Teuladas spektakuläre Spender
Asociación Benéfica übergab Alzheimer-Verband neuen Transporter – Geld aus Second-Hand-Laden
Teulada-Moraira – at. Wie aus dem Nichts tauchen sie ab und zu mit einer großzügigen Spende auf und widmen sich dann wieder still und fleißig ihrer Arbeit. In diesem Jahr war es ein 20.000 Euro teures Auto, das Teuladas Asociación Benéfica dem örtlichen Alzheimerverband für den täglichen Transport der Kranken zur Tagesstätte übergab. 2012 sorgten die Mitglieder für die Anschaffung eines knapp 50.000 Euro teuren Rettungsfahrzeuges für Moraira. Sie holen andere Wohltätigkeitsvereine wie den Lions Club mit ins Boot, den großen Teil stemmen sie selbst.
„Wir spenden dort, wo gerade Geld fehlt“, sagt Simone Hohmann-Breidenstein und hängt eine Bluse auf einen Bügel. „Einmal im Jahr haben wir ein Meeting und überlegen, welches Geld wir wohin geben.“Seit drei Jahren ist sie bei der Asociación dabei, sprich, seit drei Jahren steht sie an einem Vormittag in der Woche in dem Second-Hand-Laden an der Avenida del Mediterráneo in Teulada. Jeden Dienstagvormittag ist sie hier mit der Spanierin Teresa Llobell und der Russin Lily Biktasheva für die Kunden da. Der Laden ist die einzige Einnahmequelle der Asociación, und er scheint zu boomen. Zumindest unter Spaniern und Engländern. „Deutsche kommen nicht so viele. Entweder sie kennen den Laden nicht und wissen nicht, dass etwas Gutes dahinter steckt, oder sie wollen nicht den Eindruck machen, sie hätten zu wenig Geld um woanders einzukaufen.“Dabei sei hier
Simone Hohmann-Breidenstein (hinten r.) mit ihrem „Dienstagsteam“. alles von guter Qualität. „Schrott und Kaputtes verkaufen wir nicht“, sagt die Deutsche und zeigt, was ihr Laden zu bieten hat: Kleidung aller Stilrichtungen gibt es hier, Schuhe, Haushaltswaren, Bücher, Spielzeug.
„Wir kommen jeden Tag hierher“, sagen Gloria Padilla und Ignacia Merino und packen ihre Funde – Hosen, Blusen und eine Tasche – ein. „Es ist gut, es ist günstig und es gibt jeden Tag was Neues.“Dafür sorgen all die, die die Waren bringen. „Man kann die Sachen entweder ganz abgeben, oder man überlässt uns 30 Prozent des Gewinns und erhält den Rest. Wenn die Ware nach vier Wochen noch nicht verkauft ist, kann sie entweder abgeholt werden, oder aber der Reinerlös geht ab dann an uns“, erklärt die Deutsche. Es werde alles angenommen, „nur nicht elektrische Geräte, deren Funktionstüchtigkeit wir nicht direkt überprüfen können. Und Kleidung muss vorher gewaschen sein“. Seit 26 Jahren gibt es den Hilfsverband. Lange Zeit wurde der Second-Hand-Laden als ein Geschäft des Roten Kreuzes geführt, seit sechs Jahren ist er eigenständig. 20 ehrenamtliche Helfer unterschiedlicher Nationalitäten sind aktiv – das ist leider zu wenig. „Am Donnerstag können wir den Laden gar nicht öffnen“, und auch an den anderen Tagen wäre es besser, eine Person mehr im Geschäft zu haben. „Man kommt raus und tauscht sich aus“, wirbt Hohlmann-Breidenstein. „Und man tut einmal in der Woche etwas Gutes.“