Ist der Hype schon wieder vorbei? So geht es für die FLF-Auswahl weiter
Die luxemburgische Fußball-Nationalmannschaft blickt nach dem verpassten Finaleinzug nach vorn. Bereits morgen steht das nächste Spiel auf dem Programm
Die EM-Mission der luxemburgischen Fußball-Nationalmannschaft ist gescheitert. Seit Donnerstagabend steht fest, dass die FLF-Auswahl nicht an der Endrunde in Deutschland teilnehmen wird. Beim 0:2 gegen Georgien zeigten die Luxemburger eine durchwachsene Leistung. Doch was bleibt von der starken EM-Qualifikation und dem Hype um die Play-offs? Und wie geht es für die Nationalmannschaft weiter?
Bevor die FLF-Auswahl im September in die nächste Nations League startet, bestreitet das Team von Trainer Luc Holtz noch zwei Testspiele. Morgen treffen Laurent Jans und Co. ab 20.45 Uhr auf Kasachstan, das im Halbfinale der Play-offs in Griechenland mit 0:5 unterlag.
Hinter dem Einsatz von Mica Pinto steht nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung in Tiflis noch ein Fragezeichen. Maxime Chanot wird nicht im FLF-Kader stehen, dafür stößt Danel Sinani zum Team. Der 26-Jährige verpasste das Duell mit Georgien wegen einer Rotsperre.
Obwohl es sich um ein Testspiel handelt, gehen die Luxemburger mit einer Mission in die Partie. „Wer nicht spielen will, soll es lieber gleich sagen. Ich bin ein Wettkämpfer und liebe es, dieses Trikot zu tragen, und für unser Land aufzulaufen. Es ist unsere Pflicht, die Kampagne ordentlich zu Ende zu bringen. Das sind wir den Zuschauern schuldig“, sagt Torhüter Anthony Moris.
Mathias Olesen verspricht: „Wir wollen das Spiel zu 100 Prozent gewinnen. Damit würden wir uns bei den Fans bedanken, die in letzter Zeit wirklich toll waren.“Am 8. Juni bestreitet das FLF-Team ein weiteres Testspiel. Dann geht es in Brüssel gegen Belgien.
Neues Ziel
Erst im September können wieder Punkte gesammelt werden. In der Nations League trifft Luxemburg in der Gruppe 3 der Liga C auf Nordirland, Belarus und Bulgarien. „Wir versuchen, dort den ersten Platz zu holen, um vielleicht irgendwann wieder ein solches Play-off-Spiel bestreiten zu können“, erzählt Holtz.
Der bittere Abend in Tiflis könnte lehrreich gewesen sein, meint Moris. „Wir wachsen weiter zusammen, denn auch wenn die Niederlage sehr schmerzhaft war, bereitet sie uns auf die nächsten Aufgaben vor.“Auch Olesen blickt trotz des jüngsten Rückschlags zuversichtlich nach vorn: „Unser Team hat eine große Zukunft vor sich. Das war nicht das Ende, sondern erst der Anfang.“
Ob die fünf Siege sowie der dritte Platz in der EM-Qualifikation und die Teilnahme an den Play-offs die Fangemeinde des FLF-Teams nachhaltig vergrößern werden, zeigt sich erst in den kommenden Monaten.
Bevor klar war, dass Laurent Jans und Co. am morgigen Dienstag im Stade de Lu
Es ist unsere Pflicht, die Kampagne ordentlich zu Ende zu bringen. Das sind wir den Zuschauern schuldig. Anthony Moris, FLF-Keeper
xembourg kein Endspiel um das EM-Ticket, sondern nur ein Testspiel bestreiten würden, war die Partie ausverkauft. Nun konnte der Auswärtsblock in einen Familienblock umgewandelt werden, weil kaum Fans aus Kasachstan erwartet werden. Es wäre auch nicht verwunderlich, wenn viele Plätze leer bleiben würden. „Mal sehen, wie viele Leute im Stadion sein werden. Aber wir wollen das Spiel gewinnen und vor unseren eigenen Fans eine gute Leistung zeigen“, so Holtz.
In der Nations League wird die FLF-Auswahl wohl wieder vor vollen Rängen spielen. Denn auch wenn der Finaleinzug am Donnerstag verpasst wurde, zeigten die vergangenen Tage eines: Vermutlich war das Interesse an der luxemburgischen Fußball-Nationalmannschaft noch nie so groß wie jetzt. Kinder tragen FLF-Trikots, Leandro Barreiro und Co. sind Stars. Im ganzen Land strömten die Fans zum Public Viewing. Das gab es bisher nur bei großen EMund WM-Spielen.
Gerade deshalb will sich Moris von dem Rückschlag nicht unterkriegen lassen. „Wir haben jahrelang hart gearbeitet und dürfen jetzt nicht alles wegwerfen. Ab Dienstag können wir zeigen, dass es weitergeht.“