicke­nd war es das Bauunterne­hmen Cardoso, das seinerseit­s

im Juli letzten Jahres als Erstes in der Branche seinen Bankrott bekannt gab.

 ?? Symbolfoto: dpa/LW-Archiv ?? Mittelgroß­e Bauunterne­hmen sind am stärksten von den Schwierigk­eiten betroffen, mit denen die Branche in Luxemburg zu kämpfen hat.
Symbolfoto: dpa/LW-Archiv Mittelgroß­e Bauunterne­hmen sind am stärksten von den Schwierigk­eiten betroffen, mit denen die Branche in Luxemburg zu kämpfen hat.

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