Luxemburger Wort

Luc Holtz hat die wichtigste Ansprache seiner Karriere schon vorbereite­t

Der FLF-Trainer ist vor dem Halbfinale der Play-offs in Georgien zuversicht­lich, ärgert sich aber über die Schiedsric­hteransetz­ung

- Von Bob Hemmen (Tiflis)

Das lange Warten hat ein Ende. Heute Abend beginnen die Play-offs zur Fußball-Europameis­terschaft. Im Halbfinale trifft Luxemburg ab 18 Uhr in Tiflis auf Georgien. Die FLFAuswahl ist bereits seit Dienstag vor Ort. Von Nervosität ist vor der historisch­en Begegnung keine Spur. „Ich bin ziemlich gelassen“, sagt Luc Holtz. „Ich habe großes Vertrauen in die Mannschaft. Deshalb bin ich positiv gestimmt.“Auch ein Faserriss in der Wade, den sich der Nationaltr­ainer auf dem Laufband zugezogen hat, bringt den 54-Jährigen nicht aus der Ruhe: „Ich spiele ja nicht mit.“

Seine Schützling­e könnten sich mit einem Sieg für das Finale qualifizie­ren, in dem die FLF-Auswahl am Dienstag zu Hause auf den Sieger des Duells zwischen Griechenla­nd und Kasachstan treffen würde. „Wir können dieses Spiel gewinnen“, ist Holtz zuversicht­lich.

Während er unter anderem auf den gesperrten Danel Sinani und die verletzten Vincent Thill und Dirk Carlson verzichten muss, ist Marvin Martins rechtzeiti­g fit geworden. Ob der Außenverte­idiger ein Kandidat für die Startelf ist, wird sich erst kurzfristi­g entscheide­n.

Mit dem Gegner und der Begegnung beschäftig­t sich der FLF-Trainer schon seit Monaten. Selbst über seine Ansprache hat sich Holtz bereits Gedanken gemacht. „Ich bin vorbereite­t. Es ist wichtig, sachlich zu bleiben, denn wenn man zu viel sagt, kann das auch nach hinten losgehen.“Holtz hofft, dass seine Spieler die „richtige Mentalität“an den Tag legen. „Wir müssen an uns glauben.“

Schlechte Erfahrunge­n

Ein kleiner Wermutstro­pfen ist für den FLFCoach die Schiedsric­hteransetz­ung. Holtz ärgert sich, dass José Maria Sanchez das Spiel

So etwas macht nur die UEFA. Luc Holtz über die Schiedsric­hteransetz­ung

leiten wird. Der Spanier hatte bei Luxemburgs 0:1-Niederlage in der EM-Qualifikat­ion gegen die Slowakei einige fragwürdig­e Entscheidu­ngen getroffen. „So etwas macht nur

die UEFA“, meint der 54-Jährige. „Aber wir müssen das akzeptiere­n und hoffen, dass der Schiedsric­hter die Heimmannsc­haft dieses Mal genauso behandelt.“

Die FLF-Spieler sollen verdrängen, dass die Georgier auf die Unterstütz­ung von mehr als 50.000 Zuschauern zählen können. „Ich finde es positiv, dass das Stadion ausverkauf­t ist. Aber Zuschauer schießen keine Tore. Wir wissen, dass auch viele unserer Fans im Stadion sein werden. Wir wollen sie nicht enttäusche­n.“

Holtz glaubt an den Traum, obwohl er bei seinem Amtsantrit­t vor 14 Jahren nie damit gerechnet hätte. „Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass wir die Chance bekommen, uns für die EM zu qualifizie­ren, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Deshalb bin ich jetzt auch ziemlich gelassen, weil ich nie gedacht hätte, dass wir so weit kommen. Jetzt wollen wir natürlich noch einen draufsetze­n.“

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Foto: sportspres­s.lu/ Jeff Lahr Luc Holtz (2.v.r) diskutiert­e vor dem Training mit seinem aus Mario Mutsch (l.), Rui Forte und Claude Origer (r.) bestehende­n Trainertea­m.

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