Mit Adrenalin und starkem Willen zum Hattrick
Mamers Volleyballerinnen um Kapitänin Annalena Mach laufen im Pokal zur Bestform auf. Im Finale der Topteams feiern sie den ersten Saisonsieg gegen Walferdingen
Für die Siegerinnen gab es rote Rosen, passend zur Farbe der Trikots. Und natürlich den Pokal sowie die Medaillen. Annalena Mach und ihre Mitspielerinnen vom VC Mamer haben in der Coupe de Luxembourg abgeräumt und erneut gezeigt, dass sie eine Pokal-Mannschaft sind. Ihnen gelang der Titel-Hattrick, der dritte Erfolg in diesem Wettbewerb hintereinander. „Es ist schön, weil so viele Emotionen im Spiel sind“, sagte die Kapitänin über den Abend im Centre Atert in Bartringen.
Im Pokal laufen Mamers Volleyballerinnen offenbar immer wieder zur Bestform auf. Am Samstag besiegten sie Serienmeister RSR Walferdingen mit 3:0. „Wenn es nur eine Chance gibt und wir mit dem Rücken zur Wand stehen, das liegt uns irgendwie“, meinte Vanessa Koos über die besondere Beziehung der Mamer-Frauen zur Loterie Nationale Coupe de Luxembourg.
Walferdingen nicht vom Glück begünstigt
Dass sie aber ausgerechnet im Topduell gegen Walferdingen nicht mehr als drei Sätze für den Sieg brauchten, war überraschend. Mamer hatte diesen Gegner zwar in den vergangenen beiden Saisons schon jeweils im Pokal bezwungen, in der aktuellen Spielzeit aber noch nicht. „Ein 3:0 haben wir definitiv nicht erwartet. Wir hatten uns auf ein längeres Spiel eingestellt. Den Unterschied hat unser Energielevel ausgemacht. Wir haben von Anfang an daran geglaubt und Druck gemacht, vor allem beim Aufschlag“, erklärte Koos. 25:19, 25:19 und 25:23 lauteten die Satzergebnisse.
„Zum Schluss wurde es nochmal ziemlich eng. Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ich hatte schon ein bisschen Angst, weil die vergangenen Wochen ein großes Auf und Ab waren. Ich hatte Sorge, dass wir wieder in ein Loch fallen“, erzählte Mach. Mamer hatte eine schwierige Saison.
Die Hauptzuspielerin Lindsay DowdBraas verletzte sich, Marie Reiterova übernahm. Im Halbfinale der Novotel Ligue kämpfte sich die Mannschaft an drei intensiven Wochenenden gegen Gym Volley in die Endspielserie. Es war eine anstrengende Zeit. „Ich war im Pokal ziemlich platt. Aber mit dem Adrenalin gibt man alles“, meinte Mach.
Offenbar hatte ihr Team aber noch mehr Kräfte übrig als der Finalgegner. Für Walferdingen war es bitter. Die Mannschaft, die alle Meistertitel seit 2017 geholt hatte, war in der regulären Saison bis zum Beginn der Play-offs ungeschlagen gewesen. Dann begann das Pech. Kapitänin Nathalie Braas fehlte in zwei Halbfinalspielen der Novotel Ligue wegen einer Erkrankung. Nach einer überraschenden 2:3-Niederlage in der Meisterschaft gegen V80 Petingen kehrte die Zuspielerin im dritten Duell zurück und half ihrer Mannschaft beim Einzug in die Endspielserie. Betty Hoffmann musste in jener Partie sowie im
Pokal-Halbfinale gegen Gym am Donnerstag aus beruflichen Gründen passen. Die starke Universalspielerin Polina Bratuhhina-Pitou war im Saisonendspurt gesundheitlich angeschlagen.
Wiedersehen im Meisterschaftsfinale
„Die Physis war mitentscheidend für die Niederlage. Die Mannschaft hat in den letzten Spielen sehr viel gegeben und sich nach dem Pokal-Halbfinale am Donnerstag nicht gut erholen können“, sagte Walferdingens Trainer Laurent van Elslande. „Ich suche aber nicht nach Entschuldigungen. Mamers Leistung war sehr gut.“
Der Pokal schien Walferdingen in der jüngeren Vergangenheit kein Glück zu bringen. 2019 hatte ihn die Mannschaft letztmals gewonnen. Dann fand er coronabedingt zweimal nicht statt. 2022 und 2023 scheiterte Walferdingen jeweils bereits vor dem Finale an Mamer.
In der Meisterschaft war es umgekehrt. Während Braas und Co. sechsmal in Serie Champion wurden, wartet Mamer seit 2016 auf einen Titel in der Novotel Ligue. Das soll sich demnächst ändern, wenn es nach dem Willen der Pokalsiegerinnen geht. „Im Kopf haben wir immer noch die Meisterschaft. Darauf arbeiten wir das ganze Jahr hin. Wir sind jetzt immerhin schon weiter als in der vergangenen Saison“, sagte Mach.
Mamer ist im Liga-Finale, nachdem zuvor zweimal in der Vorschlussrunde Endstation gewesen war. Ab dem zweiten April-Wochenende stehen sich Walferdingen und Mamer wieder gegenüber, dann in einer Best-of-three-Serie. Das ist eine andere Herausforderung als ein Pokalduell.
: Ich hatte Sorge, dass wir wieder in ein Loch fallen. Annalena Mach, Mamer-Kapitänin