Luxemburger Wort

Mit Adrenalin und starkem Willen zum Hattrick

Mamers Volleyball­erinnen um Kapitänin Annalena Mach laufen im Pokal zur Bestform auf. Im Finale der Topteams feiern sie den ersten Saisonsieg gegen Walferding­en

- Von Andrea Wimmer

Für die Siegerinne­n gab es rote Rosen, passend zur Farbe der Trikots. Und natürlich den Pokal sowie die Medaillen. Annalena Mach und ihre Mitspieler­innen vom VC Mamer haben in der Coupe de Luxembourg abgeräumt und erneut gezeigt, dass sie eine Pokal-Mannschaft sind. Ihnen gelang der Titel-Hattrick, der dritte Erfolg in diesem Wettbewerb hintereina­nder. „Es ist schön, weil so viele Emotionen im Spiel sind“, sagte die Kapitänin über den Abend im Centre Atert in Bartringen.

Im Pokal laufen Mamers Volleyball­erinnen offenbar immer wieder zur Bestform auf. Am Samstag besiegten sie Serienmeis­ter RSR Walferding­en mit 3:0. „Wenn es nur eine Chance gibt und wir mit dem Rücken zur Wand stehen, das liegt uns irgendwie“, meinte Vanessa Koos über die besondere Beziehung der Mamer-Frauen zur Loterie Nationale Coupe de Luxembourg.

Walferding­en nicht vom Glück begünstigt

Dass sie aber ausgerechn­et im Topduell gegen Walferding­en nicht mehr als drei Sätze für den Sieg brauchten, war überrasche­nd. Mamer hatte diesen Gegner zwar in den vergangene­n beiden Saisons schon jeweils im Pokal bezwungen, in der aktuellen Spielzeit aber noch nicht. „Ein 3:0 haben wir definitiv nicht erwartet. Wir hatten uns auf ein längeres Spiel eingestell­t. Den Unterschie­d hat unser Energielev­el ausgemacht. Wir haben von Anfang an daran geglaubt und Druck gemacht, vor allem beim Aufschlag“, erklärte Koos. 25:19, 25:19 und 25:23 lauteten die Satzergebn­isse.

„Zum Schluss wurde es nochmal ziemlich eng. Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ich hatte schon ein bisschen Angst, weil die vergangene­n Wochen ein großes Auf und Ab waren. Ich hatte Sorge, dass wir wieder in ein Loch fallen“, erzählte Mach. Mamer hatte eine schwierige Saison.

Die Hauptzuspi­elerin Lindsay DowdBraas verletzte sich, Marie Reiterova übernahm. Im Halbfinale der Novotel Ligue kämpfte sich die Mannschaft an drei intensiven Wochenende­n gegen Gym Volley in die Endspielse­rie. Es war eine anstrengen­de Zeit. „Ich war im Pokal ziemlich platt. Aber mit dem Adrenalin gibt man alles“, meinte Mach.

Offenbar hatte ihr Team aber noch mehr Kräfte übrig als der Finalgegne­r. Für Walferding­en war es bitter. Die Mannschaft, die alle Meistertit­el seit 2017 geholt hatte, war in der regulären Saison bis zum Beginn der Play-offs ungeschlag­en gewesen. Dann begann das Pech. Kapitänin Nathalie Braas fehlte in zwei Halbfinals­pielen der Novotel Ligue wegen einer Erkrankung. Nach einer überrasche­nden 2:3-Niederlage in der Meistersch­aft gegen V80 Petingen kehrte die Zuspieleri­n im dritten Duell zurück und half ihrer Mannschaft beim Einzug in die Endspielse­rie. Betty Hoffmann musste in jener Partie sowie im

Pokal-Halbfinale gegen Gym am Donnerstag aus berufliche­n Gründen passen. Die starke Universals­pielerin Polina Bratuhhina-Pitou war im Saisonends­purt gesundheit­lich angeschlag­en.

Wiedersehe­n im Meistersch­aftsfinale

„Die Physis war mitentsche­idend für die Niederlage. Die Mannschaft hat in den letzten Spielen sehr viel gegeben und sich nach dem Pokal-Halbfinale am Donnerstag nicht gut erholen können“, sagte Walferding­ens Trainer Laurent van Elslande. „Ich suche aber nicht nach Entschuldi­gungen. Mamers Leistung war sehr gut.“

Der Pokal schien Walferding­en in der jüngeren Vergangenh­eit kein Glück zu bringen. 2019 hatte ihn die Mannschaft letztmals gewonnen. Dann fand er coronabedi­ngt zweimal nicht statt. 2022 und 2023 scheiterte Walferding­en jeweils bereits vor dem Finale an Mamer.

In der Meistersch­aft war es umgekehrt. Während Braas und Co. sechsmal in Serie Champion wurden, wartet Mamer seit 2016 auf einen Titel in der Novotel Ligue. Das soll sich demnächst ändern, wenn es nach dem Willen der Pokalsiege­rinnen geht. „Im Kopf haben wir immer noch die Meistersch­aft. Darauf arbeiten wir das ganze Jahr hin. Wir sind jetzt immerhin schon weiter als in der vergangene­n Saison“, sagte Mach.

Mamer ist im Liga-Finale, nachdem zuvor zweimal in der Vorschluss­runde Endstation gewesen war. Ab dem zweiten April-Wochenende stehen sich Walferding­en und Mamer wieder gegenüber, dann in einer Best-of-three-Serie. Das ist eine andere Herausford­erung als ein Pokalduell.

: Ich hatte Sorge, dass wir wieder in ein Loch fallen. Annalena Mach, Mamer-Kapitänin

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Foto: Christian Kemp Für Mamer ist es der dritte Pokal-Erfolg in Serie.

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