Rückfall der Kirschen
Ernte in Comtat und Vall de Gallinera: 70 Prozent weniger als 2014
Planes / Vall de Gallinera – at. Mal ist es zu viel Regen, mal zu wenig, mal ist es zu frostig, mal zu heiß: Die Kirsche, das zeigt ein Blick auf die vergangenen Jahre, ist ein empfindliches Obst. Ein Klima, das ihr nicht wohlgesonnen ist, kann bei der Ernte zu enormen Einbußen führen.
So auch in diesem Jahr: Nachdem 2014 ausnahmsweise mal alles glatt lief und in der Provinz Alicante mit 8.000 Tonnen die meisten Kirschen seit zehn Jahren geerntet wurden, hat die diesjährige Ernte, die gerade in den frühen Anbaugebieten im Vall de Gallinera und rund um Planes im Kreis El Comtat abgeschlossen wird, bei Landwirten Ratlosigkeit ausgelöst. Mit etwa 3.000 Tonnen wurden zirka 70 Prozent weniger gepflückt als im vergangenen Jahr. „Und wir können nicht genau sagen, woran es liegt“, meint Hilario Calabuig von der landwirtschaftlichen Kooperative in Planes. Klar ist, dass das vergangene Jahr zu trocken war, „zumal unsere Felder nicht bewässert werden. Wenn der Sommer im Vorjahr nicht gut ist, merkt man das bei der nächsten Ernte“. Aber trotzdem: Mit solchen Einbußen habe niemand gerechnet. Viele Früchte sind nicht bis zum Ende gereift und schon vor der Ernte vom Baum gefallen.
Und dann kamen auch noch die ungewöhnlich heißen Tage Anfang Mai, als in Planes gerade mit der
Hiesige Kirschen sind in diesem Jahr lecker, aber rar gesät. Ernte begonnen wurde. „Bei uns waren es 43 Grad“, sagt Calabuig, „So etwas haben wir zu dieser Jahreszeit noch nicht erlebt“. Und die Kirschen auch nicht. Zwar sei der größte Teil wegen des hohen Zuckeranteils von hervorragender Qualität, „doch diese extremen Hitzetage haben die Qualität einiger Früchte leiden lassen“.
El Comtat und das benachbarte Vall de Gallinera gehören zu den frühesten Anbaugebieten. „Aus dieser Gegend kommen gewöhnlich die ersten Kirschen, die unter freiem Himmel in Spanien wachsen“, sagt Calabuig. Nur Ara- gón habe in diesem Jahr mithalten können.