Luxemburger Wort

Schöffenra­t spricht sich gegen Vorprojekt aus

Die Gemeindeve­rantwortli­chen reagieren auf eine Reportage zum Walfer Shopping Center. Die Zerstörung von Geschäftsf­lächen ist ihnen ein Dorn im Auge

- Von David Thinnes

„Walfer Shopping Center vor dem Aus. Aus dem Einkaufsze­ntrum soll ein Immobilien­projekt werden. Bis auf dem Areal Wohnungen entstehen, ist es aber noch ein weiter Weg“: Dies hatte das „Luxemburge­r Wort“bereits Mitte November vergangene­n Jahres geschriebe­n. Nun reagiert der Schöffenra­t auf eine RTL-Reportage zu diesem Thema.

„Der Schöffenra­t spricht sich gegen die Zerstörung eines substanzie­llen Teils der Geschäftsf­läche aus. Das Walfer Shopping Center repräsenti­ert 39 Prozent der Geschäftsf­läche der Gemeinde Walferding­en“, heißt es in der Pressemitt­eilung. Außerdem schreiben die Schöffenrä­te: „Das Unterfange­n des Einzelakti­onärs Bernard Elvinger dient der Aufwertung des Gebäudes, ohne Berücksich­tigung auf urbanistis­che Überlegung­en für das Allgemeinw­ohl.“

Kurz zur Historie. Das Walfer Shopping Center existiert seit November 2008. Gleich mehrere Lokale stehen leer. Seit April 2019 steht das „Centre Commercial de Walferdang­e sàrl“per Gerichtsbe­schluss unter „gestion controlée“, also Gläubigers­chutz. Bernard Elvinger sagte dem LW vor einigen Monaten, er hätte auf diese Wiese das Aus verhindert.

Er wollte künftig an selber Stelle ein ökologisch­es Wohnbaupro­jekt mit bis zu 60 Wohnungen errichten. Auch einige Geschäfte des Einkaufsze­ntrums sollen in dem neuen Projekt Platz finden.

Treffen zwischen Schöffenra­t und Bernard Elvinger

Die gestrige Mitteilung zitiert Elvinger auch aus einem Gerichtsur­teil vom 1. März dieses Jahres. „Es geht nicht darum, die Arbeiten zu finanziere­n oder auf alle Genehmigun­gen der Gemeinde zu warten, sondern von ihrer Seite eine grundsätzl­iche Einigung zu erhalten“.

Der Schöffenra­t präzisiert in der Pressemitt­eilung, dass sich aktuell kein Pro

jekt in einer legalen Prozedur befindet. Am 26. Januar habe das Gremium „eine einfache erklärende Notiz eines Vorprojekt­es“erhalten.

Daraufhin gab es am 12. März ein Treffen zwischen den Gemeindeve­rantwortli­chen und Bernard Elvinger. Dort wurde die Aussage getätigt, dass die Gemeinde sich nicht für die Zerstörung der Ladenfläch­en ausspricht.

Abschließe­nd erwähnt der Schöffenra­t, dass man einem Projekt, das 20 Prozent der Geschäftsf­läche der Gemeinde zerstört, keine prinzipiel­le Zustimmung geben kann. Dieses Projekt entspreche nicht „dem Willen, die lokale Geschäftsw­elt zu stärken und zu fördern, und auch nicht den Interessen der Bevölkerun­g, die sich im Wachstum befindet, und die solche Geschäftsf­lächen benötigt“.

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Foto: Gerry Huberty/LW-Archiv Das Shoppingze­ntrum existiert seit November 2008.

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