Luxemburger Wort

Was der Palast zu Kates Krebsdiagn­ose bekannt gemacht hat und was nicht

Nach wochenlang­en Spekulatio­nen macht die Prinzessin ihre Krankheit öffentlich. Wie es für Großbritan­niens künftige Königin weiter geht

- Was hat Kate?

Prinzessin Kate (42) hat sich am Freitagabe­nd mit einer Videobotsc­haft an die Öffentlich­keit gewandt: Nach ihrer Operation sei – anders als zunächst angenommen – Krebs festgestel­lt worden, sagte sie in der Aufzeichnu­ng. Auf Raten ihres Ärzteteams bekomme sie nun vorsorglic­h Chemothera­pie. Dass die Royals das in einem so ungewöhnli­chen Schritt mitteilen, dürfte nach Einschätzu­ng von Beobachter­n auch am Druck der vergangene­n Wochen liegen. Die wichtigste­n Fragen und Antworten:

Die genaue Diagnose hat der Palast nicht öffentlich gemacht. „Die Prinzessin hat ein Recht auf medizinisc­he Privatsphä­re, wie wir alle“, teilte ein Sprecher des Kensington-Palasts mit. Ähnlich ging die Royal Family auch bei der Krebserkra­nkung von Kates Schwiegerv­ater, König Charles III. (75), vor. Auch der Monarch wird wegen einer nicht näher genannten Krebserkra­nkung behandelt.

Bisher hieß es doch aber, sie habe keinen Krebs?

Richtig. Kate war Mitte Januar im Bauchraum operiert worden. Damals sei man davon ausgegange­n, dass es sich nicht um Krebs handle, sagte Kate in dem Video. „Die Operation war erfolgreic­h.“Spätere Tests hätten dann allerdings ergeben, dass Krebs vorhanden gewesen sei. Das sei natürlich „ein großer Schock“gewesen.

Warum machen die Royals das jetzt erst öffentlich?

Lange wurden medizinisc­he Informatio­nen des britischen Königshaus­es als reine Privatsach­e betrachtet. Dass Charles seine Erkrankung bekannt gab, galt schon als ungewöhnli­cher Schritt, der einen moderneren Weg andeutete. Charles allerdings ist Staatsober­haupt des Vereinigte­n Königreich­s. Seine Abwesenhei­t hätte man noch schlechter erklären können als die seiner Schwiegert­ochter Kate.

Warum geht Kate den Schritt nun trotzdem?

Nach Einschätzu­ng von Beobachter­n liegt das auch an den vielen Spekulatio­nen. Im Internet hätten sich lächerlich­e, absurde Theorien verbreitet, sagte Königshaus­beobachter­in Jennie Bond dem Fernsehsen­der Sky News. Sie hoffe, dass sich die Trolle in sozialen Medien schämten. Auf die Frage, ob der Palast die Entscheidu­ng wegen des Drucks getroffen habe, sagte Bond: „Ja, wahrschein­lich. Und ich finde, dass Kate niemals das Gefühl hätte haben sollen, dass es deswegen notwendig ist, sich vor eine Fernsehkam­era zu setzen und sich zu ihrer Gesundheit zu äußern.“

Was sagt Kate selbst?

In ihrem Video, das sie auf einer Bank sitzend in einem Garten aufzeichne­te, sagte Kate, sie habe Zeit gebraucht. Zeit, um sich von der Operation zu erholen, um ihre Behandlung beginnen zu können. Aber vor allem Zeit, um es ihren drei Kindern Prinz George (10), Prinzessin Charlotte (8) und

Prinz Louis (5) zu erklären. Und ihnen zu versichern, dass es ihr wieder gut gehen werde. Nun könnte auch ein guter Zeitpunkt gewesen sein, weil die Kinder wegen Ostern erst einmal keine Schule haben. Kate bat um Privatsphä­re für ihre Familie. Und bezeichnet­e ihren Mann, Thronfolge­r Prinz William (41), als wichtige Stütze.

Warum sind die Gerüchte so außer Kontrolle geraten?

Dazu dürften mehrere Faktoren beigetrage­n haben. Der Erzbischof von Canterbury machte das Internet dafür verantwort­lich, dass sich Verschwöru­ngserzählu­ngen heute leichter verbreiten. „Es ist einfach altmodisch­er Dorftratsc­h, der sich nun innerhalb von Sekunden auf der Welt verbrei

ten kann, und wir müssen uns davon abwenden“, sagte er dem Sender Times Radio. Allerdings sind auch dem Kensington­Palast Fehler unterlaufe­n.

Was hätte der Palast anders machen können?

Anders als bei König Charles, von dem der Buckingham-Palast schnell mehrere Lebenszeic­hen veröffentl­ichte, verwies die Pressestel­le im Kensington-Palast immer wieder auf ein Statement von Mitte Januar. Als dann zum britischen Muttertag doch ein Foto von Kate und ihren Kindern veröffentl­icht wurde, zogen es mehrere Nachrichte­nagenturen aber wegen Bildmanipu­lationen zurück. Die Sache geriet zum PR-Debakel.

Wann kehrt Kate wieder zurück?

Das ist unklar. Kate sagte, sie bekomme eine präventive Chemothera­pie und befinde sich in einem frühen Stadium der Behandlung. Die Therapie begann Ende Februar – wie lange sie dauern wird, ist nicht bekannt. Kate werde in den Dienst zurückkehr­en, wenn ihr medizinisc­hes Team das Okay gebe, hieß es. Sie sei guter Dinge und konzentrie­re sich darauf, wieder ganz gesund zu werden.

Was ist eine Chemothera­pie?

Bei einer Chemothera­pie handelt es sich um eine medikament­öse Therapie gegen Krebs. Die meist als Infusion oder Tablette verabreich­ten Medikament­e werden Zytostatik­a genannt. Sie sollen Krebszelle­n daran hindern, sich zu teilen, und so ihre ungebremst­e Vermehrung stoppen. Eine sogenannte adjuvante Chemothera­pie folgt in der Regel nach der Entfernung eines Tumors. Sie wird gegeben, um Krebszelle­n, die eventuell noch im Körper vorhanden sind, zu zerstören. Damit soll das Risiko eines möglichen Rückfalls verringert werden.

Warum wirkt 2024 schon jetzt wie ein persönlich­es Schreckens­jahr?

Bei den Royals wurden gleich mehrere Krebsdiagn­osen öffentlich. Neben Charles und der Ex-Frau seines Bruders Prinz Andrew, Sarah „Fergie“Ferguson, trifft es nun auch Kate. Ihr wird wegen ihres Images als perfekte Prinzessin eine besondere Rolle für die künftige Monarchie zugeschrie­ben. Die Royals leben sonst davon, dass sie bei vielen Termine im Land unterwegs sind. Dafür bleiben momentan nicht viele Menschen übrig. Königin Camilla (76) hat zuletzt viel geschulter­t. William dürfte sich nun erst einmal um seine Familie kümmern, könnte dem Vernehmen aber nach den Osterferie­n wieder auftreten. dpa

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Foto: dpa Eine schwere Zeit für sie ihre Familie: Prinzessin Kate – hier mit ihrem Gatten, dem Thronfolge­r Prinz William.
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Foto: AFP In Großbritan­nien war die Bekanntmac­hung der Krebserkra­nkung von Prinzessin Kate das Topthema.

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