Luxemburger Wort

Gekaperter Weltfrauen­tag

Demonstran­ten, die für „gerechten Frieden im Nahen Osten“eintreten, treten die Würde Anderer mit Füßen, kritisiert die Autorin

- Petra Stober, Gemeinde Rambrouch

In Luxemburg wurde der Weltfrauen­tag 2024 gekapert; von einer speziellen Interessen­gruppe mit einem irreführen­den Namen, laut dem man sich angeblich für einen „gerechten“Frieden im Nahen Osten einsetzt, am 8. März dann für die leidenden Frauen und Kinder in Gaza, die von dem Krieg der Hamas gegen Israel extrem betroffen sind.

Das ist ein legitimes Anliegen, aber der Auftritt der Gruppe – grölend, überdimens­ionierte Palästina-Fahnen schwenkend, menschenre­chts-verachtend­e Parolen gegen Israelis und Juden verbreiten­d, aggressivs­tes Verhalten an vorderster Front des Marsches – ist so nicht akzeptabel! Aber niemand griff ein. Die Polizei, so hieß es in dem im „Wort“vom 9. März veröffentl­ichten Bericht, habe ihnen diesen Logenplatz sogar zugewiesen. Das ist kaum zu glauben. Aber Fakt ist, dass die bedrohlich­en FreePalest­ine-Vertreter sich durchsetzt­en und die anderen Teilnehmer übertönten. Das „Wort“berichtete ausführlic­h über diese Schreihäls­e.

Es waren viele andere Frauengrup­pen dort, regionale, die für die Interessen und Rechte der Frauen hierzuland­e demonstrie­rten. Nichts dazu. Es war auch eine Gruppe dort, die die Rechte der brutal entführten, gefolterte­n und seit über 160 Tagen gefangen gehaltenen israelisch­en Frauen und Kinder einfordert­e. Auch von ihnen las man nichts.

Menschen, die für einen „gerechten Frieden im Nahen Osten“eintreten, treten die Würde unzähliger Anderer mit Füßen, schreien die berechtigt­e Forderung nach bedingungs­loser Freilassun­g aller Geiseln vom 7. Oktober nieder, sehen die misshandel­ten, vergewalti­gten israelisch­en Frauen gar nicht; die Ermordeten nicht, die Gefangenge­haltenen nicht, die Frauen Israels, deren Leben auch in sog. Friedensze­iten permanent bedroht und angegriffe­n werden, auch nicht.

End the silence – Aufzeigen, was Hamas-Täter und deren zivile Gefolgscha­ft israelisch­en Frauen, Kindern und Familien angetan haben und noch immer antun, jeden einzelnen qualvollen Tag, der vergeht! Diese Botschaft hätte Hoffnung gegeben, für die Gequälten ein Licht ausgesende­t, den Überlebend­en ein wenig Wärme spenden können auf ihrem unendlich langen Weg zurück in ein freies, würdevolle­s Leben in Sicherheit. Diese Botschaft hätte unserem Land an diesem Tag gut zu Gesicht gestanden.

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Foto: Gilles Kayser

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