Ein Kraut schlägt sich durch
Finca La Cuta vor Lavendelfest und Ernte: Hälfte der Pflanzen durch Dürre eingegangen
Llíber – at. Normalerweise würde der Lavendel jetzt schon prachtvoll blühen, stattdessen ist nur ein blauer Schimmer auf den Feldern der Finca La Cuta zu sehen. „Wir sind anderthalb Wochen später dran als normalerweise“, sagt Gartenbesitzerin Susanne Semjevski. Der Grund ist altbekannt: Die nicht enden wollende Dürre hat die Blütezeit nach hinten verschoben, zudem ist ihr die Hälfte des zuletzt gepflanzten Lavendels zum Opfer gefallen.
Trotzdem, das Lavendelfest will die Deutsche auch in diesem Jahr feiern, und zwar am 27. Juni. Denn dann werden die Pflanzen, die es geschafft haben, voraussichtlich in voller Blüte stehen. „Wenn du zwischen fast 2.000 duftenden Lavendelpflanzen spazierst, dann ist das ein Genuss“, sagt sie.
Die Ernte wird dieses Jahr erst am 6. Juli starten. „Ich will vor allem Öl destillieren, und dafür sollte man den Lavendel ausreifen lassen, bis er fast verblüht ist.“Das Heilöl habe desinfizierende, heilende und schmerzlindernde Wirkung, sei beruhigend und befreie
Seit vielen Jahren wird auf der Finca Lavendel geerntet. Bis 27. Juni Mi-So 10 bis 18 Uhr geöffnet, Eintritt 3 Euro. Lavendelfest: Samstag, 27. Juni, Einlass ab 17 Uhr, Eintritt 10 Euro, Bar und Buffet, Auftritt der Flamencogruppe Fardiquera, Reservierung
626 505 883. Dann eine Woche Pause. 6. bis 12. Juli: Ernte und täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Danach sonntags, 10 bis 18 Uhr. Anfahrt: CV-750 von Benissa nach Jalón, Kilometer 7 links rein. www.thelavendergardens.com, Facebook Finca la Cuta. die Atemwege. Wer mitmachen oder zusehen will, wie es gewonnen wird, kann ab dem 6. Juli vorbeischauen. Semjevski gibt zu, dass sie nicht nur die hohen Wasserkosten, sondern auch das schlechte Gewissen plagen. „Ich muss soviel gießen, dabei gibt es hier so wenig Wasser“, sagt sie. Aber sie könne den 24.000 Quadratmeter großen Garten doch nicht einfach der Dürre überlassen. Stattdessen setzt sie darauf, ihn anzupassen. So pflanzte sie Ende letzten Jahres einheimische Bäume, die das Mikroklima positiv beeinflussen sollen. Neu im Garten sind auch rund 1.000 trockenresistente Pflanzen wie die Centaurae cineraria aus Katalonien. „Sie waren die einzigen, die auch neulich bei 40 Grad kaum gelitten haben.“
Doch auch wenn der Lavendel immer mehr Gesellschaft erhält: Er ist und bleibt das Herzstück des Gartens, in den Susanne Semjevski seit 30 Jahren unendlich viel Liebe und Arbeit investiert.