Schöffenrat spricht sich gegen Vorprojekt aus
Die Gemeindeverantwortlichen reagieren auf eine Reportage zum Walfer Shopping Center. Die Zerstörung von Geschäftsflächen ist ihnen ein Dorn im Auge
„Walfer Shopping Center vor dem Aus. Aus dem Einkaufszentrum soll ein Immobilienprojekt werden. Bis auf dem Areal Wohnungen entstehen, ist es aber noch ein weiter Weg“: Dies hatte das „Luxemburger Wort“bereits Mitte November vergangenen Jahres geschrieben. Nun reagiert der Schöffenrat auf eine RTL-Reportage zu diesem Thema.
„Der Schöffenrat spricht sich gegen die Zerstörung eines substanziellen Teils der Geschäftsfläche aus. Das Walfer Shopping Center repräsentiert 39 Prozent der Geschäftsfläche der Gemeinde Walferdingen“, heißt es in der Pressemitteilung. Außerdem schreiben die Schöffenräte: „Das Unterfangen des Einzelaktionärs Bernard Elvinger dient der Aufwertung des Gebäudes, ohne Berücksichtigung auf urbanistische Überlegungen für das Allgemeinwohl.“
Kurz zur Historie. Das Walfer Shopping Center existiert seit November 2008. Gleich mehrere Lokale stehen leer. Seit April 2019 steht das „Centre Commercial de Walferdange sàrl“per Gerichtsbeschluss unter „gestion controlée“, also Gläubigerschutz. Bernard Elvinger sagte dem LW vor einigen Monaten, er hätte auf diese Wiese das Aus verhindert.
Er wollte künftig an selber Stelle ein ökologisches Wohnbauprojekt mit bis zu 60 Wohnungen errichten. Auch einige Geschäfte des Einkaufszentrums sollen in dem neuen Projekt Platz finden.
Treffen zwischen Schöffenrat und Bernard Elvinger
Die gestrige Mitteilung zitiert Elvinger auch aus einem Gerichtsurteil vom 1. März dieses Jahres. „Es geht nicht darum, die Arbeiten zu finanzieren oder auf alle Genehmigungen der Gemeinde zu warten, sondern von ihrer Seite eine grundsätzliche Einigung zu erhalten“.
Der Schöffenrat präzisiert in der Pressemitteilung, dass sich aktuell kein Pro
jekt in einer legalen Prozedur befindet. Am 26. Januar habe das Gremium „eine einfache erklärende Notiz eines Vorprojektes“erhalten.
Daraufhin gab es am 12. März ein Treffen zwischen den Gemeindeverantwortlichen und Bernard Elvinger. Dort wurde die Aussage getätigt, dass die Gemeinde sich nicht für die Zerstörung der Ladenflächen ausspricht.
Abschließend erwähnt der Schöffenrat, dass man einem Projekt, das 20 Prozent der Geschäftsfläche der Gemeinde zerstört, keine prinzipielle Zustimmung geben kann. Dieses Projekt entspreche nicht „dem Willen, die lokale Geschäftswelt zu stärken und zu fördern, und auch nicht den Interessen der Bevölkerung, die sich im Wachstum befindet, und die solche Geschäftsflächen benötigt“.