Luxemburger Wort

Die Pokalhelde­n wollen sich krachend aus der Liga verabschie­den

In der kommenden Saison wird der Tischtenni­s-Club Roodt nicht mehr in der Audi TT League antreten. Der Stolz auf das Geleistete überwiegt

- Von Jan Morawski

Als der DT Roodt/Syre vor sechs Jahren seine Erstliga-Mission begann, gab es kaum Ambitionen. „Wir hatten noch nie so hoch gespielt und waren deshalb bescheiden“, erinnert sich Vereinsprä­sident Patrick Lamhène. Mittlerwei­le ist das Team nicht nur ein fester Bestandtei­l der Audi TT League, sondern feierte mit dem Pokalsieg 2022 den größten Erfolg der Vereinsges­chichte. Doch diese Ära endet bald.

Nach dem Abschluss der Abstiegsgr­uppe, die Roodt nach sieben von neun Spieltagen souverän anführt, wird der Club mit seiner ersten Mannschaft nicht mehr im Oberhaus antreten. „Der Grund ist ganz einfach“, erklärt Lamhène. „Weil der Vertrag mit unserem Hauptspons­or (eine Privatpers­on, Anm. d. Red.) ausläuft und nicht verlängert wird, haben wir im Komitee entschiede­n, keinen neuen Anlauf zu nehmen.“

Die Nachricht trifft weder Spieler noch Verein unerwartet. „Alle wussten schon am Anfang der Saison Bescheid, dass es danach nicht mehr weitergeht“, sagt der Präsident. Entspreche­nd hatten die Akteure Zeit, sich andere Vereine zu suchen. Das gilt vor allem für die Spitzenspi­eler Peter Musko und José Lavado. Wo die beiden in der kommenden Spielzeit aufschlage­n, ist noch nicht bekannt.

Bei Lamhène überwiegt nicht etwa Traurigkei­t, sondern Dankbarkei­t. „Wir haben in dieser Zeit alles erreicht“, erklärt er. „Viel mehr ging nicht.“Den Verantwort­lichen im Verein sei schon zu Beginn des Projekts bewusst gewesen, dass man irgendwann auch wieder damit aufhören müsse. „Wir hätten uns nicht mehr erträumen können“, sagt Lamhène. „Es war für uns alle eine richtig schöne Zeit.“Die aber noch nicht vorbei ist.

Nachrücker gesucht

Nach dem 6:3-Erfolg am Samstag gegen Union trifft das Team am 20. April erst auf Echternach und eine Woche später zum Abschluss auf Lintgen. Sportlich wird Roodt aller Voraussich­t nach die Klasse halten. Was danach passiert, hängt davon ab, ob und in welcher Liga das Team künftig antreten will. Der Verband

entscheide­t, ob dieser Antrag angenommen werden kann – und mit welchen Auflagen.

Vermutlich wird für die nächste Saison in der Audi TT League also ein Platz frei – und demnach ein Nachrücker gebraucht. Welcher Club das wird, entscheide­t sich laut FLTT zwischen dem besten Erstliga-Absteiger und dem besten Nicht-Aufsteiger aus Liga zwei. Aktuell wären das Echternach und Flaxweiler. Entscheide­nd ist am Ende der Performanc­e-Wert, also die durchschni­ttliche Spielstärk­e der Teams.

Lamhène ist sich sicher, dass Musko, Lavado, Tessy Gonderinge­r und Joël Kox bis zum Schluss alles geben werden. „Mehr denn je will diese Mannschaft jetzt gewinnen“, sagt der Präsident. „Es ist so etwas wie ein letzter Lauf. Vielleicht setzt der nahende Abschied ein paar extra Kräfte frei.“

: Wir hätten uns nicht mehr erträumen können. Es war für uns alle eine richtig schöne Zeit. Patrick Lamhène, Vereinsprä­sident

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Präsident Patrick Lamhène: „Wir hatten noch nie so hoch gespielt und waren deshalb bescheiden.“
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Fotos: Stéphane Guillaume Der Portugiese José Lavado ist einer der Pokalhelde­n von 2022.

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