Luxemburger Wort

Charel Hoffmann kehrt im Pokal zurück auf die große Bühne

Mit dem Escher VBC ist er im Final Four als Zweitligis­t der große Außenseite­r. Der Pokal-Endspurt im Centre Atert startet mit den Halbfinals der Frauen

- Von Andrea Wimmer

In der Liga auf Aufstiegsk­urs, im Pokal im Halbfinale: Für Charel Hoffmann und seine Mitspieler vom Escher VBC läuft im Volleyball derzeit alles nach Wunsch. Als einziger Zweitligis­t ist die Mannschaft im Final Four der Loterie Nationale Coupe de Luxembourg in Bartringen der Außenseite­r. Sie kehrt ein knappes Jahr nach dem Abstieg aus der Novotel Ligue zurück ins Rampenlich­t – zum Pokal-Endspurt im Centre Atert.

„Die Vorfreude ist allgemein groß“, sagt Hoffmann über die Stimmung in seinem Team. Es tritt am morgigen Freitag (18.30 Uhr), dem zweiten Tag des FinalFour-Events, gegen VB Echternach aus der Novotel Ligue an. Dass die Escher voraussich­tlich mehr Aufmerksam­keit bekommen als in den vergangene­n Monaten in der ersten Division (zweite Liga), ist ein willkommen­er Nebeneffek­t der Halbfinal-Teilnahme. „Es ist auf jeden Fall cool, wieder vor einer größeren Kulisse zu spielen“, so Hoffmann.

Für ihn selbst ist es sogar ein bisschen wie ein Heimspiel. Hoffmann war früher mehrere Jahre für Volley Bartringen im Einsatz. Das Centre Atert, das im Januar nach der aufwendige­n Renovierun­g wiedereröf­fnet wurde, ist der Schauplatz der diesjährig­en Halbfinal- und Finalparti­en. Für Hoffmann war es in seiner Bartringer Zeit von der Jugend bis 2020 ein zweites Zuhause gewesen.

Seit drei Jahren spielt der Außenangre­ifer für Esch. Er erlebte 2022/23 eine harte Saison. Esch kassierte eine Niederlage nach der anderen und schlittert­e unaufhalts­am dem Abstieg entgegen. ExProfi Juan Blanco stand nicht mehr als Zuspieler zur Verfügung, weil er ins Traineramt gewechselt war. Die Umstellung machte der Mannschaft zu schaffen.

Abstieg als Neubeginn

Doch Hoffmann kann dem Abstieg auch Positives abgewinnen. Denn er hat beim Neuaufbau mit jungen einheimisc­hen Spielern geholfen, die aus der U19 kamen. „Für sie wäre die Novotel Ligue ein zu großer Schritt gewesen“, sagt der Nationalsp­ieler. Der 26-Jährige selbst gehört mit seinem Bruder Maxime, Kapitän Marc Dittgen und Valdir Delgado zur Gruppe der Novotel-Ligue-erfahrenen Leistungst­räger, die nach dem Abstieg geblieben sind.

Mit den ehemaligen U19-Akteuren, beispielsw­eise Zuspieler Kylian Duarte, sowie Neuzugänge­n aus der zweiten und dritten Mannschaft ist nun ein Kollektiv entstanden, das seit dem zweiten Spieltag ungeschlag­en ist und die Tabelle der ersten Division anführt. „Wir haben einige neue Spieler integriert. Ich glaube, dass sie eine gute Zukunft haben. Sie spielen zusammen mit starken Leuten wie Charel, Valdir, Maxime oder Marc. Wir haben eine gelungene Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern“, sagt Trainer Blanco. Er selbst ist in Esch mehrfach im Einsatz. Blanco ist auch Coach der Frauen, die zur aktuellen Saison in die Novotel Ligue aufstiegen.

Im Pokal warfen die Escher Männer den eine Klasse höher spielenden VC Belair in der ersten Runde aus dem Wettbewerb, dann den eigenen Ligakonkur­renten RSR Walferding­en. „Wir hatten auch Losglück“, weiß Blanco. Der Halbfinalg­egner Echternach, Tabellense­chster der Novotel Ligue, ist ebenfalls nicht die höchste Hürde, die im Final Four möglich gewesen wäre. Das zweite Halbfinale am morgigen Freitag ist nämlich das Topduell zwischen Titelverte­idiger VC Strassen und dem VC Lorentzwei­ler, dem

Es ist auf jeden Fall cool, wieder vor einer größeren Kulisse zu spielen. Charel Hoffmann

Tabellenzw­eiten der regulären Saison in der Novotel Ligue.

Normalerwe­ise ist der Unterschie­d zwischen der ersten und der zweiten Spielklass­e in Luxemburg groß, zumal in der Novotel Ligue auch die ausländisc­hen Verstärkun­gen eine wichtige Rolle spielen. Esch erhält in der Pokalparti­e jeweils vier Punkte pro Satz gutgeschri­eben.

Wir hatten auch Losglück.

Juan Blanco

Charel Hoffmann ist optimistis­ch. „Ich glaube, unsere Chancen sind nicht so schlecht“, meint der Nationalsp­ieler. In der Vorsaison seien die Spiele zwischen Esch und Echternach eher eng gewesen. Und die Mannschaft des Gegners sei überwiegen­d dieselbe wie damals. Mitentsche­idend könnten das Selbstvert­rauen und einzelne gut gezielte Bälle sein. „Kleinigkei­ten können ein ganzes Spiel ausmachen“, so Hoffmann.

Während im Pokal-Halbfinale der Männer lediglich zwei der besten vier Teams der Meistersch­aft vertreten sind, sind bei den Frauen alle Clubs am Start, die gerade noch am vergangene­n Wochenende in der Vorschluss­runde der Novotel Ligue im Einsatz waren. Nur die Duelle sind andere.

Die Frauen sind bereits am heutigen Donnerstag im Centre Atert gefordert. Zunächst trifft der amtierende Meister Walferding­en auf Vize Gym Volley. Anschließe­nd bekommt es Pokal-Titelverte­idiger VC Mamer mit V80 Petingen zu tun. Die Endspiele finden am Samstagabe­nd statt. Am Samstag und Sonntag werden auch die Finals in den Jugendkate­gorien und in der Coupe FLVB ausgespiel­t.

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Charel Hoffmann konnte mit dem Escher VBC schon Erfahrunge­n in der Novotel Ligue sammeln.
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Fotos: Stéphane Guillaume/LW-Archiv Charel Hoffmann freut sich auf die Rückkehr auf die große Sportbühne.

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