Charel Hoffmann kehrt im Pokal zurück auf die große Bühne
Mit dem Escher VBC ist er im Final Four als Zweitligist der große Außenseiter. Der Pokal-Endspurt im Centre Atert startet mit den Halbfinals der Frauen
In der Liga auf Aufstiegskurs, im Pokal im Halbfinale: Für Charel Hoffmann und seine Mitspieler vom Escher VBC läuft im Volleyball derzeit alles nach Wunsch. Als einziger Zweitligist ist die Mannschaft im Final Four der Loterie Nationale Coupe de Luxembourg in Bartringen der Außenseiter. Sie kehrt ein knappes Jahr nach dem Abstieg aus der Novotel Ligue zurück ins Rampenlicht – zum Pokal-Endspurt im Centre Atert.
„Die Vorfreude ist allgemein groß“, sagt Hoffmann über die Stimmung in seinem Team. Es tritt am morgigen Freitag (18.30 Uhr), dem zweiten Tag des FinalFour-Events, gegen VB Echternach aus der Novotel Ligue an. Dass die Escher voraussichtlich mehr Aufmerksamkeit bekommen als in den vergangenen Monaten in der ersten Division (zweite Liga), ist ein willkommener Nebeneffekt der Halbfinal-Teilnahme. „Es ist auf jeden Fall cool, wieder vor einer größeren Kulisse zu spielen“, so Hoffmann.
Für ihn selbst ist es sogar ein bisschen wie ein Heimspiel. Hoffmann war früher mehrere Jahre für Volley Bartringen im Einsatz. Das Centre Atert, das im Januar nach der aufwendigen Renovierung wiedereröffnet wurde, ist der Schauplatz der diesjährigen Halbfinal- und Finalpartien. Für Hoffmann war es in seiner Bartringer Zeit von der Jugend bis 2020 ein zweites Zuhause gewesen.
Seit drei Jahren spielt der Außenangreifer für Esch. Er erlebte 2022/23 eine harte Saison. Esch kassierte eine Niederlage nach der anderen und schlitterte unaufhaltsam dem Abstieg entgegen. ExProfi Juan Blanco stand nicht mehr als Zuspieler zur Verfügung, weil er ins Traineramt gewechselt war. Die Umstellung machte der Mannschaft zu schaffen.
Abstieg als Neubeginn
Doch Hoffmann kann dem Abstieg auch Positives abgewinnen. Denn er hat beim Neuaufbau mit jungen einheimischen Spielern geholfen, die aus der U19 kamen. „Für sie wäre die Novotel Ligue ein zu großer Schritt gewesen“, sagt der Nationalspieler. Der 26-Jährige selbst gehört mit seinem Bruder Maxime, Kapitän Marc Dittgen und Valdir Delgado zur Gruppe der Novotel-Ligue-erfahrenen Leistungsträger, die nach dem Abstieg geblieben sind.
Mit den ehemaligen U19-Akteuren, beispielsweise Zuspieler Kylian Duarte, sowie Neuzugängen aus der zweiten und dritten Mannschaft ist nun ein Kollektiv entstanden, das seit dem zweiten Spieltag ungeschlagen ist und die Tabelle der ersten Division anführt. „Wir haben einige neue Spieler integriert. Ich glaube, dass sie eine gute Zukunft haben. Sie spielen zusammen mit starken Leuten wie Charel, Valdir, Maxime oder Marc. Wir haben eine gelungene Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern“, sagt Trainer Blanco. Er selbst ist in Esch mehrfach im Einsatz. Blanco ist auch Coach der Frauen, die zur aktuellen Saison in die Novotel Ligue aufstiegen.
Im Pokal warfen die Escher Männer den eine Klasse höher spielenden VC Belair in der ersten Runde aus dem Wettbewerb, dann den eigenen Ligakonkurrenten RSR Walferdingen. „Wir hatten auch Losglück“, weiß Blanco. Der Halbfinalgegner Echternach, Tabellensechster der Novotel Ligue, ist ebenfalls nicht die höchste Hürde, die im Final Four möglich gewesen wäre. Das zweite Halbfinale am morgigen Freitag ist nämlich das Topduell zwischen Titelverteidiger VC Strassen und dem VC Lorentzweiler, dem
Es ist auf jeden Fall cool, wieder vor einer größeren Kulisse zu spielen. Charel Hoffmann
Tabellenzweiten der regulären Saison in der Novotel Ligue.
Normalerweise ist der Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Spielklasse in Luxemburg groß, zumal in der Novotel Ligue auch die ausländischen Verstärkungen eine wichtige Rolle spielen. Esch erhält in der Pokalpartie jeweils vier Punkte pro Satz gutgeschrieben.
Wir hatten auch Losglück.
Juan Blanco
Charel Hoffmann ist optimistisch. „Ich glaube, unsere Chancen sind nicht so schlecht“, meint der Nationalspieler. In der Vorsaison seien die Spiele zwischen Esch und Echternach eher eng gewesen. Und die Mannschaft des Gegners sei überwiegend dieselbe wie damals. Mitentscheidend könnten das Selbstvertrauen und einzelne gut gezielte Bälle sein. „Kleinigkeiten können ein ganzes Spiel ausmachen“, so Hoffmann.
Während im Pokal-Halbfinale der Männer lediglich zwei der besten vier Teams der Meisterschaft vertreten sind, sind bei den Frauen alle Clubs am Start, die gerade noch am vergangenen Wochenende in der Vorschlussrunde der Novotel Ligue im Einsatz waren. Nur die Duelle sind andere.
Die Frauen sind bereits am heutigen Donnerstag im Centre Atert gefordert. Zunächst trifft der amtierende Meister Walferdingen auf Vize Gym Volley. Anschließend bekommt es Pokal-Titelverteidiger VC Mamer mit V80 Petingen zu tun. Die Endspiele finden am Samstagabend statt. Am Samstag und Sonntag werden auch die Finals in den Jugendkategorien und in der Coupe FLVB ausgespielt.