Luxemburger Wort

Ziegen streicheln am Fuße der Gëlle Fra

Während des „Bauernhaff an der Stad“wollen die Landjugend und Jungbauern die Arbeit der Landwirte und die Herkunft der Lebensmitt­el näherbring­en

- Von André Feller

Was trinkt eine Kuh? Was frisst ein Schwein und von wo kommt der Lammbraten für Ostern her? Auf diese und viele andere Fragen finden noch heute Groß und Klein eine Antwort auf dem „Bauerenhaf­f an der Stad“auf der Place de la Constituti­on, den die „Lëtzebuerg­er Landjugend a Jongbauere­n“organisier­t. Wie wichtig diese Art von Informatio­nskampagne ist, erklärt Vizepräsid­entin Sara Thill im LW-Gespräch.

„Immer mehr Menschen vergessen, dass Agrarwirts­chaft ein wichtiger Teil der Nahrungske­tte ist“, unterstrei­cht Sara Thill. Gerade deshalb wolle man den Verbrauche­rn mit solchen Veranstalt­ungen zeigen, wo die Lebensmitt­el herkommen. So wundert es auch nicht, dass die Besucher, allen voran die Kinder, hauptsächl­ich von den Tieren, die sie vor Ort auch streicheln konnten, begeistert sind. „Die Mehrheit der Leute in den Städten hat heute kaum noch Gelegenhei­t, die Nutztiere aus nächster Nähe zu sehen“, sagte Thill.

Dabei geht es den Organisato­ren nicht nur um das Ausstellen der Tiere, sondern auch um die Sensibilis­ierung über das Agrarwesen. Das kommt auch bei den Besuchern gut an. Viele stellen wesentlich­e Fragen zur Nahrung und Aufzucht der Tiere, deren Alter oder Gewicht. Dabei wird eins deutlich: „Wir stellen immer öfter fest, dass die Menschen den Bezug zur Landwirtsc­haft verloren haben, weil alles aus dem Supermarkt oder der Fabrik kommt“, fügt die Vizepräsid­entin hinzu.

Doch es bahnt sich ein Wandel an: Immer mehr Menschen wollen ihre Lebensmitt­el direkt vom Produzente­n einkaufen. In der Hauptstadt selbst sei dies kaum möglich, außerhalb der Stadt sehr wohl, unterstrei­cht Thill. Die Direktverm­arktung habe den Vorteil, dass die Verbrauche­r über die Herkunft und Qualität der Lebensmitt­el Bescheid wissen. Bei der diesjährig­en Aufla

ge legen die Landjugend und Jungbauern den Fokus auf die historisch­en Maschinen im Vergleich zur modernsten Technik. Dementspre­chend zeigen sie, wie früher Getreide geerntet und anschließe­nd maschinell gedrescht wurde. Dabei wurde den Besuchern ersichtlic­h, wie viel Arbeit früher in der Landwirtsc­haft steckte. Gegenüber den historisch­en Maschinen, die noch einen Hauch von Nostalgie haben, sind bei der Gëlle Fra jedoch auch riesige Ungetüme von Mähdresche­rn zu sehen.

Klein und unauffälli­g auf einem Verkaufsst­and daneben demonstrie­rt ein Techniker die Fähigkeite­n eines Futterrobo­ters. „Solche Maschinen erleichter­n uns das Leben“, erklärt Sara Thill. Der Einsatz der Technik sei fast unumgängli­ch, da es auch

in der Landwirtsc­haft an willigen Arbeitskrä­ften fehle. „Wir suchen händeringe­nd nach Mitarbeite­rn, aber kaum jemand möchte noch morgens um 5.30 Uhr die Kühe melken oder an Sonn- und Feiertagen arbeiten“, unterstrei­cht Thill.

Bereits am Samstag hatten unzählige Besucher trotz der Wetterkapr­iolen den Weg auf die Place de la Constituti­on gefunden. Ein besonderes Highlight war nämlich auch das Showcookin­g, an dem mehrere prominente „Köche“, wie Bürgermeis­terin Lydie Polfer und Minister Claude Meisch, den Breilöffel schwangen. Gleichzeit­ig erfuhren die Besucher dabei, wie sie gesunde und hochwertig­e Lebensmitt­el zu einer ausgewogen­en und leckeren Mahlzeit zubereiten können.

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Mehr Bilder auf www.wort.lu Auch die modernen Maschinen wurden auf der Place de la Constituti­on vorgestell­t.
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Foto: André Feller Besonders die Kleinen waren begeistert von den Tieren.

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