Emma Sorgato will die nächste „The Voice“-Stufe erklimmen
Nach dem Rauswurf von Eugénie Moine kämpft heute nur noch eine Luxemburgerin in der belgischen Castingshow um den Einzug in die nächste Runde
Es ist gar nicht so einfach, in den vergangenen Monaten den Überblick über alle Luxemburger in den verschiedenen CastingFormaten zu behalten. In der aktuellen Staffel von „The Voice Belgique“starteten gleich zwei luxemburgische Gesangstalente in den Wettbewerb, beide schafften es durch die „Blind Auditions“, Eugénie Moine unterlag in den „Battles“, während es Emma Sorgato in die nächste Runde schaffte. Die 20-Jährige aus Flaxweiler tritt am heutigen Dienstag in den „Teamfights“an.
Das „Luxemburger Wort“hat die selbstbewusse, junge Frau vergangene Woche in Grevenmacher getroffen. Kaum zu glauben, dass die gefühlvolle und trotzdem kraftvolle Amy-Winehouse-Interpretation bei den „Blind Auditions“der erste richtige Auftritt vor einem größeren Publikum war. „Ich habe früher im Chor gesungen und einmal bei einer Talentshow in der Schule mitgemacht, das ist alles an Auftrittserfahrung“, so die 20-Jährige lachend.
Von Amy Winehouse bis The Clash
Ihre Liebe zur Musik hat Emma Sorgato schon in frühen Jahren entdeckt, oft bei gemeinsamem Gesang mit ihrer Mutter. Als diese ihr im Kindesalter dann zum ersten Mal The Clash, die Lieblingsbands ihres Onkels vorspielte, war es um sie geschehen und ihr außergewöhnlicher Musikgeschmack begann sich zu formen. Heute liebt die 20-Jährige neben den britischen Punkrock-Ikonen auch die Rolling Stones, die französischen 80er-Rocker Téléphone und – etwas moderner – Måneskin.
Wer ihren bisherigen „The Voice“-Werdegang verfolgt hat, errät auch schnell eine weitere musikalische Vorliebe von Emma: „Ja, ich liebe Amy Winehouse, ich liebe ihren Stil.“Wichtig sei ihr aber gewesen, bei den Blind Auditions ihre eigene Version von „Back to Black“zu kreieren und nicht einfach nur Amy Winehouse zu kopieren. „Niemand kann so wie sie singen. Das ist ihre Stimme. Das ist ihre Musik.“
Aktuell studiert das Gesangstalent aus Flaxweiler Business an der Universität in Wiltz. Bei Uni-Prüfungen im Fach Politikwissenschaften habe sie sich dann gesagt, dass sie sich vielleicht auch mal im Musikbereich umschauen und „diesen Traum verfolgen“könne. Als Emma herausfand, dass gerade die Castings für „The Voice Belgique“offen waren, hat sie sich beworben und wurde angenommen.
Der deutsche Ableger des Formats, bei welchem der Differdinger Joel Marques es vergangenes Jahr bis ins Halbfinale schaffte, sei für sie keine Option gewesen. „Ich habe mich dort nicht beworben, weil ich mich mit meinen Deutschkenntnissen da nicht wohlgefühlt hätte. Ich spreche zwar etwas Deutsch, aber ich wäre nicht selbstbewusst gewesen“, erklärt Emma. Auch von der französischen Variante sei sie kein Fan. „Ich habe das Gefühl, dass dort viel mehr Konkurrenz und Wettbewerb ist, während der Vibe in Belgien angenehmer und relaxter zu sein scheint. Klar, es ist ein Wettbewerb, aber ich will nicht, dass es nur darum geht, gegen andere zu singen.“
Konkurrenz hin oder her, in dem Moment, wo sich die Tore zur Bühne öffnen, verschwindet Emma Sorgato in eine andere Welt. „Man sieht das Publikum nur schemenhaft. Man weiß natürlich dass sie da sind. Ich bin zum Mikrofon gegangen und habe nur die vier Stühle gesehen. Das ist schon beeindruckend und einschüchternd, weil man weiß, dass die Personen auf diesen vier Stühlen darüber entscheiden, ob man weiterkommt oder nicht“, erinnert sich Emma.
„Also habe ich meine Augen geschlossen und versucht so zu singen, wie ich in meinem Zimmer singen würde. Es war immerhin mein erster Auftritt vor großem Publikum und ich musste schnell einen Weg finden, der für mich funktioniert. Und das tat es.“
Alle vier Coaches drehten sich bei Emmas Blind Audition von „Back to Black“von Amy Winehouse um. „Wenn man sieht, wie sich die Stühle umdrehen und das Publikum laut applaudiert ... man weiß einfach gar nicht, was los ist“, beschreibt die 20-Jährige das Gefühlschaos beim ersten Casting-Auftritt. Zwischen den vier Coaches entscheidet sich Emma für das Jury-Urgestein B.J. Scott, die bis auf Staffel 8 in jeder Saison bei „The Voice Belgique“dabei war. „Sie hat die meiste Erfahrung und auch ihre Musik ist recht nah an meinen Einflüssen, da sie in Blues, Soul und Country zuhause ist“, erklärt Emma ihre Wahl.
Die Herausforderung der Battles
Während Emma ihre Casting-Premiere mit Amy Winehouse noch selbst wählen konnte, wurde der Titel für die Battles vom Coach ausgewählt: der französische Chanson-Klassiker „Les mots bleus“von Christophe. „Natürlich kannte ich den Song, aber als jemand, der gerade mal 20 Jahre alt ist und noch nicht so viel Lebenserfahrung gesammelt hat, war es gar nicht so einfach mit einem solchen Song zu connecten. Aber es funktionierte und ich habe einen Weg gefunden, das Lied auf meine Art zu interpretieren“, so Emma.
Klar, es ist ein Wettbewerb, aber ich will nicht, dass es nur darum geht, gegen andere zu singen. Emma Sorgato
An den Battle gegen ihre Teamkollegin Macha denkt Emma mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. „Es war wirklich schwierig, weil die Performance mit ihr wirklich Spaß gemacht hat. Ich habe mit ihr gesungen, nicht gegen sie.“Entsprechend traurig war die 20-Jährige dann auch, dass die The Voice-Laufbahn für Macha nach dem Duell gegen Emma endete.
Auch im Hinblick auf die am heutigen Dienstagabend bevorstehenden Teamfights hat das Gesangstalent aus Flaxweiler gemischte Gefühle: „Ich freue mich dar
: Also habe ich meine Augen geschlossen und versucht so zu singen, wie ich in meinem Zimmer singen würde. Emma Sorgato
auf, auf der Bühne singen, aber nicht darauf gegen meine Teamkollegen zu performen, weil wir mittlerweile gut befreundet sind. Wir sind eine Gruppe, wie eine kleine Familie, und die Hälfte muss danach gehen. Also, selbst wenn ich es in die nächste Runde schaffe, wird es sich trotzdem wie eine Trennung anfühlen.“Einen Plan B für die Musik hat die 20-Jährige trotz TeamTrennungsängsten nicht. „Ich fokussiere mich jetzt erstmal voll auf The Voice!“