Martine Hansen startet durch
Buntes Gemisch: Die beliebtesten Politiker kommen aus fünf verschiedenen Parteien. In den Top Ten sind vier Minister
Nicht nur im Amt, auch im Politmonitor: Der neue Jean Asselborn heißt Xavier Bettel. Der DP-Außenminister, der als Premierminister noch ein Abonnement für Platz 3 hatte, setzt sich jetzt vor Paulette Lenert (LSAP) und führt im neuen Politmonitor die Riege der zehn Bestplatzierten an. 100 Prozent Bekanntheit – das erreicht sonst keiner.
Die ehemalige Gesundheitsministerin und LSAP-Spitzenkandidatin für die Nationalwahlen hält sich wacker auf dem zweiten Platz. Auch wenn Lenert weder an erster Front für die Fraktion antreten wollte, noch für die Europawahlen, sondern eher in die zweite Reihe abtauchte, profitiert sie noch immer vom Beliebtheits-Bonus aus der Covid-Zeit.
Premierminister Luc Frieden (CSV), der nach zehn Jahren Politik-Abstinenz im vergangenen Jahr erstmals wieder abgefragt wurde und auf Anhieb Platz 5 belegte, schiebt sich im Vergleich zum letzten Politmonitor, das im Juli 2023 abgefragt wurde, vor Lydie Polfer (DP) auf den dritten Platz. Um neun Punkte legte er zu.
Die Hauptstadtbürgermeisterin ist die große Verliererin in der Umfrage: Sie bleibt weiterhin auf dem vierten Platz, muss aber ein Minus von zehn Punkten verbuchen, das sich gleichermaßen bei Sympathie wie auch bei Kompetenz niederschlägt. Allerdings wurden die letzten Werte kurz nach den Gemeindewahlen abgefragt, als sie stark in der Öffentlichkeit stand.
Ihr folgt Wirtschaftsminister Lex Delles (DP) auf den Fersen, der in der letzten Regierung schon für den Mittelstand zuständig war. Er kann sich um sechs Punkte und zwei Plätze verbessern. Hinter ihm rangeln sich gleich vier Politiker mit demselben Score von 56 Punkten. Darunter die Senkrechtstarterin Martine Hansen (CSV): Die Landwirtschaftsministerin bringt es mit zwölf Punkten mehr und zwölf Plätzen weniger auf Anhieb unter die besten Zehn. Während Sven Clement (Piraten) und Taina Bofferding (LSAP) ihr Ranking mehr oder weniger verteidigen, springt Sam Tanson von den Grünen um sechs Plätze und sieben Punkte nach vorn.
Die CSV-Politiker legen am meisten zu
Mit jeweils drei Politikern in den Top Ten müssen sich die Regierungsparteien zufriedengeben. Bei der CSV macht Chamberpräsident Claude Wiseler das Trio voll, er fällt allerdings von Platz 8 auf Platz 10 ab. Mobilitäts-, Gleichstellungs- und Verteidigungsministerin Yuriko Backes (DP) verpasst einen Spitzenplatz nur knapp. Zehn Politiker aus fünf Parteien – insgesamt gestalten sich die Top Ten sehr bunt.
Die CSV hat die meisten Politiker aufzuweisen, die am meisten dazu gewinnen. Von Luc Frieden und Martine Hansen abgesehen sticht Finanzminister Gilles Roth hervor. Zehn Punkte mehr bescheren ihm einen Sprung im Ranking um elf Plätze auf den 15. Rang. Acht Punkte und 17 Plätze sind es für Justizministerin Elisabeth Margue. Innenminister Léon Gloden, der bislang vor allem mit dem Bettelverbot für Schlagzeilen sorgte, kann weder Gewinne noch Verluste einfahren. Einzig Umweltminister Serge Wilmes sowie Arbeitsminister Georges Mischo schwächeln mit Verlusten von jeweils zwei Punkten.
Grün zieht wieder. Zumindest die vier grünen Oppositionspolitiker schneiden gemessen am steilen Absturz ihrer Partei bei den Nationalwahlen sehr passabel ab. Neben der guten Platzierung von Sam Tanson gewinnt François Bausch acht Punkte und zehn Plätze dazu und teilt sich Rang 12 mit Serge Wilmes. Joëlle Welfring bleibt im Mittelfeld, aber das Schlusslicht der letzten Abfrage, der grüne Co-Parteipräsident und jetzige Abgeordnete, Meris Sehovic kann acht Punkte dazu gewinnen.
Liz Braz ist das neue Gesicht mit der besten Platzierung
Betrachtet man sich die Newcomer, so fällt vor allem die junge LSAP-Abgeordnete Liz Braz und ihre hohen Sympathiewerte auf. Sie kommt mit 48 Punkten auf Anhieb auf Platz 14 und lässt bekannte Parteigrößen, wie die beiden Co-Parteivorsitzenden Francine Closener und Dan Biancalana sowie den ehemaligen Wirtschaftsminister Franz Fayot weit hinter sich. Schwer tun sich da
Die Hauptstadtbürgermeisterin Lydie Polfer ist die große Verliererin in dieser Umfrage.
Die CSV hat die meisten Politiker aufzuweisen, die am meisten dazu gewinnen.
gegen noch die beiden DP-Minister, Forschungs- und Hochschulministerin Stéphanie Obertin sowie Kulturminister Eric Thill. Beide kommen allerdings auch beim Bekanntheitsgrad nur auf 61 Punkte, da bleibt noch Luft nach oben. Allein der junge Nachwuchspolitiker Alex Donnersbach und der Escher Bürgermeister Christian Weis von der CSV bringen noch weniger Notorität auf die Waage. Das schlechte Abschneiden der ADR-Politiker Fernand Kartheiser und Fred Keup kann derweil nicht an mangelnder Bekanntheit liegen, beide kommen hier auf 90 und 89 Punkte.