Danel Sinani sendet Botschaft an St. Pauli
Gegen Kasachstan kehrt der FLF-Leistungsträger mit einem starken Auftritt zurück. Die vergangenen Wochen waren für den Nationalspieler nicht einfach
Hinter Danel Sinani liegen emotionale Tage. Der 26-jährige Offensivspieler verpasste das bislang wichtigste Spiel der Verbandsgeschichte rotgesperrt. „Es war unfassbar bitter, dass ich der Mannschaft in Georgien nicht helfen konnte. Seit dem Platzverweis in Liechtenstein habe ich nur an diese Partie gedacht. Das war schwierig zu verarbeiten. Es war enttäuschend, denn ich wollte unbedingt bei dieser wichtigen Begegnung dabei sein“, offenbarte Sinani.
Weil der deutsche Zweitligist St. Pauli ihm keine Freigabe erteilte, konnte der Offensivspieler das Team auch nicht vor Ort unterstützen. Mitgefiebert hat Sinani dennoch. „Ich habe in Hamburg RTL geschaut und der Mannschaft die Daumen gedrückt.“
Beim FC St. Pauli durchlebt Sinani ebenfalls eine schwierige Phase. Seit November wartet er in der zweiten Bundesliga auf einen Einsatz. Sein letztes Pflichtspiel für die Profi-Mannschaft hat er Ende Januar beim Pokal-Aus gegen Düsseldorf bestritten. Damals rettete der eingewechselte Sinani seine Mannschaft unmittelbar vor Spielende mit einer Flanke aus dem Halbfeld ins Elfmeterschießen. An seiner Ausgangssituation änderte dies jedoch nichts. Zuletzt lief der 26Jährige zweimal für die zweite Mannschaft in der Regionalliga auf.
Vorbereiter und Torschütze
Wie wertvoll Sinani für eine Mannschaft sein kann, bewies er einmal mehr am Dienstagabend im Stade de Luxembourg. Der Offensivspieler war für das Testspiel gegen Kasachstan (2:1) einsatzberechtigt und lieferte ab. Nach dem frühen 0:1-Rückstand entwickelte sich Sinani in einem immer stärker aufspielenden Kollektiv zu einem der großen Aktivposten. Der 26-Jährige präsentierte sich gewohnt zweikampfstark, glänzte mit guten Spielverlagerungen und sorgte mit seinen Laufwegen von außen ins Zentrum immer wieder für Torgefahr.
Auf diese Weise leitete Sinani auch den Ausgleichstreffer von Gerson Rodrigues ein (24.‘), den er am Ende mit einer gefühlvollen Flanke selbst vorbereitete. Nachdem Sinani anschließend gleich zweimal am Aluminium gescheitert war, krönte er seinen starken Auftritt unmittelbar vor der Halbzeitpause mit dem Siegtreffer. Ein abgefälschter Distanzschuss bescherte ihm sein 13. Tor für die FLF-Auswahl.
Ein Auftritt, der den luxemburgischen Fans noch einmal vor Augen führte, wie sehr sein Fehlen im Georgien-Spiel schmerzte. Sinanis Bedeutung für die FLF-Auswahl unterstrich auch Nationaltrainer Luc Holtz nach dem Spielende. „Die vergangenen Länderspiele lagen vier Monate zurück und wir hatten kaum Zeit, um die Partie gegen Georgien vorzubereiten. Das tat uns nicht gut. Gegen Kasachstan hat man nun wieder unsere Spielprinzipien erkannt. Zudem hat man einfach gesehen, wie wertvoll Danel Sinani, besonders im Ballbesitz, für unser Spiel ist. Wenn er mit Spielern wie Kiki (Christopher Martins) und Leo (Leandro Barreiro) auf engstem Raum kombiniert, ist das nicht nur schön anzuschauen, sondern auch effektiv.“
Hoffnung auf mehr Einsätze
Sinani selbst hat gegen Kasachstan sichtlich Selbstvertrauen getankt. „Wir haben eine gute Reaktion auf das Georgien-Spiel gezeigt. Das waren wir unseren Fans schuldig. Mir persönlich tat die Partie sehr gut. Ich bin immer bereit, wenn ich gebraucht werde und es macht einfach Spaß, mit diesem Team zu spielen. Wir werden nun in der kommenden NationsLeague-Kampagne wieder voll angreifen und versuchen, Erster zu werden.“Zunächst möchte er jedoch mit St. Pauli den Aufstieg in die Bundesliga schaffen. „Natürlich würde ich gerne häufiger spielen, aber am Ende zählt nur das Team. Wir sind derzeit Tabellenführer und ich würde mich sehr über den Aufstieg freuen.
: Natürlich würde ich gerne häufiger spielen, aber am Ende zählt nur das Team. Danel Sinani
Es bleiben noch acht Spiele und ich werde weiter hart arbeiten. Denn ich muss bereit sein, wenn ich meine Gelegenheit bekomme.“
Sinanis Leistung gegen Kasachstan dürfte seine Chancen auf mehr Einsatzzeiten im Saisonfinale zumindest nicht verschlechtert haben.