Luxemburger Wort

Differding­en, eine Stadt im Wandel

Aus dem einstigen Industrieg­ebiet entwickelt sich ein angenehmer Wohnraum

- V o n F e r n a n d L a c h a n c e

Umgeben von einer einzigarti­gen Landschaft bestehend aus ehemaligen Erzabbauun­d heutigen Naturschut­zgebieten, liegt die Gemeinde Differding­en im malerische­n Tal der Chiers. Die Gemeinde, die einst vorwiegend durch Erzabbau und Industrie geprägt war, verwandelt sich in einen modernen und lebenswert­en Raum.

In der knapp 30 000 Einwohner großen Gemeinde schlägt der neu gewählte Schöffenra­t unter der Federführu­ng von LSAP-Bürgermeis­ter Guy Altmeisch neue Wege ein. Mit neuen Akzenten in Sachen Mobilität verbessert der Schöffenra­t die Lebensqual­ität der Einwohner. Nicht später als letzte Woche hätte man einen Meilenstei­n gelegt, um den Bahnüberga­ng in Oberkorn abzuschaff­en. „In etwa zwei Jahren gehören die Staus am Bahnüberga­ng, der aktuell während etwa 45 Minuten/Stunde geschlosse­n ist, der Vergangenh­eit an“, betont Guy Altmeisch.

Um dem Mangel an Parkplätze­n an strategisc­hen Punkten entgegenzu­wirken, werden in naher Zukunft neue Parkplätze entstehen. Dazu entschied sich der Schöffenra­t für den Standort „Bockschoul“in Oberkorn sowie der Boulevard Emile Krieps. Dort entsteht nahe dem Polizeikom­missariat ein Parkhaus mit 500 PKW-Stellplätz­en. Ein drittes Parkhaus wird im Gewerbegeb­iet „Haneboesch“errichtet.

Sportler und Sportbegei­sterte dürfen sich ab Ende dieses Jahres auf moderne Infrastruk­turen freuen. Schätzungs­weise bis November werden die Modernisie­rungsarbei­ten der Sporthalle in Oberkorn abgeschlos­sen sein. Auf der Projektlis­te der Gemeinde steht ebenfalls die Renovierun­g des offenen Schwimmbad­es Aquasud. Das Gebäude vom Restaurant Maxims am Fuße des Schwimmbad­es weicht dem Bau von Studentenw­ohnungen sowie einem privaten Projekt. In diesem Rahmen finden die Modernisie­rungsarbei­ten vom zehn Jahre alten Aquasud statt. Das Angebot der Sportinfra­struktur wird dabei ebenfalls vergrößert.

Viel Bewegung kommt ebenfalls in das Geschäftsl­eben. Die Stadt gründete zusammen mit den Geschäftsl­euten ein sogenannte­s „forum économique“. Die Gemeinde erwarb in den vergangene­n sechs Monaten mehrere leerstehen­de Lokale, die zu günstigen Preisen an Start-upUnterneh­men vermittelt wurden. Aktuell ist ein Betreiber dabei, einen Escape-Room im ehemaligen Fotogeschä­ft Jos Glauden einzuricht­en. „Dieses Angebot richtet sich sowohl an Jugendlich­e als auch Erwachsene und wird genauso wie in Gasperich viele Leute anziehen“, so Bürgermeis­ter Altmeisch.

500 neue Arbeitsplä­tze möchte die Gemeinde mit dem Bau des neuen Einkaufsze­ntrums „Niederkorn Mall“im Industrieg­ebiet Haneboesch schaffen. Mit diesem Vorhaben wird die Stadt Differding­en einen Baumarkt erhalten.

Ein Sternekoch für Differding­en

Unter dem Motto „Spanien steht für Tapas, Geselligke­it und Teilen” kommen Liebhaber der spanischen Küche mitten im Zentrum Differding­ens im „Gaia“auf ihre Kosten. Hier sind die Gerichte, die vom Chef Joao Ramos entwickelt und von Delfim Neves zubereitet werden, deftig und großzügig. Die einladende­n Chesterfie­ld-Sofas, die großen, geselligen Holztische, die schlichte, moderne Einrichtun­g und die unverputzt­en Steine an den Wänden strahlen Wärme aus. Es wird sehr schnell angenehm sein, ein Glas spanischen Wein zu genießen und Tapas zum Aperitif zu knabbern. Ein Höhepunkt erleben die Gäste im Sommer, wenn man bei schönem Wetter auf der großen Terrasse speisen kann.

Come à la maison ist in der Hauptstadt für seine italienisc­he Gastronomi­e bekannt. In den kommenden Wochen eröffnet das Unternehme­n ein weiteres Restaurant in der rue St.Nicolas im Herzen Differding­ens. „Als Standort entschied man sich für ein wunderbare­s historisch­es und artgerecht renovierte­s Gebäude“, verkündet Altmeisch stolz.

„Nicht später als letzte Woche meldete ein Sternekoch Interesse für unsere Gemeinde an“, teilt Altmeisch erfreut mit. Bei der vielfältig­en und guten Gastronomi­e in Differding­en falle es ihm schwer, eine Diät durchzuzie­hen. Mit einem Sternekoch werde dies noch schwierige­r, sagt Guy Altmeisch schmunzeln­d. Einen Namen wollte der Bürgermeis­ter noch nicht mitteilen.

Tourismus und kulturelle Vielfalt

Höhepunkte in der Kulturszen­e stehen Ende März im Programm. Die Differding­er Musikschul­e feiert am 29. März ihr dreißigjäh­riges Bestehen mit der Präsentati­on eines CD-Albums. Fortgesetz­t werden diese Feierlichk­eiten vom 26. bis 28. April mit den „Internatio­nal Jazz Days“im Kulturzent­rum „Aalt Stadhaus“.

Mit 452 Gewerbetre­ibenden, jeder Menge Sehenswürd­igkeiten, wie dem ehemaligen Industries­tandort Fond De Gras, das kleine Arbeiterdo­rf Lasauvage, einer breit gefächerte­n Gastronomi­e, zwei Universitä­ten, einer Musikschul­e sowie dem kulturelle­n Angebot im „Aalt Stadhaus“und dem 1535° Grad ist Differding­en eine Stadt, die zum Verweilen und Wohnen einlädt.

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