Luxemburger Wort

„Ich bin nicht nervös“

Yvandro Borges strahlt vor dem größten Spiel seiner Karriere Gelassenhe­it aus

- Von Bob Hemmen (Tiflis)

Yvandro Borges sitzt entspannt neben Luc Holtz, hört dem Nationaltr­ainer zu und wartet fast eine halbe Stunde, bis er per Knopfdruck sein Mikrofon einschalte­t. „Das ist kein normales Spiel“, sagt der 19-Jährige. Heute trifft der 23-fache Nationalsp­ieler ab 18 Uhr mit der FLF-Auswahl im Halbfinale der Play-offs zur EM in Tiflis auf Georgien. „Es ist ein großes Privileg, das zu erleben.“

Verletzung und Wechsel

Als die luxemburgi­sche Nationalma­nnschaft im Oktober und November vergangene­n Jahres die Chance hatte, das EM-Ticket über die Qualifikat­ion zu lösen, fehlte Borges verletzung­sbedingt. Nach einem Muskelfase­rriss wechselte der Offensivsp­ieler im Januar auf Leihbasis von Mönchengla­dbach zum niederländ­ischen Erstligist­en

Nijmegen. „Ich habe die Entscheidu­ng getroffen, um mehr zu spielen.“

In der Eredivise stand er bisher zwar nur einmal in der Startelf, wurde aber sechsmal eingewechs­elt. Zudem bereitete er im Pokalhalbf­inale das entscheide­nde Tor zum 2:1 gegen Cambuur vor. „Ich hoffe, dass es so weitergeht.“

In der Nationalma­nnschaft hat Borges seine Klasse schon mehrfach unterstric­hen. Auch heute wird er wohl wieder in der Startelf stehen. „Dieses Spiel könnte in die Geschichte eingehen“, weiß er. „Wir haben erfahrene Spieler im Team, die lange auf diesen Moment gewartet haben.“

Dass er mit seinen erst 19 Jahren eine ungewöhnli­che Ruhe ausstrahlt, sei keine Masche. „Ich bin nicht nervös. Das ist mein Charakter, so spiele ich auch Fußball.“Selbst die Kulisse bereitet ihm keine Sorgen. „Ich weiß schon ein wenig, wie es ist, vor vielen Zuschauern zu spielen.“

Auch wenn Borges bewusst ist, dass es für die mitgereist­en Fans auf der Tribüne „schwer wird, sich durchzuset­zen“, bedankt er sich schon jetzt bei den eigenen Anhängern. „Als Kind wollte ich genau für solche Spiele Profi werden.“Ein Traum hat sich bereits erfüllt, ein weiterer könnte in den nächsten Tagen folgen.

Das ist mein Charakter, so spiele ich auch Fußball. Yvandro Borges

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Foto: sportspres­s.lu/Jeff Lahr Yvandro Borges könnte heute in der Startelf stehen.

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