Luxemburger Wort

Wie aus dem Waschbrett­bauch ein Waschbärba­uch wurde

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Heute vor 217 Jahren meldete der US-Amerikaner Nathaniel Briggs ein Patent für eine Maschine zum Wäschewasc­hen an. Ein Mann hat die Waschmasch­ine erfunden? Klar, Wäschewasc­hen war schon immer Männersach­e.

Ich gebe zu, dass die Kenntnis dieser historisch­en Tatsache bei mir bisher in eine Bildungslü­cke gefallen war. Letztere schloss sich jedoch, als ich auf der Suche nach einem Thema für dieses Gazettchen in der Fachlitera­tur stöberte.

Offenbar wurden schon im alten Ägypten männliche Sklaven dazu abgestellt, schmutzige Textilien in Flüssen mit den Füßen zu treten, und gegen Steine zu schlagen, um sie zu reinigen: ein Kraftakt. Das war auch bei den alten Römern nicht anders. Immerhin hatten die schon ein wirksames Mittel gegen Flecken: Urin. Trotz dieser „Erleichter­ung“blieb

Ich schließe mal von mir auf andere.

das Wäschewasc­hen eine kräftezehr­ende Angelegenh­eit. Auch mit der Waschmasch­ine von Nathaniel

Briggs wurde das Wäschewasc­hen nicht wirklich einfacher. Zwar war diese Tätigkeit seit dem Mittelalte­r keine reine Männersach­e mehr, aber sie bedurfte immer noch einiger Anstrengun­g. Denn die Briggsche Waschmasch­ine wurde keineswegs von einem Motor angetriebe­n. Die Wäsche musste mehrmals von Hand zwischen gegeneinan­der laufende Walzen geschoben werden. Später entwickelt­en Carl Miele und Reinhard Zinkann ein Waschfass mit Rührwerk. Die erste vollautoma­tische Waschmasch­ine kam erst 1951 auf den Markt.

Wir halten fest: Früher war Wäschewasc­hen anstrengen­d, heute nicht mehr ganz so sehr. Früher waren es Männer mit Waschbrett­bauch, die am Nil Wäsche gegen Steine schleudert­en, heute tragen Männer eher Waschbärba­uch. Ich schließe mal von mir auf andere. Wenn da kein Zusammenha­ng besteht? Luc

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